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SOMMER LIEGT IN DER LUFT - VG Römerberg und Dudenhofen

Dudenhofen: Junge Frauen starten durch

„Krabbelkrebse“, „Schlepp mich glücklich“ und „InBalance“: Dinah Jardot, Christina Gast und Elena Körner bieten Krabbelkurse, Trageberatung und Rückbildungskurse an

Dinah Jardot, Christina Gast und Elena Körner sind drei junge Frauen, die wissen, was sie wollen. Die vergangenen Jahre haben in ihnen den Mut für Neues geweckt und dafür gesorgt, dass sie ihr Potenzial in der Selbstständigkeit ausleben.

Haben Freude am Tun: Elena Körner, Christina Gast und Dinah Jardot (von links). FOTO:XSM
Haben Freude am Tun: Elena Körner, Christina Gast und Dinah Jardot (von links). FOTO:XSM

Ein Wochenende hat Jardot gereicht, um ein Logo zu entwerfen, mit der sie ihren Traum öffentlich machen wollte. Sie gründete die „Krabbelkrebse“ in Dudenhofen - ein Ort, an dem liebevolle Verbindungen geschmiedet werden und magische Momente für Eltern und Kinder entstehen, wie es auf ihrer Homepage heißt.

Ausgelöst wurde die Idee zum beruflichen Neuanfang durch die Übernahme einer Krabbelgruppe. Im Eltern-Kind-Treff Mauseloch bot sie diesen an zwei Tagen die Woche an. Irgendwann war das nicht mehr möglich. Jardot fand „Unterschlupf“ bei ihrem Vater.

„Dort waren Räume frei, ich hab Geld reingesteckt und bin froh, das gemacht zu haben“, sagt die Mutter eines Sohnes und von Zwillingen und beschreibt: „Da schlägt meine Seele drin.“ 2021, mitten in der Pandemie, gab sie ihren ersten Krabbelkurs.

„Am Anfang war es tatsächlich schwierig wegen der ganzen Regeln“, lenkt Christina Gast ein. Sie stieg ebenfalls in der Corona-Zeit ins Geschäft ein. Wie Jardot sorgte sie in ihrem Haus Am Mönchsbusch für einen Heimvorteil. Der Keller wurde saniert und Platz für die Trageberatung der zweifachen Mama geschaffen. Ausbilden lassen hat sie sich in dem Bereich. „Anfangs habe ich nur einen Kurs gemacht, um etwas mehr über das Tragen zu erfahren und weil ich bei meiner zweiten Tochter gerne lernen wollte, das Tragetuch richtig zu binden“, denkt Gast zurück. Daraus wurde ein beruflicher Neueinstieg, der mit Hausbesuchen begann und in die feste Anlaufstation mit dem Titel „Schlepp mich glücklich“ mündete.

Die zweite Schwangerschaft hat auch in Elena Körner den Drang ausgelöst, mehr aus ihrer Tätigkeit als leidenschaftliche Sport- und Physiotherapeutin herauszuholen. „Ich wollte einen Raum schaffen, um Frauen nach der Geburt wieder eine starke Mitte zu geben und sich auch auszutauschen“, unterstreicht Körner. Mit dem Thema Rückbildung seien immer noch viele Tabus verbunden. Abgesehen von Schmerzen, beispielsweise im Rücken, spielt dort die Inkontinenz hinein. Je mehr die Frauen darüber sprechen können, desto offener werden sie“, weiß Körner. Sie ist am spätesten in die Selbstständigkeit eingestiegen. Im Januar 2024 ist das gewesen. Im Dudenhofener Sängerheim gibt sie Schwangerschafts- und Rückbildungskurse unter dem vielsagenden Namen „InBalance“.

Eine große Freundschaft hat sich unter den drei Jung-Unternehmerinnen entwickelt. Dass sie sich gefunden haben, liegt auf der Hand angesichts der Themen, die für alle Mütter wichtig sind. Die eine gab den anderen Tipps fürs Tragen, die nächste hilft bei der Rückbildung und die Dritte gibt dem Nachwuchs ein gutes Gefühl beim Krabbeln und sogar bei Yoga.„Christina hat für mich sogar eine spezielle Trage für die Zwillinge gebaut“, verrät Jardot. Zusatzkurse für Frühgeborene und Drillinge hat Gast ebenso belegt. Körner hat sich 2023 als Präu- nd Postnataltrainerin weitergebildet, um ihre Kurse anbieten zu können. „Es macht mir megaviel Spaß zu sehen, wie ich den Frauen dabei helfen kann, den Beckenboden zu unterstützen, um schön alt zu werden“, hebt sie hervor.

Für Jardot, die gerade einen Kurs bei Körner belegt, ist dieser meilenweit entfernt von einem „normalen“ Rückbildungskurs.„Durch den Input von Elena habe ich erst verstanden, warum man was tun muss“, sagt sie. Jardot setzt bei den Mamas ebenfalls bei der Einstellung an.

„Die Medien beeinflussen die Denkweise stark. Ich möchte den Druck rausnehmen und den Mamas das Gefühl mit auf den Weg geben, dass sie gut sind, wie sie sind“, führt sie aus. Viel Feingefühl ist bei Gast gefragt, um das passende Tragesystem für die jeweiligen Bedürfnisse der Eltern zu finden. Das große Sortiment in ihren Schränken hilft dabei. Wichtig war den jungen Frauen, in ihrer Heimatgemeinde verwurzelt zu bleiben. „Ich möchte die Mütter hier kennenlernen und mit ihnen ins Gespräch kommen“, merkt Körner an. „Letztendlich“, wirft Jardot ein, „haben wir alle das gleiche Ziel: Familien zu unterstützen und die Entwicklung bei den Kindern gut zu fördern.“ xsm


Krabben und Glücklichschlepper

Um ihren eigenen Weg neu zu gestalten haben Dinah Jardot, Christina Gast und Elena Körner Zeit und Geld in ihre eigenen Unternehmen investiert.

Dinah Jardot (33) ist ausgebildete Erzieherin. 2013 stieg sie in den Beruf ein. „Die Tätigkeit hat mich nicht mehr ausgefüllt“, gibt sie zu. Die Leidenschaft für den Umgang mit Kindern wollte sie anderweitig und gezielter ausleben und entschloss sich dazu, eine Krabbelgruppe zu leiten. Aus dieser wurde das eigene Label „Krabbelkrebse“. Angebote von der Geburt bis zum Schuleintritt der Kinder gibt es dort. Die Babykrabben sind sechs Wochen bis sechs Monate alt, die Krabbler sechs bis 18 Monate und die Krebse ab zwölf Monate.

Das Tragen hat bei Christine Gast (35) den Start ins Elterndasein vieles erleichtert. Bei einer Babymesse lernte sie die Vorzüge kennen. Diese sollten sie begleiten, auch bei der zweiten Schwangerschaft. Sie ist nun zertifizierte Trageberaterin und hat ihr eigenes Unternehmen„Schlepp mich glücklich“. Elena Körner absolvierte die Ausbildung zur staatlich anerkannten Sporttherapeutin mit den Schwerpunkten Orthopädie, Sport- und Gymnastiklehrerin, Physiotherapeutin, manuelle Lymphtherapeutin, Manualltherapeutin und Beckenbodentrainerin für prä- und postnatales Training.

Körner bietet in Dudenhofen und darüber hinaus als Selbstständige („In Balance“) Schwangerschafts- und Rückbildungskurse an. xsm