KuLaDig lautet die Abkürzung für ein Projekt, wofür die Gemeinde Römerberg und der HuK sich 2023 gemeinsam beworben haben und – mit weiteren acht Kommunen – 2024 ausgewählt wurden. Ausgeschrieben steckt dahinter die Kultur Landschaft Digital Rheinland-Pfalz.
„Das Land Rheinland-Pfalz möchte so dazu beitragen, örtliche Geschichte zu bewahren und auf zeitgemäße Art zu veröffentlichen“, fasst der HuK-Vorsitzende Thomas Sartingen zusammen. Das Land stelle die entsprechende Software zur Verfügung und garantiere die Daten für die nächsten Jahrzehnte. Unterstützt werden die Ehrenamtlichen bei ihren Recherchen sowie beim Erstellen von Textbeiträgen oder der Gestaltung von Medieninhalten. Wichtig: der Austausch mit den anderen Projektgemeinden.
Zweigleisig informieren

Einen prägnanten Titel hatte der HuK direkt für seine Arbeit gefunden. „Lost Places“ lautet dieser, was übersetzt „vergessene Orte“ bezeichnet. Eben die wollen die an der Historie Römerbergs Interessierten zusammentragen und durch ihre Präsentation aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Zweigleisig wollen die Mitwirkenden dabei fahren.
„Wir wollen die Plätze wieder erfahrbar machen – in Form von Schildern an Ort und Stelle, aber auch über Texte und Unterlagen im Internet“, macht Sartingen deutlich. Einige historisch bedeutsame Örtlichkeiten sind bereits ausgewählt worden.
Die Malzfabrik in Berghausen ist so ein Standort. Der Aubacher Hof zwischen Berghausen und Speyer oder das alte Schulhaus in Berghausen zählen auch dazu, ebenso das Frankengrab in Heiligenstein, der Mechtersheimer Hof, die Mühle, der alte Friedhof mit Kapelle, die evangelische Kirche und die Absturzstelle des amerikanischen B17-Bombers in Mechtersheim. Geschichtlich beleuchtet werden soll zudem der Rhein und dessen Begradigung beziehungsweise der Altrhein.
„Zu diesen und weiteren Orten und Themenwerden aktuell Informationen gesammelt“, weist Sartingen auf derzeitige Einsätze des HuK hin. Texte, Bilder, Karten, Interviews und vieles mehr sollen aufbereitet werden. Erste beeindruckende Ergebnisse sind bereits im Internet einzusehen (www.kuladig.de).
Statuetten und Klumpen
Beispielsweise ist der Fundort einer römischen Bronzestatuette in Mechtersheim aufgenommen worden. Anhand der Literatur von Archäologe Karl Anton Neugebauer wurde von HuK-Mitglied Hartwig Humbert ein Text verfasst, der den „sensationellen Fund einer zirka 24 Zentimeter großen Bronzefigur“ beschreibt. Funde führten auch zum Auffinden eines Schlachtfeldes bei Heiligenstein in den Schwarzwiesen. Woher die ihren Namen haben und wie aus Metallklumpen Rückschlüsse auf die Ereignisse dort gezogen werden konnten, lernen die Leser beim Studieren der Lektüre.
Grabsteine, -platten oder - kreuze stehen ebenfalls oft im Mittelpunkt der historischen Nachforschungen, die der HuK angestrebt hat. Zehn Stützpunkte des Armierungsgürtels rund um die Festung Germersheim sind außerdem aufgenommen worden.
Im weiteren Verlauf des Projektes soll es noch Vorschläge für Spaziergänge oder Radtouren zu den einzelnen Orten geben. „Intensiv beschäftigen wir uns mit Gamification“, hebt Sartingen hervor. Das bedeutet: Der HuK möchte spielerische und erlebnisorientierte Zugänge zu den Plätzen und Themen entwickeln.
Eine Menge Arbeit steht den Ehrenamtlichen dafür noch ins Haus. Die Leidenschaft für die Heimatgeschichte treibt sie jedoch weiter an. xsm