Warum ist das Blutspenden wichtig für das Gesundheitssystem?
„Blutspenden retten Leben – beispielsweise bei Operationen, chronischen Krankheiten oder der Behandlung von Unfallopfer – und Blut kann nicht künstlich hergestellt werden.“
Wie hat sich der Zuspruch bei der Blutspende entwickelt?
„Seit der Corona Pandemie haben wir festgestellt, dass immer mehr Menschen zu uns kommen um Blut zu spenden. Das liegt vermutlich an der Möglichkeit, online einen Termin vereinbaren zu können, wodurch die Wartezeiten der Spender minimiert wird. Kamen früher in Römerberg etwa 60 bis 80 Spender, sind es heute 100 bis 130. Gleiches gilt für Dudenhofen. Hier war früher der Spende-Bus mit 40 bis 50 Spenden ausgelastet. Jetzt sind wir ins Bürgerhaus umgezogen und es kommen 80 bis 90 Spender.“
Wo liegt häufig die Hemmschwelle der Menschen?
„Viele haben Angst vor Spritzen. Oder sie haben Bedenken, wegen einer Medikamenteneinnahme oder ihres Alters abgelehnt zu werden. Als Grund wird auch oft fehlende Zeit genannt.“
Welchen Weg durchläuft eine Blutspende vom Spenden bis zum Einsatz?
„Die erste Station ist das Labor, in der die Spende auf Krankheitserreger wie Hepatitis A-BC, HIV oder Syphilis untersucht wird. Sollte etwas auffallen, wird der Spender über den Hausarzt informiert. Blutgruppe und Antikörper werden festgestellt und die Spende wird aufgesplittet, so dass sie für mehrere Personen genutzt werden kann. Dann wird sie die Spende eingelagert, bis sie angefordert wird.“
Wie wird sichergestellt, dass die Spende dort eingesetzt wird, wo sie gebraucht wird?
„Von Krankenhäusern und Kliniken wird der Bedarf der Blutkomponenten an die Blutspendezentrale gemeldet. So wird sichergestellt, dass keine Verschwendung stattfindet.“
Wie wird eigentlich die Qualität des Blutes gewährleistet?
„Frischblut muss innerhalb von 24 Stunden eingesetzt beziehungsweise verarbeitet werden. Wird es aufgesplittet, können die roten Blutkörperchen bei zwei bis sechs Grad zirka 42 Tage gelagert werden. Blutplasma, unter anderem für Unfallopfer benötigt, kann tiefgefroren bei minus 30 Grad etwa zwei Jahre gelagert werden. Blutplättchen, die zum Beispiel bei Krebspatienten oder großen Blutverlusten benötigt werden, können leider bei 22 Grad nur vier bis fünf Tage aufbewahrt werden. Deshalb entstehen gerade in dem Bereich immer wieder Engpässe.“
Wie groß ist die Kluft zwischen vorhandenen und notwendigen Blutspenden?
„Gerade in der Ferienzeit sind viele Spender im Urlaub oder können aus anderen Gründen nicht zur Blutspende gehen. Hier können tatsächlich Engpässe entstehen. Täglich werden in Deutschland nämlich zirka 15.000 Vollspenden für die Versorgung von Patienten benötigt.“ xsm
Bei Erstspende nicht alleine
Für jeden gibt es das erste Mal bei der Blutspende. Allein gelassen wird niemand beim DRK Römerberg-Dudenhofen.
„Erstspender werden von der Anmeldung bis zum Ende der Spende begleitet“, betont der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Norbert Pelgen. Am Anfang steht ein Aufklärungsgespräch. Dann wird der Anmeldebogen ausgefüllt. Durch die intensive Einführung sollten laut Pelgen bei Erstspenden 45 bis 60 Minuten Zeit eingeplant werden.
Grundsätzliche Voraussetzungen gibt es. „Die Leute müssen mindestens 18 und dürfen maximal 70 Jahre alt sein und müssen ein Mindestgewicht von 50 Kilo haben“, sagt Pelgen. Der Hämoglobinwert wird zudem gemessen. Danach folgen Arztgespräch, Aderlass, ausruhen und ein Imbiss.
Eine Botschaft gibt Pelgen denjenigen mit, die hadern, ob sie zur Blutspende gehen sollen. „Blutspenden dient der eigenen Gesundheit und Sicherheit, denn jeder könnte einmal eine Spende brauchen. Nicht zuletzt erfolgt so ein regelmäßiger Gesundheits-Check – und man weiß die eigene Blutgruppe.“
Anmeldungen werden über die Homepage des DRK Blutspendedienstes West entgegengenommen (www.drk-blutspende.de).
BLUTSPENDE-TERMINE
- Dudenhofen, Bürgerhaus, Konrad-Adenauer-Platz 4, Donnerstag, 13. November, 15.30 bis 19.30 Uhr
- Römerberg-Heiligenstein, Rhein-Pfalz-Halle, Viehtriftstr. 108, Donnerstag, 20. November, 16.30 bis 20.30 Uhr
xsm