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Harthausen: Erst irritiert, dann glücklich

Perlenarmband selbst gemacht: Kreativ-Workshops bei Stefanie Erles, in ihrem Atelier Millefiori bietet sie Objekte aus Beton und Keramik an, für deren Herstellung sie ausgesuchte Einzelteile verwendet.

Harthausen: Erst irritiert, dann glücklich

Hilfe von der Fachfrau: Stefanie Erles (stehend) steht den kreativen Frauen bei den Workshops zur Seite. FOTO:XSM

Perlen, Gummiband, fädeln, fertig. So in etwa sind die Gedankengänge von Unbedarften, die sich erstmals daran wagen, ein Schmuckstück fürs Handgelenk selbst zu kreieren. Dazu gehört aber mehr. Viel mehr. Vor allem Zeit und den Mut, Bestehendes, wieder zu verwerfen.

Stefanie Erles ist Künstlerin aus Leidenschaft. Vor allem handgefertigter Schmuck hat es ihr angetan. Den bietet sie neben Objekten aus Beton und Keramik in ihrem Atelier Millefiori in Harthausen an. Zur Herstellung individueller Kreationen werden nur ausgesuchte Einzelteile genutzt. Steine aus Afrika sind's für die Armbänder.

„Die habe ich alle auf dem Markt dort gekauft“, berichtet Erles den Teilnehmerinnen eines Workshops. Den bietet sie erstmals an. „Die Idee gab es schon ganz lange, aber ich war zu geizig mit den Perlen“, verrät Erles und lacht.

Fädeln will gelernt sein: Geduld ist erforderlich, soll das Ergebnis stimmen. FOTO:XSM
Fädeln will gelernt sein: Geduld ist erforderlich, soll das Ergebnis stimmen. FOTO:XSM

Zwischenzeitlich hat sich einiges angesammelt und die Künstlerin verarbeitet auch variantenreiches anderes Material. 2024 hat sie sich daher dazu entschieden, öffentliche Workshops anzubieten. Mit Erfolg, wie die Anmeldungen spiegeln.

Für sechs Damen sind Arbeitsplätze gerichtet in der Mitte des Ateliers. Für alle gut sichtbar drapiert hat Erles die Vielfalt ihrer Perlen, die genutzt werden dürfen. „Diese gibt es seit 5500 vor Christus“, erklärt Erles und hält eine Perle auf Ghana in die Höhe: „Dort sagt man, sie ist rund geknabbert.“ Recycelglasperlen, Puderperlen, Holzperlen - alles hat die Fachfrau im Angebot. Auch die mosaikähnlichen Millefiori, die im 17. und 18. Jahrhundert weltweit gehandelt wurden und nach denen Erles Atelier benannt ist.

Zwei Stunden hat sie angesetzt für den Workshop. Die Teilnehmerinnen werden die Zeit brauchen, wie sich herausstellt. Der Einstieg ist simpel. Handgelenk messen, lautet die erste Aufgabe. Entsprechend der Zentimeter zahl werden auf einer Filzunterlage zwei Stecknadeln angebracht. Ein Nylonfaden mit zwei Klemmen liegt bereit. Letztere sind ein Muss, um unerwünschte Rutschpartien zu verhindern.

Nach eigenem Gusto darf jede Dame loslegen. Wer eine klare Vorstellung hat, ist deutlich im Vorteil. Ohne Idee wird's schwierig. Zu vielfältig ist die Auswahl. Erstlingsfädler schwanken zwischen Irritation und Panik. Dagegen hilft: Einfach loslegen. Perlen, die dem persönlichen Geschmack entsprechen, sind schließlich leicht zu finden. Nur: Wie lassen sich die hübsch kombinieren?

Ein altes Sprichwort greift. In der Ruhe liegt die Kraft. Ergänzt wird das vom spontan erwählten persönlichen Motto: Bloẞ nicht nach links und rechts schauen. Dort liegen harmonisch angeordnet bereits die Wunschperlen nebeneinander.

Die Konzentration aufs Eigenprodukt bringt Licht ins Dunkel und Farbe ins Spiel. Bunt wird das Band, so ist der neue Plan. Und irgendwie geht der auch auf. Ein Mittelpunkt, einige einfarbige Ergänzungen links und rechts, dazwischen Schwarz als Ruhepunkt das individuelle Schmuckstück wächst synchron nach beiden Seiten.

Erles schaut erst skeptisch, dann angetan. Dank ihrer Tipps sind Übergänge am Armband jetzt auch ordentlich. Zufrieden? Das innere Ego sagt: Und ob! Die Perlenreihe muss nun noch von Nylon auf Gummi. Das klappt problemlos. Erles kümmert sich um Knoten und Kleber am Ende und versteckt den Knubbel in einer großen Perle.

Ein Blick auf die Uhr zeigt: Eine Stunde und 20 Minuten hat es gedauert von der ersten Verzweiflung bis zum vollendeten Glück. Spaß hat's auch gemacht. Und der Workshop beweist: Fantasie kennt keine Grenzen.