Laut der neuen Geschäftsführerin des aktuell 180 Mitglieder umfassenden Wirtschaftsforums Grünstadt, Hannah Schumacher, werden das Weingut Müsel aus Obrigheim und die BrauArt Sausenheim wieder in der Fußgängerzone vertreten sein. Ebenso wie der Kiwanis Club Grünstadt-Leiningerland. „Im Tee- und Feinkostgeschäft kann man ausgewählte Produkte testen“, informiert sie.


Niels-Holger Albrecht, Chef des Naturkostladens „Herrlisch“, lädt zu einer Comté-Verkostung ein. „Wir werden drei Sorten Hart-Rohmilchkäse an einem Stand vor der Tür anschneiden“, kündigt er an. Parallel dazu schenkt Freya Lichti, die zusammen mit Alexander Strohschneider ein Weingut in Herxheim am Berg betreibt, Proben edler Tropfen aus.
Demnächst möchte Albrecht in seinem Geschäft auch Produkte der französischen Biologin Joyce El Hokayem ins Sortiment aufnehmen. Die Wissenschaftlerin hat vor einem Jahr in Beindersheim ein Start-up gegründet. „Mit meiner Firma Dr. Joyce Essentielle habe ich mir zum Ziel gesetzt, eine Linie mediterraner Bio-Lebensmittel, ohne Gluten und ohne zugesetzten Zucker, zu entwickeln – mit einfachen, klaren und gesunden Zutaten“, erläutert sie. Die Idee sei ihr gekommen aufgrund ihrer eigenen Tendenz zur Insulinresistenz. Dabei reagieren Körperzellen schlecht auf Insulin, was die Bauchspeicheldrüse zwingt, mehr von dem Hormon zu produzieren. Langfristig wird das Organ das jedoch nicht durchhalten und es entsteht Diabetes.

Sie koche leidenschaftlich gern libanesisch und französisch, verrät El Hokayem. Dabei verwende sie reichlich Gewürze „und ich interessiere mich für deren gesundheitliche Wirkung“, sagt sie. Am Sonntag wird sie drei Gewürzmischungen mit Algen vorstellen. Die Mixtur mit dem Namen „Reinheitsgefühl“ auf Kurkuma- und Kreuzkümmel-Basis soll positiv bei Entzündungen sein. „Happy-Gefühl“ ist unterstützend bei Verdauungsproblemen und besteht hauptsächlich aus Minze und Zimt. Das „Sonnengefühl“ mit einem Algenanteil von 35 Prozent sei salzarm und jodreich.
„Die Mischungen stellen keine medizinische Behandlung dar“, betont die 39-Jährige, die lange Zeit in Schriesheim bei Heidelberg gearbeitet hat. In Beirut habe sie ihren Bachelor in Biowissenschaften abgelegt und in Paris einen Master in Biologie mit dem Schwerpunkt Ernährung und Stoffwechselerkrankungen erworben. Mit Forschungen zu seltenen Knochenerkrankungen hat sie schließlich promoviert. „Außerdem habe ich Zusatzausbildungen in Phyto-, Aroma- und Gestalttherapie gemacht“, erzählt sie.
In Beindersheim betreibt El Hokayem eine naturheilkundliche Praxis. „Mein Ansatz ist es, Menschen dabei zu begleiten, ihre körperliche und seelische Gesundheit wiederzuerlangen“, erklärt sie. „Ich betrachte den Menschen als untrennbare Einheit – Körper, Geist und Emotionen – in enger Verbindung mit seiner Umwelt.“
Zu ihr kämen Männer und Frauen, die Blockaden überwinden sowie ihre Emotionen und Beziehungsmuster besser verstehen wollen. Und auch Leute, die unter funktionellen Beschwerden leiden, die Haarausfall und Hautprobleme haben, Allergien und Autoimmunerkrankungen, Verdauungs- und Hormonstörungen oder gynäkologische Probleme.
Joyce El Hokayem sagt: „Ich bin aber keine Ärztin. Meine Arbeit kann aber eine medizinische Behandlung sinnvoll ergänzen.“ Die Sitzungen in ihrer Praxis würden nicht von den Krankenkassen bezahlt, bedauert die Therapeutin und Unternehmerin, die aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammt und mit zwölf Jahren in den Libanon zog.