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Region mit Zukunft

Ein Wunsch wird Wirklichkeit

Internationale Schule Westpfalz ist etabliert - Am 5. September beginnt der Unterricht im neuen Domizil in Landstuhl

Ein Wunsch wird Wirklichkeit

Frischer Wind fürs alte Schwesternhaus: Ab diesem Schuljahr hat die Internationale Schule Westpfalz ihren Sitz nur noch in Landstuhl. FOTO: KLAUDIA GILCHER

Ꭰie Internationale Schule Westpfalz gehörte zu den ersten Leitprojekten des Vereins Zukunftsregion Westpfalz. Fünf Jahre nach der Eröffnung sagt Geschäftsführerin Charlotte Ducker: "Wir konnten das nur schaffen als ein Team." 

Das Schuljahr 2022/23 markiert eine Zäsur in der noch jungen Geschichte der Internationalen Schule Westpfalz (ISW): Ab Montag, 5. September, werden alle Klassen am neuen Standort im ehemaligen Schwesternheim der Bischof-von-Weis-Stiftung unterrichtet. „Es ist ein wunderschönes altes Gebäude", erzählt ISW-Geschäftsführerin Charlotte Ducker. Damit ist das Intermezzo in Ramstein beendet, wo die ISW im August 2017 mit einem Angebot bis zur sechsten Klasse in gemieteten Räumen gestartet war und zunächst den Markt sondierte.

Auch der Kindergarten befindet sich auf dem 6000 Quadratmeter großen Areal, das von der Schweizer Seelab AG als Schulträger gekauft und in Abstimmung mit dem Denkmalschutz fit für die Anforderungen modernen Unterrichts gemacht wurde. Hinsichtlich der Sanierungskosten spricht Seelab von einem ,,Millionenbetrag".

Rückblickend auf die ersten fünf Jahre sagt Ducker: „Es ist bemerkenswert, wie sehr wir in der Westpfalz unterstützt wurden. Das war ganz klar anders als in Neustadt an der Weinstraße, wo wir auch eine Internationale Schule haben. Die Zusammenarbeit stand hier an erster Stelle, die Menschen und Verantwortlichen vor Ort hatten von Anfang an den Willen, das Projekt gemeinsam anzupacken."

Die Anstoßfinanzierung war vom ZRW gekommen, der auch eine Bedarfsanalyse geliefert hatte. ZRW-Geschäftsführer Hans-Günther Clev sagt: „Die Existenz der ISW trägt maßgeblich zur Attraktivität des Großraums Kaiserslautern für ausländische Unternehmen und Fachkräfte bei." Bei der Standortsuche hatten die Bürgermeister des Lauterer Landes engagiert geholfen. Denn klar war von Anfang an: Die Nachfrage und mit ihr der Standort werden bestimmt vor allem durch die Präsenz des US-Militärs und der Nato rund um die Ramsteiner Airbase. ,,Es sind nicht Militärangehörige, sondern vor allem Mitarbeiter von mit dem Militär verbundenen Firmen, deren Kinder zu uns kommen“, erläutert Ducker. „Früher haben die Mitarbeiter dieser Subunternehmen ihre Familien dann meist zuhause gelassen. Jetzt bringen sie sie mit."

Die ISW ist eine Privatschule, der Besuch kostet zwischen 14.000 und 16.000 Euro im Jahr. Unterrichtet wird in englischer Sprache, die Abschlüsse sind international anerkannt. Am 5. September starten 200 Kinder und Jugendliche ins neue Schuljahr, bei der Eröffnung waren es 38. Die größte Gruppe unter den 20 vertretenen Nationalitäten stellen amerikanische Kinder. Auch deutschen Jungen und Mädchen steht die Schule offen. Ihr Anteil liegt bei etwa fünf Prozent. Ducker: „Da wünschen wir uns mehr Nachfrage. Ich denke, die deutschen Kunden haben abgewartet, ob wir wirklich eine Überlebenschance haben. Internationale Schüler bleiben ja meist nur ein paar Jahre, deutsche bis zur Mittleren Reife oder dem Abitur." Künftig will die ISW vor allem im Kreis der Forschungseinrichtungen und Hochschulen noch mehr auf sich aufmerksam machen. kgi


