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VG Römerberg und Dudenhofen

Dauerkultur braucht Pflege

Neue Apfelbaumreihen geplant - Erste Ernte in vier bis fünf Jahren

Dauerkultur braucht Pflege

Ganzjährig im Blick: Nach der Ernte ist vor der Ernte. FOTO:XSM

„Äpfel“, sagt Landwirt Andreas Jester, „sind eine Dauerkultur. Sie müssen immer nachgepflanzt werden, bevor andere Reihen weggemacht werden.“ Den Modus hat der Römerberger im Blut. Genauso wie die richtigen Handgriffe zur richtigen Zeit.

„Noch im Spätjahr oder im Frühjahr wollen wir neue Baumreihen anlegen“, kündigt Jester an. Ist das geschehen, heißt es sich in Geduld üben, denn: „Im vierten oder fünften Jahr können wir mit der ersten Ernte starten.“ Das geschieht keineswegs maschinell, sondern per Hand. Dafür tragen die Helfer Eimer vor dem Körper, in den die Äpfel gelegt werden. Wichtig beim Entfernen vom Baum, so Jester: „Immer nach oben abdrehen.“ Sind die Körbe der Helfer voll, werden sie auf die Pritsche eines Traktors gegeben, der im Schritttempo mitfährt. „Das Zusammenspiel macht die Ernte sehr schonend“, betont der Landwirt. 

Mit einem Durchgang ist es nicht bei allen Sorten getan. „Bei einigen Reihen müssen wir zwei- oder dreimal durchgehen, da nicht alle Äpfel gleichzeitig reif werden“, erklärt Jester. Inzwischen hat er sich Großraumboxen angeschafft, um die Früchte besser verpacken und auch lagern zu können. Bei vier bis sechs Grad werden sie zunächst im Kühlhaus aufbewahrt.

Nicht nur die Ernte macht Arbeit. Im Blick behalten muss Jester seine Apfelbäumchen das ganze Jahr über. „Im Winter werden sie geschnitten“, blickt er auf den nächsten bevorstehenden Arbeitseinsatz. Geachtet werden muss auch auf Wasserschosse, senkrecht nach oben wachsende Triebe, die aus einer schlafenden Knospe entstehen. 

„Sie müssen rausgeschnitten werden“, sagt Jester. Händisch ausgebrochen werden müssten die Äpfel außerdem, um die Fruchtgröße für das Folgejahr zu sichern.

Regelmäßige Kontrolle muss in jedem Fall sein, um Pilz- oder Insektenbefall rechtzeitig entgegen zu wirken. „Ein Schädling, der im Auge behalten werden muss, ist der Apfelwickler“, lässt Jester wissen. Die Raupen der Schmetterlingsart können ganze Erträge zerstören, ergänzt er. 

Nicht jedes Jahr zu meistern ist der Apfelschorf, lenkt der Landwirt ein. Lange Regenperioden fördern diesen. Auch Mehltau – echt und falsch – sei ein Problem. „Ein paar Jahre lang hatten wir auch zu tun mit dem Feuerbrand“, berichtet Jester. Die Äste der Obstbäume sterben in dieser Phase ab und sehen aus, als ob ein Feuer durchgefegt wäre. „Wir schneiden sie bis 15, 20 Zentimeter in das gesunde Holz hinein heraus und transportieren sie direkt ab, damit die Krankheit nicht auf die gesunden Bäume übergreift“, schildert der Landwirt den Handlungsbedarf.

Die geernteten Äpfel werden im eigenen Hofladen verkauft. Und sie werden verwertet. Für Apfelsaft beispielsweise: klar, naturtrüb, in Kombination mit Johannisbeere, Rhabarber oder Quitte sowie für Apfelgelee, Apfelchips und natürlich den hauseigenen Apfelschnaps. xsm