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Region mit Zukunft

Innovative Bündnisse, zukunftsfähige Netze

Verein ZRW setzt Wasserstofftechnologie und den Ersatz von Erdöl in der Kunststoffherstellung auf die Tagesordnung

Innovative Bündnisse, zukunftsfähige Netze

Bio-Tech aus Pirmasens: Michael Lakatos und sein Team an der Hochschule wollen gemeinsam mit dem PFI und vielen regionalen Firmen mit Hilfe von Algen Abfall- und Reststoffe in Wertstoffe umwandeln. ARCHIVFOTO: ANDREA DAUM

In zwei zukunftsweisenden Wettbewerben hatten Anträge des ZRW die Nase vorn: Es geht um innovative Recyclingtechnologien und um Wasserstoff. Nun geht es darum, Netzwerke zu schaffen und konkurrenzfähige Projekte zu fördern.

Am 10. März ist im großen Hörsaal der Hochschule in Pirmasens der offizielle Startschuss gefallen: Das Bündnis "Waste2Value Mikroorganismen verändern die Westpfalz" hat mit der Förderung von bio-tec-basierten Projekten begonnen. "Waste2Value" bedeutet in etwa "vom Abfall zum Wertstoff". Acht Millionen Euro stehen aus dem Bundesprogramm "WIR! - Wandel durch Innovation in der Region" zur Verfügung, zunächst für drei Jahre. Weitere acht Millionen für weitere drei Jahre sind in Aussicht.

Drei Partner bilden das Bündnis: die Hochschule Kaiserslautern, das Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens sowie der Verein ZRW. Ihr innovatives Konzept hatte sich im Wettbewerb gegenüber bundesweiter Konkurrenz durchgesetzt. Es gilt nun, die bewilligten acht Millionen Euro auf ausgewählte regionale Innovationsprojekte zu verteilen. Neue, zukunftsträchtige und nachhaltige Produkte sind das Ziel, das gesamte Innovationsmanagement übernimmt für die ersten drei Jahre der Umsetzung das beim ZRW angesiedelte Bündnisbüro.

Konkret geht es um biobasierte Kunst- und Verbundstoffe, genauer darum, die traditionellen Kompetenzen aus der Schuh- und Textilindustrie in den Bereichen Kleb- und Kunststoffe mit der industriellen Biotechnologie zu verbinden, zu der etwa in Pirmasens bereits seit Jahren geforscht wird. Ganz vereinfacht ausgedrückt macht man sich Mikroorganismen wie Algen und Bakterien zunutze und entwickelt neue Prozesstechniken, um Stoffe auf Erdölbasis durch solche auf Biobasis zu ersetzen - konkurrenzfähig, nachhaltig und klimaschonend. Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung ist nicht erwünscht. Auch im Bereich der Wasserstofftechnologie ist der ZRW aktiv geworden und hat sich im bundesweiten HyStarter-Wettbewerb positioniert. Der Lohn: Als eine von 15 Regionen in Deutschland - 64 waren in den Wettbewerb gegangen - erhält die Westpfalz Expertenunterstützung, um ein Netzwerk für lokale Wasserstoffakteure aufzubauen. In weiteren Wettbewerbsstufen stehen beträchtliche Summen für konkrete Schritte auf dem Weg zur "Wasserstoffregion" in Aussicht: zwischen 400.000 und 20 Millionen Euro winken. 

Mit im vom ZRW aus gesteuerten Wasserstoff-Boot sitzen die Ludwigshafener Pfalzwerke als regionaler Versorger, das auch bei "Waste2Value" engagierte PFI aus Pirmasens und das Kaiserslauterer Konsortium "Blue Corridor". In den kommenden Monaten sollen weitere Mitstreiter eingebunden und Potenziale für die Herstellung, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff identifiziert werden. kgi

WEITERE INFOS

www.w2v-rlp.de

Schätze am Wegesrand

ZRW ruft dazu auf, das Westpfalz Wiki zu füllen

Alteingesessene Gasthäuser und besondere Gebäude, Burgen, Naturdenkmäler: Die Kulturlandschaft der Westpfalz hat viel zu bieten. Gesammelt wurde das Wissen darüber aber noch nicht. An diesem Punkt setzt die Online-Enzyklopädie Westpfalz Wiki an. Ihre Inhalte könnten auch in touristische Apps münden.

Im Oktober 2018 wurde Westpfalz Wiki freigeschaltet. Seither haben sich mehr als 100 Autoren registriert - das geht recht unkompliziert über die Homepage - und Stand Sommer fast 700 Beiträge verfasst. Kirchen, Rittersteine, Naturschönheiten: Jeder kann Objekte eintragen und Beiträge ergänzen oder korrigieren. Langfristig soll ein breitgefächertes Bild der Kulturlandschaft der Region entstehen und seinen Weg in die Welt finden.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, vorhandenes Wissen über die Kulturlandschaft und ihre herausragenden Objekte digital zu erfassen und dauerhaft online zugänglich zumachen, damit Touristen und an ihrer Heimat interessierte Bürger sich unkompliziert über die bislang teilweise verborgenen Schätze der Westpfalz informieren können", heißt es in der Projektbeschreibung. Kooperationspartner dabei ist etwa das Institut für Regionalgeschichte in Mainz. Auch über touristische Apps soll sich mittelfristig auf den Wissensschatz zugreifen lassen.

Vorläufer von Westpfalz Wiki war das Projekt „Kulturlandschaft Pfälzerwald", in dem bedeutsame Kulturlandschaftselemente ins landesweite Informationssystem „KuLaDig“ eingepflegt wurden. Dessen Datenbank ist jedoch stark wissenschaftlich orientiert - es sollte also ein unkomplizierteres Wiki her. Wie unkompliziert das kulturelle Gedächtnis gespeist werden kann, zeigten vor der Pandemie Bürgerveranstaltungen in den Ortsteilen von Kaiserslautern. In Zusammenarbeit mit Kl.digital wurde das Wissen von Hobby-Heimatforschern dabei direkt erfasst und digitalisiert.

Auch in Mainz hat die westpfälzische Online-Enzyklopädie Aufmerksamkeit gefunden. Ministerpräsidentin Malu Dreyer folgte Anfang 2019 einer Einladung des ZRW und verschaffte sich einen Eindruck mittels einer Projektarbeit von Schülern der Göllheimer Gutenberg Realschule. Das Thema: außergewöhnliche Gebäude in der Stadt.