Das Hambacher „Theater in der Kurve“ wird im Advent eine kleine Reihe von Glanzlichtern anzünden. Jedenfalls lässt das der Blick auf die bevorstehenden Veranstaltungen erwarten. Neben Improvisationen der Jugendgruppe steht da „Glühwein zum Frühstück“ auf dem Plan, es werden drei Schicksale in Monologen beleuchtet und schließlich geht man auf die Suche nach der Goldschrecke.
Hambacher „Theater in der Kurve“ bietet Adventsprogramm, das Bogen vom Humor bis zu Ängsten schlägt
Der vorweihnachtliche Reigen beginnt am Ersten Advent, 28. November, um 17 Uhr mit der Improshow „Kontextloser Dauerstrom“. Die Theater-Jugendgruppe „Dauerstrom“ stellt sich dabei einer besonderen Herausforderung: Statt ein einstudiertes Stück zu performen, wird an diesem Abend – und auch noch einmal am 18. Dezember – aus dem Stegreif gespielt und improvisiert, nach eigenem Konzept, wechselnden Voraussetzungen und „mit einem latenten Hang zur Absurdität“, wie es in der Ankündigung heißt.
„Glühwein zum Frühstück“ gibt es am Freitag, 3. Dezember, wenn auch erst um 20 Uhr. „In 24 Schlückchen zur Besinnlichkeit – Konstantin Schmidts Weihnachtszeit-Kabarett mit Zimt und Zunder“ lautet der Untertitel zum neuen Programm des Kabarettisten, Musikers und Liedtexters mit Ingenieursdiplom. „Konstantin Schmidt öffnet 24 Türchen auf dem Weg zu einer schönen Weihnachtszeit – nicht immer konfliktfrei, aber immer mit dem Ziel, den 24. heil zu erreichen“, verspricht die Ankündigung. Mit Klavier und dem trockenen Humor eines Ingenieurs macht er sich und anderen einen Reim auf die Welt und die Weihnachtszeit. Ob Weihnachtsmarkt-Gedöns, Christmas-Beschallung oder die freiwillige Firmenfeier mit Anwesenheitspflicht – Konstantin Schmidt gibt praktische Ratschläge zur Weihnachts-Bewältigung, inklusive Tipps, wie man ganz einfach auf Geschenkideen kommt. „Weihnachten ist eine Frage der Perspektive. Und des Gebäcks. Und der Flötentöne“, findet er. Jeder Zuschauer bekommt etwas geschenkt, verspricht auch das Theater in der Kurve: Gut 90 schöne und abwechslungsreiche Minuten Kabarett-Unterhaltung. Und einen Keks. Alles für 18 Euro Eintritt.
Je drei monologische Einakter gibt es am Freitag und Samstag 10. und 11. Dezember, jeweils 20 Uhr: „Drei Schicksale – drei Monologe“ vom Bonner Ensemble déjà-vu mit den drei Darstellern Steffen Fischer, Iris Sonntag und Andreas Görlich unter der Regie von Achim Haag. Die Einakter sind „Das unerwartete Erwachen des Dr. Blume“ (von Jürgen Groß), „Kein Denkmal für Gudrun Ensslin. Rede gegen die Wände der Stammheimer Zelle“ (von Christine Brückner) sowie „Der Kontrabassist – Ein Psychogramm“ (nach „Der Kontrabaß“ von Patrick Süskind). In jedem hadert ein Mensch mit seiner Lebenssituation: Dr. Blume verzweifelt nach seiner Entlassung an der Ungerechtigkeit des kapitalistischen Systems, während der Kontrabassist nicht nur mit seinem Instrument ringt, sondern ebenso mit seinem Dasein als unbeachteter Musiker und Mann. Einzig historische Figur des Zyklus“ ist Gudrun Ensslin, das Stück lässt sie leiden an der inneren Zerrissenheit zwischen bürgerlicher Prägung und revolutionärer Gesinnung. Der Eintrittspreis beträgt auch hier 18 Euro.
Am 12. Dezember geht es um 17 Uhr in einer musikalischen Lesung mit Musik um die „Die Goldschrecke“. Maria Stange (Harfe) und Rolf Schlicher (Texte) wollen an diesem Abend mit ihren vergnüglichen Weihnachtsträumereien für Vorfreude aufs Fest sorgen. Es geht in den Geschichten etwa um die aberwitzige Suche des Kinderbuchautors Ferdinand Schwarz nach der Goldschrecke – dem einzigen Tier, über das es noch kein Kinderbuch gibt. Oder um Paul, Fred und Max, die das Rätsel der Ringe im Kaugummi-Automaten des Weihnachtsbaum-Museums lösen. Autor Rolf Schlicher leitete 20 Jahre das Pfalz-Ressort der RHEINPFALZ, wurde für sein Buch „Das Pfälzer Tischleindeckdich“mit dem Medienpreis Pfalz ausgezeichnet und schreibt seit Langem leicht skurrile, verspielte Weihnachtsgeschichten. Umrahmt werden die Erzählungen von Maria Stange, als Soloharfenistin mit verschiedenen Orchestern unterwegs und Professorin für Harfe an den Musikhochschulen Karlsruhe und Stuttgart, mit Werken von Debussy, Skrjabin und Britten. Eintritt ebenfalls 18 Euro. wip
Info
Reservierungen über Buchhandlung Quodlibet (Kellereistraße), persönlich, per E-Mail an kontakt@quodlibet.de oder Telefon: 06321 88930. Infos zum Programm und den Besuchsregeln unter www.theater-in-der-kurve.de