Angesichts der scheinbar unendlichen Möglichkeiten stehen Schüler bei der Berufswahl vor einer schwierigen Entscheidung. „Es gibt keine mustergültige Lösung“, sagt Harry Kihl. Er ist einer der Berufsberater der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens, die Schüler der Jahrgangsstufe acht besuchen und so schon früh das Augenmerk auf die Unterstützungs- und Findungsangebote der Bundesagentur für Arbeit lenken.
Wenn sich die Berufsberater in den Klassensälen vorstellen, geht es zunächst um ein Kennenlernen. Darauf folgen in der Regel Einzelgespräche, in denen ausgelotet wird, welchen Schulabschluss sie anstreben, welche Zukunftspläne sie haben und welche Ziele. Geht es etwa um eine Ausbildung oder um ein Studium? Dabei spielen auch soziale Rahmenbedingungen eine Rolle, etwa Hobbys, Stärken, Interessen und die Familie.
Kihl unterteilt den Berufsfindungsprozess in drei Phasen: Auf die Orientierung folgt die Entscheidung und schließlich die Bewerbung. Ihm ist es wichtig, ein Vertrauensverhältnis zu den Schülern aufzubauen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Dafür setzt er auch moderne Medien ein, wobei er dem persönlichen Austausch einen hohen Stellenwert beimisst.
Unter den Schülern gibt es nach seinen Erfahrungen viele, die eine konkrete Vorstellung haben. Andere wiederum wissen noch nicht, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll. Ihnen gibt er Informationen an die Hand, mit denen sie herausfinden können, in welche Richtung die berufliche Reise führt.
Hilfreich ist beispielsweise das Lexikon der Ausbildungsberufe „Beruf aktuell“ der Bundesagentur für Arbeit, das online unter www.arbeitsagentur.de/datei/dok_ba033205.pdf heruntergeladen werden kann und sich auch an Erwachsene, Eltern und Lehrer richtet. Auf über 500 Seiten werden anerkannte betriebliche Ausbildungsberufe, Beamtenausbildungen, Berufsfelder, Übersichtsgrafiken und vieles mehr an Nützlichem dargestellt.
Auf der Homepage der Bundesarbeitsagentur sind darüber hinaus unter dem Menüpunkt „Schule, Ausbildung und Studium“ zahlreiche weitere Angebote zu finden, die die Berufswahl erleichtern. Dazu gehört das Portal „planet-beruf.de“, in dem Jugendliche neben vielen hilfreichen Informationen das Selbsterkundungstool „Check-U“ und ein interaktives Bewerbungstraining vorfinden.
„Kursnet“ heißt ein weiteres Portal, in dem es um schulische Ausbildungsmöglichkeiten, Weiterbildungs- und Studienangebote geht. In „Berufenet“ finden Schüler über eine Stichwortsuche Beschreibungen, Steckbriefe, Bilder und Links über aktuelle Ausbildungs- und Studienberufe.
Diese und weitere Informationsportale nutzt auch Kihl, wenn er die jungen Menschen auf dem Weg in ihre Zukunft begleitet. Dabei unterstützt er sie auch bei der Bewerbung und macht auf Umwege aufmerksam. Zum Beispiel: erst eine Ausbildung im Handwerk, dann das Architekturstudium. „Wenn die Schüler dann eine Ausbildung haben, haben wir vieles erreicht“, hält er fest. Imo