Laura und Dirk Sippel sind auf dem Betze zusammengekommen. Und auch bei der Geburt ihres Sohnes spielte der FCK eine wichtige Rolle.
Fiete Sippel ist wahrscheinlich einer der jüngsten FCK-Fans. Mit etwa zweieinhalb Jahren ist er Mitglied in der Teufelsbande – dem Kids-Club des FCK – war schon auf dem Stadionfest und bei seinem ersten Heimspiel dabei. Wortwörtlich in die Wiege gelegt bekommen, hat er die Vereinsliebe von seinen Eltern Laura und Dirk Sippel. Denn auf die Welt gekommen ist Fiete im FCK-Kreißsaal des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern.
Dass Laura Sippel ihren Sohn einmal in einem Kreißsaal mit FCK-Motto zur Welt bringen würde, war für die heute 31-Jährige ein ganz besonderer Moment in ihrer Fan-Karriere. Begonnen hat die, wie bei ihrem Sohn, schon als Kind.
„Mein Vater hat mir das schon früh mitgegeben und mich von klein auf mit auf die Spiele genommen“, erzählt die Sozialpädagogin. Schnell war sie Mitglied im örtlichen Fan-Club, ab 10 Jahren sei sie einmal im Monat mit auf Auswärtspiele, mit 14 hatte sie ihre erste eigene Dauerkarte.
Paarship für FCK-Fans: Der Betze
Auch 2018, während der düsteren Drittliga-Zeit, habe sie dem Verein die Treue gehalten. Beim Diskutieren über den Spielverlauf der Partie des FCK gegen Preußen Münster ist sie dann mit einem anderen Fan ins Gespräch gekommen. „Wir waren einer Meinung, und es hat sofort gepasst. Wir haben uns dann gleich für das nächste Heimspiel verabredet“, erzählt Sippel.
Aus dem gemeinsamen Besuch der Heimspiele wurden Treffen, um auch die Auswärtsspiele gemeinsam zu schauen und schließlich eine Beziehung. Nachdem sie zusammengezogen sind und sie den Bad Dürkheimer aus der Vorderpfalz nach Thallichtenberg und damit in die FCK-Heimat Westpfalz geholt hatte, entschieden sie sich 2022 dazu, eine Familie zu gründen und feierten schwanger den Aufstieg in die 2. Liga auf dem Stiftsplatz.
FCK-Kreiẞsaal mit Wow-Effekt

Das nächstliegende Krankenhaus im Saarland wurde kategorisch abgelehnt, erzählt Sippel lachend. Schnell habe man sich für die zweite Option entschieden, das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern. „Als FCK-Fan gibt es sowieso nichts Schöneres, wie wenn dein Baby in Kaiserslautern geboren wird“, sagt Sippel. Seit dem positiven Test sei außerdem klar gewesen, dass es der FCK-Kreißsaal werden soll. Dass der auch frei war, als die Geburt anstand, war Glück.
Als sie dann in den Saal gekommen sind, sei der noch in seiner normalen Form gewesen. Erst nachdem sie von den Untersuchungen zurückgekommen sind, sei der Saal in seine FCK-Form umgewandelt worden. Die FCK-Elemente auf Leinwänden, Jalousien und als Deko, können nämlich extra hergerichtet werden.
„Dadurch war die Überraschung nur noch größer. Es ist ja wirklich alles voll: Der Stadionblick, die Mannschaft, der Betzi und es war auch richtig gemütlich mit Fußball-Lampe und FCK-Kissen“, beschreibt Sippel den Moment. Am Anfang seien die Wehen noch nicht so schlimm gewesen, sodass sie den Moment mit Wow-Effekt und Gänsehaut richtig haben genießen können.
Begeisterungsfähigkeit nicht verlieren
Auf die Frage was passiert, sollte sich der kleine Betze-Bub, wie Sippel ihren Sohn nennt, später doch für einen anderen Verein entscheiden, muss die 31-Jährige lachen. „Schwierig“, sagt sie, fügt aber schnell hinzu, dass sich das Kind natürlich frei entfalten darf und soll. Sie hofft hier vor allem, dass es der FCK schafft, sich weiter so zu etablieren, dass junge Leute genauso begeistert werden können, wie es bei ihr und ihrem Mann der Fall war und ist.
Auch am Sonntag wird das FCK-Paar nach Köln fahren, um ihren Verein zu unterstützen, auch wenn sie keine Karten bekommen haben. Wie sie die Chancen des FCK sieht, diese Saison doch noch den Aufsteig zu schaffen? „Ich bin eigentlich immer optimistisch, allerdings finde ich es schwierig, sobald es nicht mehr in der eigenen Hand liegt“, sagt Sippel. LEANDRA PHILIPP