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125 Jahre 1. FC Kaiserslautern - Bad Dürkheim

Die Boxabteilung beim 1. FC Kaiserslautern

Vor allem Karl Mildenberger hat die Boxabteilung des 1. FC Kaiserslautern bekannt gemacht. Er kämpfte im Ring mit dem "Größten" und begeisterte die Boxfans.

Die Boxabteilung beim 1. FC Kaiserslautern

Der Kampf, der die FCK-Boxabteilung bekannt gemacht hat: Karl Mildenberger lieferte Muhammad Ali einen fantastischen Fight. ARCHIVFOTO: KEYSTONE

Vor allem ein Mann hat die Boxabteilung des 1. FC Kaiserslautern bekannt gemacht: Karl Mildenberger, der mit dem „Größten“ im Ring stand und diesem einen Kampf lieferte, der noch heute die Boxfans ins Schwärmen bringt. 

Fast 60 Jahre sind seit dem Kampf Mildenbergers gegen den größten Boxer aller Zeiten, gegen Muhammad Ali, vergangen. Zwölf Runden lang boxte der Lauterer Schwergewichtler damals vor 45.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion gegen den Weltmeister. Am Ende verlor er zwar, gewann aber große Anerkennung in der Boxwelt und machte seine Heimatstadt Kaiserslautern mächtig stolz. Und natürlich auch seinen Klub, den FCK, in dessen Jugendstaffel der Rechtsausleger die Kunst des Faustkampfs erlernt hatte. Und stolz ist man noch immer in der Boxabteilung auf den Europameister, der im Jahr 2018 verstarb.

„Karl Mildenberger ist das Idol schlechthin“, schwärmt Marcel Meta, der im zweiten Jahr an der Spitze der FCK-Boxabteilung steht. Wie „Milde“ wurde auch er in Lautern geboren und begeisterte sich schon früh für diesen harten Sport. „Es gibt kein besseres Training für den Körper als Boxen“, wirbt Meta für den Faustkampf und beschreibt die besondere Kampfsituation des Boxers, „der alleine im Ring steht und für seine Fehler selbst verantwortlich ist“.

Der 29 Jahre alte Abteilungsleiter passt eigentlich gar nicht in das Klischee des tumben Haudraufs. Nach seinem Abitur studierte er an der Universität in Kaiserslautern Chemie und beendete vor Kurzem seine Doktorarbeit. Aber nicht nur die Naturwissenschaften haben es ihm angetan; er versuchte sich auch als Hobbyhistoriker. Dass es dabei um die Boxabteilung ging, verwundert nicht. 

Karl Mildenberger mit seiner Frau bei der Gala zum 100. Geburtstag des 1. FC Kaiserslautern. ARCHIVFOTO: VIEW
Karl Mildenberger mit seiner Frau bei der Gala zum 100. Geburtstag des 1. FC Kaiserslautern. ARCHIVFOTO: VIEW

Überraschend war dann aber, was er bei seinen Nachforschungen herausfand. „Bevor es den FCK gab, wurde in Kaiserslautern schon geboxt“, erzählt Marcel Meta und führt weiter aus, dass die Boxer sich dann dem damals noch jungen 1. FCK anschlossen und integriert wurden. Wann das genau geschah, vermag Meta nicht zu sagen. Aber sicher ist, dass die Boxabteilung eine der ältesten Sportabteilungen des 1. FCK ist.

Die größte ist sie mit ihren zurzeit rund 160 Mitgliedern zwar nicht. Aber der Abteilungsleiter berichtet, dass Boxen angesagt sei und dass die Abteilung sich in Sachen Nachwuchs keine Sorgen machen müsse. 

Das gilt aber nicht für das weibliche Geschlecht. Mädels und Frauen sind zurzeit nicht in der Abteilung als Boxerinnen aktiv, obwohl doch schon seit vielen Jahren die Frauen den Ring für sich erobert haben und auf allen großen Boxveranstaltungen Frauenkämpfe auf dem Programm stehen. Der Abteilungsleiter würde sich freuen, wenn beim Training, das viermal pro Woche in der Röhmschule über die Bühne geht, bald auch Boxerinnen den Sandsack und Punchingball mit ihren Fäusten bearbeiteten. Zu dem vierköpfigen Trainerteam gehört Bettina Mohr, die schon viele Jahre mit von der Partie ist und Anfängern Grundkenntnisse des Boxsports vermittelt.

Die FCK-Boxer sind sich der eindrucksvollen Tradition ihres Klubs bewusst. „Wir fühlen uns sehr wohl beim FCK“, sagt Meta und erzählt, dass die Abteilung zum Jubiläum „125 Jahre 1. FCK“ eine Veranstaltung plane, bei der sich die Boxer präsentieren werden. „Alle sind eingeladen“, sagt der rührige Abteilungsleiter, der aber nicht nur auf die lange Lauterer Boxtradition mit ihren großen Kämpfern zurückschaut, zu denen neben Karl Mildenberger auch Emil Schulz zählt. Bei der Olympiade 1964 in Tokio feierte der FCK-Boxer seinen größten Erfolg mit dem Gewinn der Silbermedaille im Mittelgewicht. 

Und natürlich gehört auch Reiner Gies dazu. Der 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul im Halbweltergewicht die Bronzemedaille gewann. Und auch Michael Seitz, der vor Kurzem in Magdeburg gegen Roman Fress um den Titel eines Interkontinentalmeisters der WBO kämpfte, war vor seiner Profikarriere als Amateurboxer für die FCK-Boxabteilung im Ring.

Marcel Meta blickt auch nach vorn. Mit den vielen jungen Boxern der Abteilung will er eine schlagkräftige Truppe aufbauen, die sich auch überregional erfolgreich präsentieren kann und die große Boxtradition des 1. FC Kaiserslautern fortsetzt. PETER KNICK