Zweibrücken ist eine Stadt der Superlative. In der Pfalz liegt Zweibrücken ganz vorn. Egal ob man von New York, Lissabon, Paris oder Homburg-Einöd auf die Pfalz blickt – zuerst kommt Zweibrücken. Bei Zweibrücken stand bis 1793 das größte Schloss Europas, heute steht bei Zweibrücken das größte Fabrikverkaufszentrum Deutschlands. Die wichtigsten Könige Schwedens waren Zweibrücker. Bayerns erster König war ebenfalls ein Zweibrücker – und damit auch alle fünf folgenden. Ja, auch der Märchenkönig Ludwig II. Selbst Barack Obama hat Vorfahren aus dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Johann Wolfgang von Goethe flanierte durch das herzogliche Zweibrücken und empfand die Stadt dabei wie Klein-Paris, besonders hatten es ihm „Kleidung und Betragen der Einwohner, besonders der Frauen und Mädchen“ angetan. Heinrich Heine schrieb über die Stimmung in Deutschland im Vormärz des 19. Jahrhunderts dies: „Man glaubte ganz sicher, dass die deutsche Revolution in Zweibrücken beginnen würde, und alles war dort reif zum Aufbruch.“
Das mit der deutschen Revolution klappte dann doch nicht. Aber eines klappte: In Zweibrücken begann der Kampf um die Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland. In Zweibrücken gründete sich der deutsche Preß- und Vaterlandsverein. Dieser Verein hatte die Idee für das Hambacher Fest und organisierte es 1832 auch. Die Zweibrücker waren also schon immer kleine Revoluzzer.
Und so blieb dem ersten Verleger der RHEINPFALZ, Josef Schaub, gar nichts anderes übrig, als auch in Zweibrücken eine Lokalredaktion zu gründen und mit der „Zweibrücker Rundschau“ eine Lokalausgabe herauszugeben. Anfangs werkelten die Redakteure tagsüber im Nebenzimmer von „Drumme Wertschaft“. Bevor es Abend wurde, mussten sie raus, denn dann wurde das Nebenzimmer für die Zecher gebraucht.
Zweibrücken war auch der Vorposten der RHEINPFALZ direkt an der Grenze zum Saargebiet, das damals noch unter französischer Verwaltung stand. Josef Schaub kannte die Saarpfalz sehr gut, hatte er doch vor dem Zweiten Weltkrieg in der Gegend für Zeitungen gearbeitet und mit seiner Familie dort gewohnt. Dieter Schaub, sein Sohn, stellte noch 1990 angehenden Volontären aus der West- und Saarpfalz beim Vorstellungsgespräch diese Prüfungsfrage: „Wie spricht man denn Bexbach korrekt aus?“ Wer „Betschbach“ antwortete, wurde eingestellt.
Die Zweibrücker RHEINPFAL-Zwechselte ihr Domizil im Laufe der Jahrzehnte vielmals. Über das Haus in der Fußgängerzone, in dem heute das Spielwarengeschäft Cleemann zu finden ist, ging es über repräsentative Räume am Hallplatz in die Rosengartenstraße, wo man bis heute über der Post täglich digital und gedruckt Zeitung macht. Mittlerweile werkelt in Zweibrücken die einzige Lokalredaktion der RHEINPFALZ, die sich noch echter Konkurrenz erwehrt, denn in Zweibrücken erscheint auch der „Pfälzische Merkur“, der zur „Saarbrücker Zeitung“ gehört.
Im Laufe der Jahre hat die RHEINPFALZ dem „Merkur“ zwar das Wasser ziemlich abgegraben. Aber die Konkurrenz lebt noch – und für Zeitungsmacher gibt es nichts Schöneres, als die eigene Arbeit täglich mit dem Produkt der anderen zu vergleichen. Das gilt auch für viele Zeitungsleser: Die messen täglich, wer besser ist und vorne liegt. Das spornt an. VON GEORG ALTHERR
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