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125 Jahre 1. FC Kaiserslautern - Bad Dürkheim

Fanclubs des FCK sind über den gesamten Erdball verstreut

Ausländische Fanclubs sind in der offiziellen Liste des FCK aufgeführt: Shanghai, Recife, Arusha, Belfast und mehr.

Treffen vor der „Betze Bud“: die Roten Teufel UK. FOTO: THOMSON/OHO
Treffen vor der „Betze Bud“: die Roten Teufel UK. FOTO: THOMSON/OHO

Guido Marklofsky ist nach wie vor „sauer wie Sau“. Na ja, nicht wirklich, aber ein bisschen arbeitet das Saisonfinale noch in ihm. „Wir hatten in Waldsee Bierfest, bis 2 Uhr nachts hab ich gezapft“, erzählt er, „morgens um sieben bin ich nach Köln gefahren – und dann kriegst du so ein Spiel geboten.“ Das 0:4 des FCK in der Domstadt dürfte keinen Fan der Roten Teufel erfreut haben. Genauso wenig dürfte die Liebe zu diesem Klub dadurch kleiner geworden sein. Schon gar nicht bei Marklofsky. 

Ursprünglich kommt der 58-Jährige aus Leipzig. Den FCK sah er in der ehemaligen DDR in der Sportschau. Da musst du mal hin, dachte er, irgendwann. Eines Tages legte der einstige FCK-Spieler Uwe Eckel dem Autogrammkartensammler Marklofsky einen Kontakt zu einem Fanclub in Waldsee mit in die Post. Die ersten zarten Bande wurden geknüpft. Heute wohnt Marklofsky in Waldsee nahe Speyer, und was den FCK angeht, gibt es kein Halten mehr, seitdem er im Westen der Republik lebt: Betze, Betze, Betze. 

Seit September 2012 engagiert Guido Marklofsky sich in dem Ende der Achtzigerjahre von Norbert Thines gegründeten Fanbeirat, neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Fanbetreuer. Er ist zuständig für die überregionalen Anhänger, die in aller Herren Länder verstreut sind. Wie viele Fans in Klubs außerhalb der deutschen Gemarkung organisiert sind, vermag Marklofsky nicht zu sagen. „Ich weiß nur: Es werden immer mehr. Egal wo ich bin, ich werde immer auf den FCK angesprochen.“ 2014 etwa, als er die deutsche Nationalelf bei der Weltmeisterschaft in Brasilien unterstützte und in Recife ausgewanderte Deutsche traf, diese ihm berichteten, stets die Begegnungen der Roten Teufel zu betrachten und mit der Idee aufwarteten, einfach einen brasilianischen Fanclub zu gründen. Gesagt, getan. Die „Diabos Vermelhos do Brasil“ (Rote Teufel von Brasilien) haben aktuell zwölf Mitglieder.

Neuerdings erobert der FCK auch den afrikanischen Kontinent. Gerade erst, erzählt Marklofsky, wolle sich ein Fanclub in der tansanischen Stadt Arusha gründen. Wieso, weshalb, warum? „Ich bin sehr gespannt, wenn ich mit denen in Kontakt trete“, sagt Marklofsky. 

Der Fanclub von der Insel ist offiziell: Guido Marklofsky (rechts) und Mark Thompson 2022. FOTO: ROTE TEUFEL UK/X
Der Fanclub von der Insel ist offiziell: Guido Marklofsky (rechts) und Mark Thompson 2022. FOTO: ROTE TEUFEL UK/X

Zehn ausländische Fanclubs sind in der offiziellen Liste des FCK aufgeführt, neben den genannten der 1. FCK-Freundeskreis Zürich (gegründet am 1. Mai 1974), der Fanklub 1. FCK Norbert Thines (Veliko Tarnorvo, Bulgarien, 1994), West Side 4.2 Mels (Vilters, Schweiz, 2012), Die Flämischen Teufel Belgien (Beveren-Leie, 1994), Zillertaler Herzbluat (Zell am Ziller, Österreich, 2013), Die Roten Teufel UK (Belfast, Irland, 2022), FCK-Fanclub Bodenseeteufel (Kreuzlingen, Schweiz, 1995), SwissOX Ueberstorf (Rechthalten, Schweiz, 2011) und der FCK-Fanclub Westkurve Shanghai – ein Zusammenschluss „von Annilinern“, die sich in der chinesischen Metropole zum Fußballschauen treffen. „Wenn sie auf Heimaturlaub sind, gehen sie auch auf den Betze, sofern sie denn Karten bekommen“, sagt Marklofsky mit Blick auf die Mitarbeiter des Chemieriesen BASF.

Mark Thompson, 39, Service Manager einer Universität in seinem Wohnort Belfast, hat sich seit seiner Kindheit für den deutschen Fußball interessiert. Je mehr er darüber erfuhr, desto mehr stach Kaiserslautern ihm ins Auge. „Der Name, das Stadion, die Geschichte, all die Spitzenspieler, die das berühmte Trikot übergestreift haben“, sinnt Thompson. „Der FCK wurde mir noch sympathischer, als ich bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich vor dem Spiel Deutschland gegen Nordirland einen Deutschland-Fan traf. Er war FCK-Fan, und seither hat sich eine starke Freundschaft zwischen uns entwickelt – und meine Liebe zum FCK.“ 

Thompson schätzt die Offenheit der Menschen in der Pfalz, die Gespräche an der „Betze Bud“. „Wenn man die Stadt einmal an einem Spieltag erlebt hat, gibt es nirgendwo auf der Welt etwas Vergleichbares“, schwärmt Thompson. 2019 sah er sein erstes Spiel auf dem Betzenberg, ein „schreckliches“ Drittliga-0:0 gegen den Halleschen FC. Im Juni 2022 bekamen die Roten Teufel UK das Zertifikat als offizieller Fanclub des FCK. Man entwickle sich angemessen, sagt Thompson, die Mitglieder kämen auch aus den USA, Indonesien oder Portugal. 

Zwei bis drei Spiele pro Saison betrachtet er mit Fanclub-Kumpanen vor Ort, das Pokalfinale 2024 war sein Highlight: „Das ganze Wochenende war enorm. Die Atmosphäre verleiht mir noch immer Gänsehaut. Wir haben jeden Moment genossen.“ Was könnte besser sein? „Nur eines: der Zweitliga-Titel 2026.“ ANDREAS BÖHM