Bernd Camin ist Chorleiter und Profimusiker mit Leib und Seele. Nach langen Monaten des coronabedingten Stillstands sei ihm das Herz aufgegangen, endlich wieder mit seinen fünf Chören musizieren zu dürfen. Doch damit sei ja jetzt bereits wieder Schluss.
Künstlerporträt: Bernd Camin ist sowohl Musiker als auch Fotograf
Er bedauert die erneute Zwangspause, zu der er sich gemeinsam mit Chormitgliedern und den Vereinsvorständen entschlossen habe, auch, wenn die Sangesgemeinschaft ihm sehr fehle.
Umso glücklicher sei er, dass er das Fotografieren zum weiteren Standbein entwickelt habe, erzählt der gebürtige Speyerer, der heute in Lindenberg lebt. Nun könne er zum zweiten Mal einen Kalender mit malerischen Pfälzer Landschaften, entspannt romantischen Momenten, aber auch originellen Eindrücken präsentieren. „Ganz tolle Rückmeldungen“ habe er bereits nach seinem ersten Kalenderverkauf erhalten. „Mein Kalender ist mit sehr viel Arbeit verbunden“, schildert der studierte Musiker, der auch unterrichtet und sich mittlerweile ein stattliches Fotoarchiv angelegt hat. Er mache alles selbst, von den Fotos, ihrer Bearbeitung, der Werbung, bis hin zum Vertrieb.
Nach dem „alles-aus-einer-Hand-Prinzip“, bei dem er sich auf sich selbst verlassen könne, habe er bereits früher immer gerne gehandelt, wenn er seine Chöre am Klavier begleitet, mit ihnen die unterschiedlichsten musikalischen Stile erarbeitet, ihre Auftritte beworben und sie mit Ton- und Lichteffekten gebührend in Szene gesetzt habe. „Meine ganze technische Ausstattung für diese Effekte habe ich allerdings mittlerweile verkauft und in meine Profikameras investiert“, beschreibt Camin den Wandel wegen fehlender Auftritte von „derzeit totem Kapital“ in Kreativität. Schließlich habe er auch dringend neue Einnahmequellen für seinen Lebensunterhalt finden müssen, erklärt er. Zu seiner Chorleitertätigkeit und seiner stundenweisen Beschäftigung als Gimmeldinger Gemeindearbeiter habe er früher gerne seine musikalischen Fähigkeiten bei Veranstaltungen und Hochzeiten als Pianist oder Organist angeboten, was weitgehend weggefallen sei. Derzeit erarbeite er im musikalischen Bereich wieder ein Video für Youtube. Thema sei sein letztes Orgelkonzert in Lambrecht, bei dem er Publikumswünsche erfüllt habe, „eine Live-Premiere“, erklärt der Musiker.
Immer, wenn er aufbreche, um in oftmals noch tiefer Dunkelheit mit Stirnlampe eine frühmorgendliche Fotojagd zu starten, habe er einen Plan im Kopf. „Ich nutze mehrere Apps, die mir ermöglichen, das kommende Wetter einzuschätzen“, erklärt er. Habe er sich dann beispielsweise für eine Reise zum Sommerfelsen bei Annweiler entschieden, um den Sonnenaufgang festzuhalten, gelte es, in jedem stimmungsvollen Moment das Besondere im Bild festzuhalten. „Ich sehe die Sonne langsam aufgehen, halte Farbfacetten im Bild fest, spiele mit der Belichtung und bin begeistert, wenn es brennt am Horizont“, schildert Camin leidenschaftlich.
Wandere er tagsüber für seine Fotos durch die Landschaft, stelle er oft fest, dass seit Corona Wandern das neue Ausgehen sei. Da müsse er sich schon anstrengen, ein ruhiges Plätzchen zu finden, um seine Naturstimmungen im Foto einzufangen. Weitere Fotografen fänden sich häufig ein, sodass dann schnell einmal mehrere Dutzend Beine auf engstem Raum „inclusive der Stativbeine“ beieinander stünden, sagt der Fotokünstler und lacht.
Mehr als 500 Kalender habe er bereits für das Jahr 2022 verkauft. Die nächste Charge sei im Druck, „Anzahl jederzeit erhöhbar“, stellt Camin fest und hofft auf rege Nachfrage. Erhältlich ist Bernd Camins Bildkalender unter www.bc-ton.de oder info@bc-ton.de zu 19,99 Euro. aew