Privat, intim, mit schönem Umfeld dank Terrasse und Garten – die Besucher schätzen die Atmosphäre in Schollenbergers Privatatelier. Das hat der Künstler dankbar festgestellt und es motiviert zur wiederholten Teilnahme am bundesweiten Aktionstag.


„Ich bin ein kommunikativer und interessierter Mensch, insofern kommt mir das Konzept sehr entgegen“, sagt Schollenberger. Als Künstler, der Bilder auch vermarkten möchte, sei das Offene Atelier natürlich ein wichtiger Faktor. Wer an den beiden Sonntagen diesmal zu ihm kommt, erlebt zum einen „Schollenbergers Tierleben“ in Auszügen. Zum anderen zeigt er neueste Arbeiten von seinem Zeichenseminar in Rendsburg.
Unendliche Inspiration
„Meine Inspirationen sind einerseits unendlich, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich durch die Arbeit im Atelier in einen Flow kommen kann, bei dem buchstäblich alles zur Inspiration werden kann: die eigene Playlist, ein Gedanke, der mir in einem Buch oder Film begegnet ist, unsere Heimat, also die Pfalz mit ihren Weinbergen und ihrer ruhigen, sanften Hügellandschaft, aber auch der ewig junge Speyer Dom“, führt Schollenberger aus.
Die Umgebung spielt eine wichtige Rolle für ihn: „Ich fühle mich sehr wohl in Haus, Garten und Atelier. Das Atelier hat eine inspirierende Atmosphäre, besonders, wenn meine Lieblingsmusik, brasilianischer Bossa Nova, dort läuft.“
Schrift als Element
Inhaltliche und thematische Vielfalt kennzeichnen Schollenbergers Stil, der im wahren Wortsinn auch stets seine persönliche Handschrift zeigt. Nahezu in jedem seiner Bilder ist Schrift als Element und als zweite oder dritte Assoziationsebene zu finden.
Bei der Umsetzung der kreativen Gedanken mischt Schollenberger gerne Malerei und Zeichnung, kombiniert gelegentlich mit Collageelementen. Zwei absolute technische Schwerpunkte für ihn: größere, farbstarke Acrylarbeiten wie zum Beispiel Pfalzlandschaften. Sehr gerne - und daher sehr oft – arbeitet der Dudenhofener in einer speziellen Aquarelltechnik, bei der Farben mit einer Pipette aufgetragen werden.
Rückmeldungen der Besucher zu den Tagen des offenen Ateliers gibt es viele. Schwierig wird es für Schollenberger, wenn sie sich – animiert durch zu sehende Bilder – etwas „in der Art“ wünschen. Geehrt fühle sich der Künstler zwar, doch entstehe auch ein Druck, den Ideen eines Kunden gerecht zu werden. „Das ist immer wieder viel anstrengender, als zuvor gedacht“, gibt er zu.


Alle älteren Arbeiten sind für Schollenberger wie farbige Tagebucheinträge. Einige seien mit Menschen mit in deren eigenes Wohnumfeld gegangen, was den Künstler sehr freut. Andere blieben bei ihm und zeigten manchmal, was er früher noch nicht so gut konnte oder was er damals anders gemacht hat.
Beim Tag des offenen Ateliers am 21. September hat Schollenberger das Saxofonisten-Ehepaar Daniel Steigleder und Sarah Mount eingeladen. „Darauf freue ich mich sehr. Sie wissen, dass ich Bossa Nova liebe“, verrät er.
Am 28. September wird es zwar keine Musik geben, doch Schollenberger überlegt, ein Gedicht vorzutragen, das er kürzlich in Rendsburg geschrieben und mit großem Effekt und Erfolg vorgetragen hat. Ein wenig dadaistisch sei die „Ode an das Wüsten-Bürstenrattenkänguru“, mein Schollenberger und ergänzt: „Das Tier gab es wirklich, es ist ein ausgestorbenes Beutelsäugetier.“
INFO
Tag des offenen Ateliers bei Oliver Schollenberger, Eichendorffstraße 9, Dudenhofen, 21./28. September, je 14 bis 18 Uhr. xsm