Antje Steingaß ist im Zuständigkeitsgebiet der Arbeitsagentur eine von zwei Berufsberatern für Menschen im Erwerbsleben. Ihre Aufgabe liegt darin, Menschen über ihr gesamtes Berufsleben zu begleiten. Sie sagt: „Weiterbildung ist ein ganz, ganz großes Thema.“ Das hat seine guten Gründe, denn der Arbeitsmarkt befindet sich in einem Veränderungsprozess, ausgelöst durch den demografischen Wandel, durch die Digitalisierung und durch neue Strukturen. „Die Berufe ändern sich, es entstehen neue Berufe und die Beschäftigten haben andere Wünsche als noch vor Jahren, zum Beispiel das Homeoffice“, führt sie aus.
Umso wichtiger ist es für Arbeitnehmer, dass sie Schritt halten können und bereit sind, Neues zu lernen. Das kann über eine Weiterbildung oder eine Zusatzqualifikation erfolgen, kann aber genauso gut ein ganz neues Berufsfeld sein. „Unsere Beratung ist sehr offen und individuell angepasst, die Themen sind weit gefächert. Und wir gucken auch über den Tellerrand“, erläutert Steingaß das Vorgehen. Grundsätzlich sei eine Veränderung in jede Richtung möglich. „Es sind Menschen, die sich fragen, wie sie sich weiterentwickeln können“, erzählt sie.
Ihren Rat suchen vorwiegend Arbeitnehmer aus allen Branchen. Die Einen haben keine konkreten Vorstellungen, sie sind aus verschiedensten Gründen unzufrieden mit ihrer Situation. Die Anderen kennen ihre Richtung genau. Das kann der Kfz-Mechatroniker sein, der den Meister anstrebt und sich dann selbstständig machen will. Oder der Akademiker, der sich beruflich verändern will. Oder die Frau, die nach der Elternzeit wieder ins Arbeitsleben einsteigen möchte. Oder der Helfer, der sich zur Fachkraft ausbilden lassen möchte und damit einen Berufsabschluss nachholt.
So vielschichtig wie die Anliegen und Fragen sind, so wichtig ist es, genau auf die jeweilige Situation zu schauen. Manchmal genügt bereits ein Gespräch, meist jedoch sind mehrere Termine erforderlich. Für die Ratsuchenden ist der Zeitraum wichtig, um sich mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen eingehend auseinanderzusetzen, auszuloten in welche Richtung sie sich weiterentwickeln möchten und sich ausführlich zu informieren. Dafür können sie beispielsweise die Internetangebote der Bundesarbeitsagentur „Berufenet“, „Kursnet“ oder „New Plan“ nutzen.
In den Gesprächen werden Chancen eruiert und Wege aufgezeigt. „Die Leute sind oft ganz überrascht, wie viel Input sie bekommen, welche Ideen es gibt und welche Möglichkeiten sich eröffnen“, berichtet die Berufsberaterin, die auch oft den Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur einbezieht. Sie sieht ihre Aufgabe darin, die Ratsuchenden dazu zu befähigen, eine tragfähige Entscheidung zu treffen.
Ist das geschehen, stellt sich die Frage nach der Finanzierung - und auch hier kann Steingaß weiterhelfen. Sie kennt Fördertöpfe und -programme, die eine Anpassungs- oder Aufstiegsweiterbildung zum Ziel haben und nicht nur auf die Möglichkeiten der Bundesarbeitsagentur ausgerichtet sind. Aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus weiß sie, dass eine Ausbildung immer der erste Schritt ist, dass aber danach nicht Schluss sein muss. „Hier kommt lebenslanges Lernen dazu.“
Auf der Ausbildungsbörse stellen sich die Karriere- und Weiterbildungsberater gemeinsam mit dem Arbeitgeberservice vor. „Das ist ein niederschwelliges Angebot. Wir möchten mit den Besuchern, auch mit Erwachsenen, und Unternehmen ins Gespräch kommen und uns austauschen“, sagt Steingaß.
Die Beratung ist freiwillig, altersunabhängig und unverbindlich und kann persönlich, telefonisch oder per Videoschalte stattfinden. Mehr Informationen bietet die Internetseite der Arbeitsagentur unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/kaiserslautern-pirmasens/weiterbildung . Kontakt unter der Telefonnummer 0631 3641130 oder per E-Mail an kaiserslautern-Pirmasens.Beratung@arbeitsagentur.de. Imo