Sein Werdegang sei untypisch für seine Familie gewesen, so Niko Dalheimer: "Ich bin der Erste, der Abitur gemacht und studiert hat." Nach der Schule war schnell klar, dass er Biologie studieren werde. Die Studienortwahl fiel auf Kaiserslautern, da er zuvor hörte, "dass es dort an der Uni sehr familiär zugehen soll."
Schon im Bachelorstudium hat er geforscht: 2019 nahm er an der ,,international Genetically Engineered Machine competition" (IGEM) teil - einem studentischen Wettbewerb. "Unter den Studierenden einer Uni muss sich eine Gruppe finden, die versucht, eine aktuelle Problemstellung mit gentechnischen Verfahren zu lösen", sagt er. Das Team habe sich damit befasst, "wie sich das Problem der Plastikmüll-Verschmutzung lösen lässt; vor allem durch Polyethylenterephthalat, kurz PET: Ein Kunststoff, der in Getränkeflaschen vorkommt. Dazu hat es eine Grünalge modifiziert. "Und zwar so, dass als Folge zwei Enzyme produziert werden, die PET in seine zwei Grundbausteine zerlegt. Sie können wiederverwendet werden, "um neues PET zu synthetisieren".
Danach folgte für ihn die Bachelorarbeit und der Masterstudiengang ,,Molecuar Cell Biology", der ein zweimonatiges Auslandspraktikum in Barcelona beinhaltete. Zurück in Kaiserslautern begann er mit der Masterarbeit bei Professor Johannes Herrmann, die er im Oktober 2021 erfolgreich abschloss.
Seit Februar 2022 ist er Doktorand am Max-Planck-Institut für Biochemie in München, wo er zur Faltung von Proteinen in der Zelle und deren Rolle im Alterungsprozess forscht. Doch noch einmal zu seinem Studium. Was hat ihm gefallen? ,,Die offenen Türen. Man konnte stets zu den Professorinnen und Professoren. Wenn man Hilfe benötigt, dann erhält man sie." So sei er an einige Praktika gekommen, ergänzt er. Auch das familiäre Miteinander war hilfreich: ,,Als ich mich etwa auf die Promotionsstelle in München beworben habe, hat mich die Arbeitsgruppe Herrmann unterstützt. Meine Vorstellungspräsentation konnte ich dort Probe halten.
Und nach der Promotion? ,,Mein Wunsch wäre es, in der Forschung zu bleiben. Aber mal schauen, wie es in drei, vier Jahren aussieht. Eines sei dabei klar, sagt er: ,,Ohne das Studium in Kaiserslautern und die Unterstützung, die ich dort sowie von meiner Familie bekommen habe, wäre ich heute nicht da, wo ich bin." (CP)