In Dudenhofen haben die Erdbeeren in den zurückliegenden Wochen Hochkonjunktur. Landwirt Andreas Zürker setzt auf den klassischen Anbau. Der Lebenszyklus seiner Erdbeeranlage beginnt im Sommer: Im August werden die Pflanzen gesetzt, gepflegt und gehegt, damit sie im Frühjahr darauf für die Ernte bereit sind. In seinem Hofladen auf dem Andreashof werden die süßen Früchte schließlich in 500-Gramm-Schalen angeboten.


Die gibt es auch auf dem Martinshof schräg gegenüber. Landwirt Tim Ballreich hat den Erdbeeranbau inzwischen auf drei Säulen aufgebaut. Zum einen wachsen die Früchte bei ihm im Freiland, zum anderen unter Folientunneln. Die dritte Komponente wurde erst vor zwei Jahren eingeführt: die Stellageanlagen. Die Erdbeerpflanzen sitzen in langen Pflanzkästen in Substrat. Der Unterschied zu den Pflanzen in der Erde: Sie blühen mehrmals und länger. Das war einer der Gründe, weshalb sich Ballreich für die zusätzliche Methode entschieden hat. Bis Oktober soll es auf seinem Hof Erdbeeren geben. Die Bestäubung geht auf natürlichem Wege vor sich. Einige Hummelvölker hat Ballreich dafür angeschafft. Diese werden in die Gewächshäuser mit den Stellagen gesetzt und tun das Übrige. Das klare Plus gegenüber Bienen: Hummeln sind bereits bei elf Grad in freier Natur unterwegs, Bienen bei gut 16 Grad. Auf die Hautflügler setzt auch Zürker für einen funktionierenden Anbau.
Bewässert werden die Erdbeerpflanzen auf Ballreichs Stellagen über ein vollautomatisiertes System. Das sorgt für ausreichend Nässe im Boden. Da die Früchte nicht direkt in die Erde eingebracht sind, müssen sie etwa zehnmal am Tag je drei bis vier Minuten gewässert werden. Dafür ist die Ernte rückenschonender.
Je dunkler, desto süßer
Ausführlich beschrieben ist die Anbautechnik auf der Homepage des Martinshofes. Dort wird außerdem auf eine Tatsache hingewiesen: Je dunkler die Erdbeeren, desto süßer ihr Geschmack. Unter zehn Sorten können die Kunden bei Ballreich wählen. Abgesehen vom Genuss bereichern die Erdbeeren noch in anderer Weise: Sie haben wenig Kalorien, dafür jedoch jede Menge Vitamine und Mineralstoffe. Sie wollen verdauungsfördernd und hilfreich bei Gicht und Rheuma sein. xsm