Geschmack an Mint finden? Das fällt (zu) vielen offenkundig noch (zu) schwer. Allenthalben wird gern mangelndes Interesse junger Menschen an den sogenannten Mint-Disziplinen beklagt. Lust auf Naturwissenschaft und Technik zu machen, dies haben Schulen und Hochschulen, wissenschaftliche Institute und nicht zuletzt der Verein Zukunftsregion Westpfalz (ZRW)weit oben auf die gemeinsame Agenda gesetzt. Jetzt ist ein Meilenstein gesetzt worden – mit der ersten Mint-Messe in Kaiserslautern.
Experimentier-Tage auf der Gartenschau fördern Interesse an technisch-naturwissenschaftlichen Fächern
Interesse wecken an der Beschäftigung mit Mathe und Informatik, generell mit Naturwissenschaften und mit Technik – dies verbirgt sich hinter dem Kürzel Mint. Das Akronym steht nicht mehr nur für die Fächer beziehungsweise Sparten: In der Deutung des Begriffs schwingt bereits die Absicht mit: Mint verdient gehörigen Schub. Weil es ohne nicht geht, weil die Bedeutung stetig zulegt. Wie sonst, wenn nicht mit wirksamen technischen Entwicklungen, sollen die Herausforderungen heute und in Zukunft gemeistert werden?
Förder-Schub schon für die Grundschulen
Mint bekommt nun gerade in der Westpfalz schon seit Jahren Schub. Eine entsprechende Initiative hat sich bereits vor Jahren formiert und bereits einiges erreicht. Grundidee ist, Schulen zu unterstützen, Lehrer für die gemeinsame Idee zu gewinnen, möglichst früh schon die Beschäftigung mit Mint-Elementen zu fördern. Beispielsweise sind für Grundschulen bereits modulare Baukästen entworfen worden, die anschaulich interessante Versuche im Unterricht ermöglichen und die Experimentierfreude wecken helfen sollen.
Der wichtige Aha-Effekt, der stand jetzt auch Anfang September bei der „Mi(n)tmachwelt“ im Vordergrund. Anfang September hat diese schon länger gereifte Idee nun erstmals Gestalt angenommen. Schauplatz war die Gartenschau. Dort hat es sich gut gefügt, dass das neue Kompetenzzentrum Ökologie, Technik und Soziales inzwischen fertig ist. Die ehemalige Blumenhalle am Eingang des Gartenschau-Areals ist zu einem Seminargebäude umgebaut worden. Ermöglicht hat dies übrigens das in Kaiserslautern ansässige und weltweit agierende Unternehmen Wipotec.
Als führender Anbieter von intelligenter Wäge- und Inspektionstechnologie hat auch dieses Unternehmen – um1988 als Ausgründung der Technischen Universität entstanden – steten Bedarf an Fachkräften mit fundierter Naturwissenschaftlich- technischer Ausbildung. Nicht zuletzt von daher zählt Mitgründer Theo Düppre zu den Verfechtern der Mint-Strategie.
Wipotec, ZRW und die Lebenshilfe Westpfalz als Hausherr der Gartenschau hatten nun die Herausforderung gestemmt, eine Messe-Plattform zu bieten. Die Präsentationsidee hat ZRW-Geschäftsführer Hans-Günter Clev nach eigenem Bekunden von einer Reise aus der irischen Hauptstadt Dublinmitgebracht.
Lego-Technik zieht die meisten Blicke auf sich
So wie dort Probier-Stände einer Universität dazu animiert hätten, einfach mal aus dem Stegreif zu experimentieren, so hatten nun einige Partner aus der reichen Hochschul- und Forschungslandschaft Kaiserslautern, aber auch Institutionen wie der Verein „Lauter Steine“ Mitmach-Stationen aufgebaut.
„Lauter Steine“, das sind die vereinigten Lego-Enthusiasten, die mit ihrer vielbeachteten Dauerausstellung mit Bauwerken und Szenen aus Zigtausenden bunter Steinchen der Gartenschau eine echte Attraktion beschert haben. Mit ihren Beiträgen und Lego-Robotix-Modellen habe gerade dieses Angebot größten Zuspruch geerntet, stellt ZRW-Projektmanager Arne Schwöbel rückblickend fest.
Im Kompetenzzentrum auf der Gartenschau soll auch künftig das Interesse für die Beschäftigung mit Naturwissenschaft und Technik schon bei Kindern ab dem Grundschulalter geweckt werden.
Die „Mi(n)tmachwelt“ allerdings, die könnte weiterwandern. Ziel sei, einmal im Jahr solch ein Angebot zu unterbreiten. Laut ZRW ist etwa vorstellbar, die nächste Präsentation im Dynamikum in Pirmasens zu organisieren. cha