"Gigafactory": Westpfalz in der engsten Wahl

Tesla-Ansiedlung am Flughafen Zweibrücken scheitert 2019 nur ganz knapp

2017: In einer konzertierten Aktion macht sich eine Arbeitsgruppe innerhalb des Vereins Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) daran, Teslas angekündigte Europa-Fabrik ins Zweibrücker Land zu holen. 2019: Die Westpfalz ist unter den letzten drei Bewerbern. Es ist eine Sternstunde von Entwicklungsarbeit, die regionales Interesse ganz nach oben stellt.

Es war ein Gedankenspiel, geboren zwischen einer Sitzung und einem Glas Wein: Der US-Autobauer Tesla hatte lanciert, in Europa einen Standort aufbauen zu wollen, und der damalige Pirmasenser Oberbürgermeister Bernhard Matheis meinte zu ZRW-Geschäftsführer Hans-Günther Clev, die Westpfalz könne sich doch für die Ansiedlung dieser ,,Gigafabrik" bewerben. So begann die Mission Tesla". Sie führte das 150 Hektar große Zweibrücker Flughafengelände unter rund 400 Bewerben zwischen Finnland und Portugal in die Finalrunde der Standortentscheidung und mündete am 24. September 2019 in einem siebenstündigen Besuch einer Tesla-Delegation vor Ort. Bekanntlich machte Berlin/Brandenburg das Rennen - Musk gilt als Berlin-Fan, zudem fehlte in Zweibrücken ein Bahnanschluss, dessen Bau die Fabrikeröffnung verzögert hätte. „Eine Metropole wie Berlin gilt als sexy", sagt Matheis heute. ,,Und eine Metropole konnten wir nicht auch noch aus dem Boden stampfen."

Musterbeispiel regionaler Kraft

Der laut Matheis ebenso anstrengende wie anregende Bewerbungsprozess hatte über die reine Sensation, dass Tesla fast gekommen wäre, hinaus nachhaltige Wirkung. Er habe die Kraft der Region aufgezeigt: Wissenschaft, Forschung, Industrie, Arbeitskräfte, Zuverlässigkeit („Wer öffentlich mit seiner Bewerbung prahlte, war sofort raus", sagt Matheis) und eine Lage nah zu den zentralen Märkten Europas. „Die Bewerbung führte den Standort ins internationale Bewusstsein", betont Clev.

Clev, Matheis sowie Jürgen Adam vom Autozulieferer Borg Warner und René Chassein von den Pfalzwerken bildeten den Kern der Arbeitsgruppe. Man ließ Kontakte spielen, zapfte Quellen an, pflegte sie. „Teslahatte kein Pflichtenheft veröffentlicht“, erinnert sich Matheis. „Wir wussten gar nicht, was die konkret wollten." Schließlich hangelte man sich am Vorbild der ,,Gigafabrik 1" in Nevada entlang; ein Kontakt von Matheis bei Tesla in den USA hatte diesen Tipp gegeben. Am Ende standen eine Standortbroschüre und ein Bewerbungsvideo, Bezeichnung,,cool" ziemlich untertrieben ist. Es wurde mit Hilfe der Kaiserslauterer Werbeagentur HCP Grauwild erstellt. Die Bewerbung erreichte Tesla über das Bundeskanzleramt, auch Mainz unterstützte den Prozess.

Die Kosten für die Bewerbung lagen laut ZRW bei 90.000 Euro. ,,Eine gute Investition für die Zukunft der Region", findet Matheis. Seither entstünden mehr und mehr interkommunale Gewerbegebiete, auch das Selbstwertgefühl der Wirtschaft sei gestiegen. Und, ,,enorm wichtig": „Die Tesla-Bewerbung ist eine Blaupause dafür, was möglich ist, wenn sich Wirtschaft, Politik und Planung organisieren, nicht um Eigeninteressen zu verfolgen, sondern ausschließlich das Regional interesse." kgi

DAS VIDEO IM NETZ

gigafactory-westpfalz.de