Der Acker vom Opa war es, auf dem Diebold einen Testversuch startetet. 20 Nordmanntannen setzte er ein. Überlebt hat keine. Zu überwuchert war die Fläche von Wildkräutern. Der Traum von der eigenen Weihnachtsbaumkultur war ad acta gelegt. Zunächst.
„Mit 32 Jahren stellte mir jemand eine Fläche zur Verfügung“, berichtet Diebold. 2016 war das. Er hat nicht lang überlegt und Ja gesagt. „Erst wurde das Feld hergerichtet, dann wurden die Bäume gekauft, gepflegt und von meiner über 70- jährigen Oma einzeln gewässert“, denkt er zurück.
Der Spätfrost nahm die Freude am Wachsen und Gedeihen. Die Bäume nahmen Schaden. „Das war die erste Niederlage“, gibt Diebold zu. Aber: Er gab nicht auf. „Das Geld, das ich reingesteckt hatte, war zu viel um aufzuhören“, merkt er an. Anders ist er den weiteren Weg angegangen.
„Ich bin in Expertenkreise rein, hab mir Erfahrungen und Tipps angehört und mir einiges abgeschaut“, erzählt Diebold.
Vernarrt ist er früh in die Idee einer Tannenbaumkolonie gewesen. „Das entstand in der Ausbildung“, betont Diebold. Kataloge hat er gewälzt mit allem, was das Gärtnerhandwerk interessieren könnte. „Auf einmal war da ein Banner mit Christbäumen“, erinnert er sich an die Initialzündung.
Zwei Plätze – einen mit dreijährigen und einen mit fünfjährigen Pflanzen – hat Diebold anfangs zur Anzucht bestückt. Einer davon ist besagter Platz in der Dudenhofer Straße 14. Dort wird es in diesem Jahr das erste eigene Weihnachtsbaumevent des Gärtners geben.
„In den zurückliegenden Jahren habe ich meine Bäume auf dem Hof von Andreas Jester in Mechtersheim angeboten und dafür noch Bäume dazugekauft, weil meine eigenen nicht groß genug waren“, erklärt Diebold. Aber: „Mein Ziel war, Bäume auf meinem eigenen Feld zu verkaufen.“
Aus einem schlichten Verkauf eine gemütliche Veranstaltung zu machen, hat sich von selbst ergeben. „In den vergangenen Jahren hat sich schon ein Kundenstamm entwickelt und die Leute haben das Sichten der Weihnachtsbäume zum Ritual gemacht“, wirft Diebold ein. Zum Parcours seien die Baumreihen geworden, durch die sich Einzelpersonen, Pärchen oder Familien mit Kindern geschlängelt haben. „Das Weihnachtsbaumkaufen hat sich zum Trend entwickelt“, beschreibt der Anbieter. Am Ende einer erfolgreichen Suche stand zudem die Gemütlichkeit bei Bratwurst und Heißgetränk.
All das vereinigt Diebold auf dem Feld in Berghausen. Nordmanntannen wachsen bei ihm. Um die optimale Art herauszufiltern, hat er anfangs mit verschiedenen Typen probiert. „Es dauert zwischen sieben und zwölf Jahre, bis eine Kultur groß wird“, informiert er. Zwischen 1,50 und zwei Meter seien seine Bäume.
An allen drei Adventswochenenden dürfen die begutachtet und mitgenommen werden. Diebold und sein Team fällen die Wunschbäume. Aber auch Privatiers in entsprechender Schutzausrüstung dürfen ihren persönlichen Lieblingsbaum selbst schneiden.
Damit die Nordmanntannen schön heranwachsen, ist Diebold das ganze Jahr über aktiv. „Überwiegend fallen Pflegearbeiten an“, lässt er wissen. Frisch vom Feld eines regionalen Anbieters sollen die Menschen ihren Weihnachtsbaum bekommen. Wer zusätzlich etwas Kreatives mag, wendet sich an Diebolds Freundin Nadine Heimberger. Die kreiert Weihnachtswichtel aus Tannengrün nach den Wünschen der Leute.
WEIHNACHTSBAUMEVENT
2./3. und 4. Adventswochenende, freitags, 14 bis 18 Uhr, samstags/sonntags, 10 bis 16 Uhr xsm