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Neustadter Sommer

Obstwiesen locken

Naturfreunde Lambrecht hoffen auf weitere Helfer

Obstwiesen locken

Wolfgang Mildner freut sich über die Blütte. FOTO: A. ZIMMERMANN

Die "Gräfin von Paris" gibt sich die Ehre und trifft auf "Kaiser Alexander". Der Birn- und der Apfelbaum mit klangvollem Namen sind zwei der 113 Bäumen, die auf der Streuobstwiese am Beutelstein gedeihen. Die Naturfreunde Lambrecht pflegen seit 15 Jahren das Gälende im Südwesten Lambrechts oberhalb der ehemaligen Klosterkirche.

Naturfreunde Lambrecht hoffen auf weitere Helfer

Das ganze Jahr über ist Wolfgang Mildner, Umweltreferent der Naturfreunde, auf dem etwa einem Hektar großen Hang, im Einsatz, beginnend mit dem Rückschnit im Januar. Liebling der Streuobstwiese ist der Apfel, aber auch verschiedene Birn-, Pflaumen-, Kirsch-, Aprikosen- und Quittenbäume sind hier zu Hause, alles alte Sorten. Eine Reihe der Obstbäume wurden von Mitgliedern der Naturfreunde, von Freunden des Vereins und von Bürgern der Verbandsgemeinde Lambrecht gestiftet. Jeder Baum ist durchnummerier, manche tragen Schilder mit den Namen ihres Spenders. "Das Obst der Bäume darf von den Spendern selbst geerntet und genutzt werden", erklärt Mildner, der sich wünscht, dass noch mehr Bürger sich für Anlage begeistern.

"Unsere Streuobstwiese am Beutelstein ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere, veschönert das Ortsbild von Lambrecht und liefert gleichzeitig schmackhaftes und gesundes Obst. Der Erhalt und die Pflege dieser Wiese ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz - aber auch arbeits- und konstenintensiv. Wir freuen uns deshalb über jede Unterstützung", betont er.

Obstwiesen bieten aufgrund ihrer Vielfalt an Obstarten und Wiesenpflanzen einen Lebensraum für bis zu 5000 Tierarten. „Hohlräume und Baumhöhlen in Altbäumen und im Totholz dienen Höhlenbrütern, Vögeln, Fledermäusen oder Haselmäusen als Unterschlupf- und Rückzugsmöglichkeiten. Blüten, Blätter und Holz der Streuobstbestände sind besonders für Insekten Nahrungsgrundlage“, betont auch Vereinsmitglied Petra Knoll. „Mit natürlichen Materialien wie Holz, Tonziegeln oder Steinen haben wir zusätzlich Steinpyramiden, Totholzstapel und Insektennisthilfen eingerichtet“, erklärt Knoll. Darüber hinaus pflanzten beide im Winter 2020 mehr als 30 heimische Sträucher, die zu dichten Hecken heranwachsen sollen. Zu den ausgewählten heimischen Gehölzen zählen unter anderem Eberesche, Berberitze, Schlehdorn, Kreuzdorn, Mehlbeere und Pfaffenhütchen.

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Vom Beutelstein und dem daran angrenzenden Friedensweg aus hat man einen herrlichen Blick auf Lambrecht. FOTO: A. ZIMMERMANN

Eine weitere Hecke setzt sich ausschließlich aus heimischen Wildrosen und naturnahen Rosen zusammen. Die meisten Parzellen stellen Privatleute zur Verfügung. Das Areal bei einer Sitzecke gehört den Naturfreunden, hier soll ein Kräutergarten angelegt werden.

Wolfgang Mildner zeigt sich verantwortlich für eine weitere Streuobstwiese, angelegt auf über sechs Hektar durch den Arbeitskreis Bohnenäcker. Hier laden Bänke zum Verweilen sowie Xylofone aus Holz und ein Baumstamm-Mikado zum Spielen ein. Ziel der Privatinitiative ist es, auf dem Gelände nahe der Pfalzakademie Lambrecht Obstarten aus dem Tal wiederzubeleben. Wie am Beutelstein dienen im Sommer Schafe als „lebendige Rasenmäher“. Und auch hier fühlen sich Schmetterlinge, Eidechsen, Schlingnatter oder der Zaunkönig wohl. Einige der 220 Bäume, vor allem Apfel- und Birnbäume, tragen den Namen ihrer Herkunftsorte, so beispielweise Iggelbach, Morschbach, Helmbach oder Lindenberg. Ebenso gedeihen Quitte, Pfirsich, Kirsche, Pflaume und Eberesche. „Alte Sorten sind wesentlich geschmackvoller als neue“, weiß Mildner.

Was nicht privat geerntet wird, verarbeitet man zu Marmelade, Mus und Gelee. „Birnen und Äpfel beider Streuobstwiesen ergeben auch ein hochwertigen Obstbrand“, betont Mildner. Die Produkte fanden bisher bei Naturfreunde-Veranstaltungen und auf deren Weihnachtsmarkt im Kohlbachtal großen Anklang. anzi
   

INFO

Kontakt für interessierte Helfer und Baumpaten:
Wolfgang Mildner
Telefon: 06325 2333
Internet: naturfreunde-lambrecht.de
E-Mail: 1wolfgang.mildner@gmail.com

Streuobstwiesen-Wanderweg

Die Wanderung wurde Angang des Jahres 2021 von engagierten Mitgliedern der Naturfreunde und dem Arbeitskreis Streuobstwiese Bohnenäcker konzipiert. Eine Ausschilderung ist vorbereitet, man wartet nur noch auf die Genehmigung der Stadt. Die 5,5 Kilometer lange Rundwanderung verbindet die Streuobstwiese Beutelstein oberhalb der ehemaligen Klosterkirche mit der weiter östlich gelegenen Streuobstwiese Bohnenäcker.

Eine ausführliche Beschreibung der Rundwanderung findet man auf der Internetseite der Naturfreunde: naturfreunde-lambrecht.de anzi