Die vergangenen eineinhalb Jahre waren nicht einfach, räumt Martina Rottländer ein. Die Juniorchefin des Maikammerer ambulanten Pflegedienstes „Helfende Hand“ erinnert an die gravierenden Auswirkungen der Pandemie auf den Pflegealltag, die anfänglich extreme Knappheit und Verteuerung von Desinfektionsmitteln und Schutzmasken sowie an die ständig sich ändernden Verordnungen. Aber sie, ihr Team und die Patienten sind bis heute gut durch die Krise gekommen.
Pflegedienst „Helfende Hand“ profitiert von umsichtigem Konzept
Es habe keine unüberwindbaren Hürden und weder im Team noch bei den Patienten Covid-Erkrankungen gegeben. „Und das motiviert sehr“, fügt Rottländer an. Sie sieht diesen bislang glücklichen Verlauf als Ergebnis eines umsichtigen Arbeitskonzepts und einer vertrauensvollen Kooperation aller Beteiligten – Pflegekräfte, Patienten und Angehörige.
Das Fundament für den Erfolg war schon lange vor der Pandemie gelegt worden: die bewusste Beschränkung des Pflegeangebotes auf die nähere Umgebung und der Zahl der zu Versorgenden auf ein Maß, das auch intensive Zuwendung zulässt. Das hatte sich schon Emma Rottländer, Martinas Mutter, auf die Fahnen geschrieben, als sie vor fast 15 Jahren die „Helfende Hand“ gründete. Und das soll dem Ziel dienen, dass die Patienten so lange wie möglich in ihrer vertrauten heimischen Umgebung bleiben können. So habe es, erklärt Martina Rottländer, gerade auch unter den vom Virus verursachten Gegebenheiten immer die Freiräume gegeben, abzuklären, was die Patienten brauchten. Und sie gegebenenfalls auch zu unterstützen in der Bewältigung der besonderen Umstände. „Etwa wenn es darum ging, ihnen die Organisation und Wahrnehmung von Impfterminen möglich zu machen.“ Pflegedienstleiterin Petra Denig teilt die Einschätzung: „Unser Konzept ist aufgegangen,wir haben das alle zusammen als Team auch mit Angehörigen und Ärzten prima durchgestanden. Oft haben uns auch Menschen und Betriebe aus der Nachbarschaft ausgeholfen, beispielsweise mit Masken und Desinfektionsmittel. Da sind wir sehr dankbar.“
80 bis 90 Patienten versorgen die 14 ausgebildeten Mitarbeiter der „Helfenden Hand“ in Maikammer, den Nachbarorten und den Neustadter Stadtteilen Diedesfeld und Hambach. Das Team ist vertraut, versiert und treu, lobt Martina Rottländer. „Sie sind alle schon lange dabei. Es gibt kaum Fluktuation.“ Ein Zeichen, dass das Konzept auch „nach innen“wirke. „Wir haben ein familiäres Miteinander.“
Die Konstanz in der Belegschaft verdankt sich vielleicht auch der ansteckenden Begeisterung für den Beruf bei der Gründerin Emma Rottländer, die auch mit 71 Jahren noch voll mitarbeitet,wie bei der Tochter. Die hat ursprünglich Reisekauffrau gelernt und BWL studiert, engagiert sich heute aber voll in Leitung und Pflegearbeit der „Helfenden Hand“ und hat jüngst auch noch die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin abgeschlossen.
Menschen für den Beruf zu gewinnen, gehört denn auch zum Bestreben der Rottländers, und dank der Weiterbildung von Petra Denig zur Praxisanleiterin können nun auch „Generalisten“ ausgebildet werden, das heißt Pflegefachkräfte in dem neuen, im vergangenen Jahr eingeführten Ausbildungsgang, der die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege verbindet. Zwei Altenpflegehelfer-Azubis lernen aktuell bei der „Helfenden Hand“. wip
Info
Ambulanter Pflegedienst „Helfende Hand“
Marktstraße 49, Maikammer
Telefon: 06321 5772326