„Wir sind nicht börsenorientiert. Somit sind wir schon ein Stück weit versteckt“, sagt Peter Mrosik. 2012 ist er als Investor in das Unternehmen – gegründet 1897 durch Karl Kömmerling in Pirmasens – eingestiegen. Aktuell ist Profine mit Produktionsstandorten auf der ganzen Welt vertreten: in Deutschland am Stammsitz in Pirmasens sowie in Berlin, in Europa unter anderem in Frankreich und Italien. Hinzu kommen Standorte in Russland, den USA, Großbritannien, Ukraine, Spanien, China, Indien sowie in Bosnien-Herzegowina. „Wir sind ein Unternehmen mit einer Präsenz auf der ganzen Welt“, sagt Mrosik stolz.


Kerngeschäft des Unternehmens ist die Herstellung von Fensterprofilen aus hochwertigem PVC-Kunststoff. Die Zukunft werde jedoch in einer Diversifizierung der Angebotspalette liegen, weiß Mrosik: Hybridlösungen bei Fensterprofilen. Schon heute werden zudem alte Fensterprofile aus Kunststoff am Standort Pirmasens zu neuen Fensterprofilen recycelt – ein großer Schritt in Sachen Nachhaltigkeit.
„Westpfalz ist ein ganz besonderer Standort“

Kömmerling sei auf dem Markt ein Produkt, das seit Jahren mit einem exzellenten Ruf überzeugt, meint Mrosik. Es gebe nicht gerade viele namhafte Hersteller für Fensterprofile – Profine gehöre zu diesen wenigen.
„Die Westpfalz ist für uns ein ganz bedeutender Standort“, sagt Mrosik. An den beiden Produktionsstandorten in Deutschland – Pirmasens und Berlin – wolle das Unternehmen unbedingt festhalten. Die Standorte sollen sogar ausgebaut werden. „Dass wir einen der beiden Standorte hier in Deutschland vernachlässigen, war niemals und ist auch jetzt kein Thema“, versichert der Profine-Geschäftsführer.
„Schichtbetrieb ist nicht mehr en vogue“
Dennoch kämpfe das Unternehmen an seinen deutschen Standorten mit denselben Problemen, die es laut Mrosik in ganz Deutschland für Industriebetriebe gibt: hohe Personal- und Energiekosten, eine aus seiner Sicht enorme Bürokratisierung – gerade im Bereich Bauen – sowie Fachkräftemangel. Auch in Pirmasens habe es das Unternehmen schwer, passende Mitarbeiter zu finden. Mrosik: „Das mag man angesichts der hohen Arbeitslosenquote hier gar nicht glauben.“ Dieses Problem betreffe vor allem den Industriebereich – nicht den Verwaltungstrakt. Ein Grund sei auch die Mentalität der Arbeitnehmer. „Schichtarbeit ist nicht mehr en vogue“, sagt Mrosik.
Mit dem Firmenboss im Ausbildungscamp
Eine positive Entwicklung sieht Mrosik hingegen beim Nachwuchs. Profine hat mehr Azubi-Bewerbungen als freie Ausbildungsstellen. „Ausbildung ist für uns ein ganz wichtiges Thema.“ Auszubildende werden in der Regel nach Abschluss ihrer Lehre übernommen. Mrosik legt großen Wert darauf, seine Belegschaft schon im jungen Alter an das Unternehmen zu binden. Viel lieber, so sagt er, besetzt er ausscheidende Stellen mit bereits im Unternehmen beschäftigten Mitarbeitern.
Damit auch Mrosik und die Führungsriege Kontakt zu den Azubis bekommen, ist es seit geraumer Zeit Tradition, dass nach dem ersten Lehrjahr die Jungmitarbeiter in ein Teamcamp gehen. Zu Besuch kommt dann die obere Führungsriege. Mrosik: „Das ist ein Networking-Event, das ich so sonst nicht kenne.“ phkr