34 Kilometer weist die Wegbeschreibung in der beliebten Outdoor-App Komoot aus. Die sind zu packen. Auch die vorgegebenen Anstiege sind moderat.


Startpunkt ist der Bahnhof in Berghausen. In Richtung Speyer führt ein Radweg direkt an der Bahnlinie entlang. Rechts die Gleise, links Wiesen und Schrebergärten. Angenehm. Über eine rote Brücke - untendrunter die B9 - und zwischen Feldern hindurch steuern die Radfahrer 200 Meter weiter nach rechts zur Wimphelingstraße.
Das erste Wohngebiet, durch welches gestrampelt wird. Viel Verkehr ist hier nicht. Am Ende der Straße führt eine kleine Brücke in die Holzstraße. Wer sich jetzt nicht auskennt, ist irritiert. Ein Radwegeschild fehlt. Wer öfter unterwegs ist weiß, links muss es weitergehen.


Wieder landwirtschaftliche Flächen. Und: ein kombinierter Hinweis auf den Salier- und den Palatia-Radweg. Auch die grün-weißen Radwegeschilder tauchen auf.
Das jüngste Baugebiet am östlichen Ortsrand von Dudenhofen, „In den Dreißig Morgen“, ist in Sicht. Einige Meter führen durch die Spargelgemeinde auf befahrenen Straßen, zunächst ohne separaten Radweg. Erst in der Iggelheimer Straße haben die Pedalritter wieder Platz für sich, der direkt an den Waldrand und dann auf das nächste Ziel, den R58, führt.
Jetzt ist es richtig heimelig. Sonnenschutz durch hoch gewachsene Bäume, angenehme Ruhe, weicher Waldboden, frische Luft. Einiges ist während der Fahrt zu entdecken. Die Naturschutzhütte in der Waldabteilung Löchel zum Beispiel, die volkstümlich „Rentnerhütte“ genannt wird.
Der Beiname ist nicht grundlos. Karl Bettag, ehemaliger Bürgermeister von Dudenhofen, ließ die Hütte 1969 bauen. Sie wurde zunächst beliebte Anlaufstelle für Rentner, die sich unter anderem mit Boccia dort die Zeit vertrieben.
Gut dreieinhalb Kilometer kann in Ruhe geradelt werden, wobei Hinweisschilder auf den 2008 eröffneten Friedwald hinweisen und die Waldnutzer um Ruhe bitten. An einer Kreuzung führt der gewünschte Weg nach links in Richtung Hanhofen. Der alte Tabakschuppen des Dorfes ist bereits in den Blick gefallen. Felder und Wiesen erstrecken sich vor den Augen.
Eine Brücke hilft beim „Queren“ der Bundesstraße 39 und führt direkt in den Ort. Ruhig und beschaulich wirkt dieser. Am Ende der Iggelheimer Straße, die am Friedhof und an der katholischen Kirche vorbeiführt, geht es nach rechts auf die Alte Landstraße und die letzte Straße vor der Ortsausfahrt nach links in die Harthausener Straße.
Wie der Name vermuten lässt, erreichen Radler an deren Ende einen Weg, der nach Harthausen führt. Geschützt vom Blattwerk der Bäume werden Schützen- und Fußballverein passiert, bevor das Schild des Tabakdorfs auftaucht. Die Vorfahrtsstraße bringt an einen Abzweig gen Römerberg. Genaues hinsehen lohnt, denn wer automatisch geradeaus fährt, landet in Schwegenheim.


Der Radweg nach Heiligenstein führt an der Straße K26 entlang und – ja – er zieht sich etwas. Im Besonderen, wenn der Wind freie Fahrt über die Felder hat. Eine Bahnüberquerung ist in Sicht. Ist diese passiert, geht es rechts über die Querstraße weiter zur Lingenfelder Straße, in die rechts eingebogen wird. Ein wenig verschlungen, die Pfade, doch bei genauem Studium der Schilder und langsamem Tritt fehlerfrei zu meistern.


Zur Erfrischungsbar
Aus Heiligenstein heraus geführt werden Rad-Freunde, um nach wenigen Metern halblinks in einen Feldweg einzubiegen. Der bringt einen weg von der Straße und wieder mitten hinein in die Natur. Im Breitenweg kommt man heraus. Selbiger wird nach rechts verlassen, bis das Ortsausgangsschild von Mechtersheim erreicht ist.
Wer hinter diesem linkerhand einen breiten Buckel hinunterfährt, ist fernab von Verkehr und Wohnbebauung. Wem es nach einer Trinkpause dürstet, kann einen Abstecher zur SunSee-Bar machen – ein idyllisches Fleckchen zum Krafttanken am Mechtersheimer Badesee.
Auf breitem „Pfad“ – über die Nato-Straße – lässt es sich bestens treten. Natur pur erfreut das Herz. Der Rhein ist am Ende der Straße in Sicht. Nichts erinnert mehr an das Kernkraftwerk Philippsburg auf der gegenüberliegenden badischen Seite, das 2019 stillgelegt und 2020 gesprengt wurde.
Am roten Deichwachhaus folgt der Abzweig auf den Deichradweg – gewiss der schönste Teil der Strecke. Rauschendes Blattwerk ringsum, Ackerland, auf dem jahreszeitlich angebaut wird und mittendrin mittlerweile wieder eine stolze Zahl an Störchen, die mit erhobenem Haupt stolzieren.
Hier lässt es sich entspannt radeln. Kopf aus und genießen, bis wieder Leben in Sicht ist. Der FV Heiligenstein kündigt sich erst mit seinem Sportplatz, dann mit der Gaststätte an. Wenige Minuten später schließen sich die Vereinsgelände unter der Großen Hohl in Berghausen an. An diesen führt der Weg vorbei und über einen nicht unerheblichen Anstieg zurück ins Innere der Gemeinde.
Rechterhand liegt die katholische Kirche St. Pankratius. Nach rechts wird auch abgebogen, um gleich die nächste Straße links einzuscheren. Einen weiteren Links-Rechts-Wechsel später ist der Ausgangspunkt erreicht: der Bahnhof.
Fazit: Eine Rundtour um die Verbandsgemeinde ist erholsam und abwechslungsreich. Sie lässt sich sogar zur Tagestour ausdehnen – sofern der Picknickkorb gut gepackt ist. Sitzgelegenheiten – selbst im Schatten - gibt es genug an der Strecke. xsm