Groß ist die Spendenbereitschaft für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal. Viele Vereine, Verbände, Organisationen und Unternehmen organisieren Hilfstransporte oder haben Spendenkonten eingerichtet. Ebenso gibt es Privatinitiativen wie das Benefiz-Basteln von Stephanie Niklas für den Weinort Mayschoß, den auch die Stadt Neustadt und die Feuerwehr unterstützen.
Geinsheimerinnen basteln für Gemeinde Mayschoß im Ahrtal
„Zu Beginn der Ferien habe ich meiner Freundin Dagmar eine Libelle geschenkt, die aus Weiden geflochten ist. Sie ist Kunstlehrerin und fand die Libelle so schön, dass wir beschlossen, gemeinsam weitere zu basteln“, erzählt Stephanie Niklas. Beide fuhren mit ihren Rädern los und schnitten rund um Geinsheim Zweige von Weidenbäumen, die biegsam sind und sich deshalb zum Flechten eignen.
Beim Sommerbasteln, für beide ein schöner Brauch in den Ferien, kam Niklas’ Freundin die Idee, die Libellen zum Verkauf anzubieten und daraus eine Spendenaktion zu entwickeln. „Dagmars Mann Rüdiger fiel auch gleich ein passender Name ein“, so die Geinsheimerin. „Ahrabella“ heißt die Kreation, der Erlös sollte nach Mayschoß gehen. „Mein Neffe war dort bei Einsätzen der Feuerwehr, diese Verbindung war unser nächster Impuls.“ Rund 50 „Ahrabellas“ entstanden als bald unter fleißigen Händen.
„Es ist schon ganz schön kniffelig, die Flügel letztlich mit dem Korpus zu verbinden. Ich sitze an jedem Teil knapp eine Stunde, meiner Freundin geht es etwas schneller von der Hand“, sagt Niklas. Unter die Leute kamen die „Ahrabellas“ über Niklas’ Bruder Rainer Kästel, der Gartenbau und eine Gärtnerei in Geinsheim betreibt.
Angeboten wurden die kleinen Kunstwerke zum Richtpreis von zehn Euro, viele Käufer gaben noch Spenden dazu. Die Idee begeisterte die Interessenten: sich selbst oder Bekannten mit der Libelle eine Freude zu machen und damit gleichzeitig einen Beitrag für den guten Zweck zu leisten.
Etwa 800 Euro wurden bisher schon an die Mayschoß-Hilfsaktion überwiesen. Auch im Österreich-Urlaub bastelte Stephanie Niklas weiter, irgendwann hörten die Akteurinnen auf, ihre Erzeugnisse zu zählen. „Es sind noch einige wenige in der Geinsheimer Gärtnerei erhältlich. Auf Wunsch basteln wir aber gerne weitere Exemplare.“ anzi