
Rund 520 offizielle Fanclubs hat der 1. FC Kaiserslautern im In- und Ausland. Ihr Vertreter in den FCK-Gremien: Sven Wieczorek. Er ist Sprecher des Fanbeirats.
Wie viele Anhänger und Sympathisanten der FCK insgesamt hat, das lässt sich vermutlich gar nicht ermitteln. Den ihre Anzahl geht weit über das hinaus, was in den gelisteten Fanclubs registriert ist. Aber allein die pure Anzahl von 520 ist beeindruckend. Und deren Anzahl wächst gerade in jüngster Zeit wieder, wie Sven Wieczorek weiß. Die Erfolge des FCK in den vergangenen drei Jahren hinterlassen positive Spuren.
Der 37-jährige Geschäftsführer dreier Elektrofirmen ist seit 2019 Vorsitzender des Fanbereits und damit oberster Repräsentant der Fans innerhalb der FCK-Struktur. Die dunklen Zeiten mit Insolvenz und Fastabstieg in die Regionalliga hat er also an prominenter Stelle mitgemacht und ist mehr als froh, dass dies hinter ihm liegt.
Seine erste Fanheimat fand Wieczorek beim FCK-Fanclub Trafo Nanzdietschweiler, benannt nach einer beliebten Veranstaltungsgastronomie im Kreis Kusel, in dem sich der Verein gegründet hat. Und er engagierte sich früh, saß in der inzwischen aufgelösten Fanvertretung des FCK, übernahm 2016 den Vorsitz der Fanregion Kusel.
In insgesamt neun Fanregion sind die Fanclubs innerhalb des FCK aufgeteilt. Deren Vorsitzende bilden den Fanbeirat, der unter anderem im Vereinsrat die Belange der organisierten Anhänger vertritt. Dort ist Wieczorek der stellvertretende Vorsitzende.


Wichtigste organisatorische Aufgabe der Fanregionen: die Vorbereitung der alljährlichen Veranstaltung „FCK-hautnah“. Immer an einem Tag des Jahres strömen Spieler und Verantwortliche aus, um vor Ort Kontakt mit ihren Fans aufzunehmen und mit ihnen zu diskutieren. „Welche Spieler dann wohin kommen, das entscheidet der Verein. Und das ist auch gut so, denn für die Fans ist das dann auch immer eine Überraschung“, sagt Wieczorek. Bei diesen Veranstaltungen wird auch gesammelt. Gut 1000 Euro waren es in diesem Frühjahr. Mit diesen Geldern werden die Betze-Engel unterstützt. Oder karitative Einrichtungen.
Und natürlich kümmert sich die jeweilige Fanregion auch darum, Fanbusse zu organisieren. Oft macht ein Fanclub den Vorreiter, chartert den Bus und bietet dann die Kapazitäten auch anderen Clubs an. Dazu gibt es regelmäßige Treffen – und zuweilen Besuche in anderen Fanregionen. „Das muss ich aber nicht oft machen – wir stehen im Fanbeirat ja alle regelmäßig in Kontakt“, erzählt Wieczorek, der natürlich auch regelmäßig bei den Spielen seines FCK ist, gemeinhin mit seinem Fanclub Red-White Hunters in Hütschenhausen.
Dass fast sein gesamter Freundeskreis auf den Betze pilgert, macht es natürlich einfacher. In diesem Jahr hat er folglich nur zwei Heimspiele verpasst. Eines davon wegen einer anderen ehrenamtlichen Verpflichtung: „Ich bin zweiter Vorsitzender beim Sport- und Gesangverein Elschbach. Und wir hatten da unser Wikingerfest.“ Da wollte und konnte er bei Vorbereitung und Durchführung nicht fehlen. Doch ansonsten richte er sogar seine Urlaube am Spielplan aus, sagt er lachend.


Wieczorek ist auch sozusagen der Verbindungsmann zum Fanbündnis. Es handele sich dabei um einen Zusammenschluss der ganz aktiven Fans außerhalb der eigentlichen FCK-Organisation, erklärt Wieczorek. Diese seien unter anderem regelmäßig bei Auswärtsspielen, sorgten dafür, dass speziell in der Westkurve gute Stimmung herrscht, um die Mannschaft anzufeuern. Auch die Choreografien oder Fanmärsche werden von Mitgliedern des Fanbündnisses organisiert.
Aber: Der Einsatz der Fans bezieht sich nicht allein auf die Spiele. Sie sind auch als Spender aktiv – unter anderem durch die Becherspenden, heißt: Das Pfand wird für karitative Aktionen verwendet. Oder beispielsweise für Anschaffungen im Museum. WOLFGANG PFEIFFER