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Ehrenratsmitglied Stabel als Galionsfigur beim Walking Football

Beim Walking Football können alle mitmachen: Ältere Sportler, Menschen mit Übergewicht oder Fußballer mit früheren schweren Verletzungen. Sportliches Aushängeschild ist Joseph „Sepp“ Stabel.

Ehrenratsmitglied Stabel als Galionsfigur beim Walking Football

Matthias Belzer, beim SWFV zuständig für Freizeit- und Breitensport, hatte die Idee, Walking Football im Verband vorzustellen. ARCHIVFOTO: MARCO WILLE

Seit Mai 2023 wird auf dem Betzenberg Walking Football gespielt, genauer gesagt im Sportpark Rote Teufel am Fröhnerhof. Da treffen sich jeden Freitag ab 19.30 Uhr bis zu 20 Männer und Frauen zu den Trainingseinheiten. Die Teilnehmenden kommen aus allen Altersgruppen, eine Inklusionssportlerin reist jede Woche extra aus Mainz an.

Beim Walking Football können alle mitmachen: Ältere Sportler, Mehrgewichtige oder Fußballer mit früheren schwereren Verletzungen. Sportliches Aushängeschild ist Joseph „Sepp“ Stabel. Das heutige Ehrenratsmitglied bestritt für den FCK 95 Pflichtspiele in der Bundesliga und im Europacup, war in den 1980er-Jahren Cheftrainer. Der 77-jährige Hoheneckener kam zum Walking Football, weil er wegen Arthrose in der Schulter kein Tennis mehr spielen konnte. Er erinnert sich: „Ich wollte mir das zunächst einfach nur anschauen, doch ich war sofort infiziert und bin dabeigeblieben.“ Im Unterschied zum herkömmlichen Fußball darf man nur gehen, der Ball wird maximal in Hüfthöhe zugepasst, es wird weitgehend körperlos zu Werke gegangen. Der FCK ist der einzige rheinlandpfälzische Profiverein, der Walking Football anbietet.

Doch bundesweit befindet er sich in bester Gesellschaft, mehrere Bundesligisten leisteten Pionierarbeit: der FC Schalke 04, der VfL Wolfsburg oder Bayer Leverkusen. Zahlreiche andere Klubs wie Borussia Mönchengladbach oder der 1. FC Köln setzen jetzt auch auf den vom englischen FC Chesterfield 2011 ins Leben gerufenen Sport.

Während es in einigen Verbänden wie Hessen oder Hamburg schon einen organisierten Ligabetrieb gibt, steckt Walking Football in Rheinland-Pfalz immer noch in den Kinderschuhen. Beauftragter beim Südwestdeutschen Fußballverband ist Matthias Belzer aus Münchweiler an der Rodalb. Er freut sich: „Der FCK ist unser Leuchtturmprojekt. Wenn er an Turnieren in der Region teilnimmt, löst das eine riesige Anziehungskraft bei Fans und anderen Mannschaften aus.“

Belzer berichtet von einem Gespräch, das er am Rande des Zweitliga-Saisonfinales in Köln mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden Rainer Keßler geführt hat. Er erzählt: „Rainer ist sehr stolz auf die Entwicklung, weil er gerade den FCK als Breitensportverein sieht und dadurch neue Zielgruppen an den Verein gebunden werden.“

Ein Mann der ersten Stunde ist der Lauterer Matthias Graff. Mit mehreren Freunden traf er sich im Sommer zum Walking Football. Sie wollten ihren Sport auch im Winter ausüben, doch die Hallenkapazitäten in der Barbarossastadt sind begrenzt. Er erinnert sich: „Wir wollten uns organisieren, haben deshalb mit mehreren Vereinen im Stadtgebiet Kontakt aufgenommen und sind beim FCK sofort auf offene Ohren gestoßen.“ Graff war erster Abteilungsleiter des Vereins, aktuell steht Gerd Glaser an der Spitze. Der aktive Schiedsrichter Graff ist noch Vorsitzender des Kreisjugendausschusses Kaiserslautern-Donnersberg und musste deshalb aus zeitlichen Gründen kürzertreten, doch als Spieler ist er noch dabei.

Langweilig wird den Walking Footballern nicht. Bei Events des Vereins betreiben sie einen eigenen Stand, das Interesse bei der zurückliegenden Saisoneröffnung war groß. Am letzten Maiwochenende waren zwei Mannschaften zeitgleich bei Turnieren in Hamburg und Hessen unterwegs. Am Stadtfest Anfang Juli bestreitet der FCK eine Partie gegen Eintracht Frankfurt. Für diese Fahrten, Trainingsmaterial oder Kleidung haben sie vom Verein ein genehmigtes Budget.

Zum „Fritz-Walter-Tag“ am 31. Oktober 2025 kommt „Sepp“ Stabel mit seinem Team zu einem großen Turnier nach Herxheim. An diesem Tag wäre der Kapitän der Weltmeisterelf von 1954 105 Jahre alt geworden. KERSTEN BEYER