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Region mit Zukunft

Westpfalz-Metropole prescht als Modellregion für 5G voran

Zweistellige Millionensumme fließt für Projekte zur Einführung der neuen Mobilfunk-Technologie nach Kaiserslautern

Westpfalz-Metropole prescht als Modellregion für 5G voran

Mit Hochdruck wird in Kaiserslautern schon geraume Zeit am Datennetz der Zukunft gestrickt. Dass Wissenschaftler in der Westpfalz auch in Sachen Mobilfunk voranpreschen, ist jetzt amtlich: Am Mittwoch, 22. Oktober, erwartet Professor Hans Schotten den Zuwendungsbescheid. Somit fließt ein nennenswerter Betrag, mit dem Schottens Forschungsgruppe in Kaiserslautern Zukunftsmusik bezüglich des Mobilfunkstandards 5G schon früh hörbar machen wird.    

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Viel rasanter und dabei merklich stabiler: Der künftige Mobilfunkstandard 5G wird die Datenübertragung revolutionieren. FOTO: DPA

Der Begriff geistert schon umher, lang bevor die Technologie überhaupt Einzug gehalten hat. An eine flächendeckende Nutzung der viel beschworenen Möglichkeiten ist so rasch noch nicht zu denken. Kaiserslautern aber prescht – mal wieder – voraus. Auch in Sachen 5G: Die Westpfalz-Metropole wird Modellstandort für die Ausstattung mit der Funknetz-Technik der Zukunft. Und es fließen Mittel für ein groß angelegtes Forschungsprojekt, um die Möglichkeiten der Technologie in der Praxis plastisch zu machen.

„Natürlich haben wir darauf gehofft, und wir haben ja mit Hochdruck darauf hin gearbeitet“, sagt Professor Hans Schotten lapidar. Und er will auch noch nichts beschreien, ehe er das Ja mit Brief und Siegel in Händen hält. Aber es ist selbstredend durchgedrungen. Für kommenden Mittwoch ist der offizielle Zuwendungsbescheid zu erwarten. Nach Kaiserslautern werden einige Millionen Euro fließen.Wie viel? Schotten ist auch da mal lieber noch vorsichtig: Die kleinste zweistellige Millionensumme dürfte der Förderbetrag wohl überschreiten ...

Passieren kann da im Grunde nichts mehr. „Wir haben ja schon die Genehmigung zum vorzeitigen Vorhabenbeginn, wie das im Amtsdeutsch so schön heißt“, sagt der Mann, der als einer der führenden Köpfe im ganzen Land gilt, wenn es um das Thema geht.
  

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Kapazität in Sachen 5G: Professor Hans Schotten. FOTO: DFKI

Schotten ist seit zwölf Jahren in Kaiserslautern, hat den Lehrstuhl für Funkkommunikation und Navigation an der Technischen Universität inne und leitet als Wissenschaftlicher Direktor den Forschungsbereich Intelligente Netze am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Er gilt als ausgewiesener Fachmann für 5G in der industriellen Anwendung. Sein Rat ist daher bei Unternehmen höchst gefragt.

Dass nun Kaiserslautern beim neuen Mobilfunkstandard weit vorauseilen wird, ist vor allem ihm zu verdanken. Als nicht zuletzt im Koalitionsvertrag der Berliner Regierungsparteien die Verfahrensweise in Sachen 5G fixiert wurde, hatte Schotten sogleich die Chance gesehen. „Wir gehören ja zu den sehr aktiven Forschungsgruppen, die sich damit beschäftigen“, verdeutlicht er, womit die Lauterer Punkte sammeln konnten.

Hans Schotten hat ein Konzept entwickelt, das auch beinhaltet, wie mögliche Anwendungen der neuen Technologie getestet und anschaulich gemacht werden können. Und genau darum geht es auch: Die Forschungsgruppe will veranschaulichen, wozu der Mobilfunkstandard befähigt. „Wir werden an der TU autonomes Fahren testen, werden Lieferdienste ausprobieren, bei denen Roboter Ware verteilen“, so Schotten. Auch sollen Drohnen-Anwendungen veranschaulicht werden, etwa in der Landwirtschaft. Geplant ist, an der land- und forstwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt Neumühle bei Münchweiler/Alsenz den praktischen Nutzen der blitzschnellen Übertragung auch großer Datenmengen zu erproben und zu veranschaulichen.

Im Fokus vieler kleiner Bausteine, die sich da zusammenfügen, stehe das Bemühen, in Kaiserslautern ein 5G-Kompetenzzentrum aufzubauen. Und das könnte, als erfreulicher Nebeneffekt, der Region einen weiteren Nutzen bringen: „Die Netzbetreiber haben an dem, was wir hier machen, durchaus Interesse“, weiß Schotten. Was wiederum eine Hoffnung keimen lässt: Dank der Forschung in Kaiserslautern wäre ja denkbar, dass die Mobilfunk-Anbieter später mal, wenn es um den flächendeckenden Netzausbau geht, in der Westpfalz einen Zahn zulegen und lieber andere warten lassen. cha

Dank weiterer Millionen auf bestem Wege zur „Smart City“

Kaiserslautern triumphiert bei bundesweitem Wettbewerb – Dafür gibt’s 15 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren

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„ArtCaching“ – die Jagd auf Kunst – hat KL.digital bei der Langen Nacht der Kultur in Kaiserslautern präsentiert. Mit einer Art 3D-Brille konnten virtuelle kulturelle Ausflüge unternommen werden, wie Lara Kahl von KL.digital zeigt. FOTO: KL.DIGITAL/FREI

Der undankbare zweite Platz beim Wettbewerb „Digitale Stadt“ anno 2017 ist längst verschmerzt. Denn die damit verbundenen Mühen zahlen sich mehr und mehr aus: Kaiserslautern hat in einem bundesweiten Wettbewerb triumphiert und ist – als einer von nur 13 Auserkorenen – zum Gewinner gekürt worden. Die Stadt wird zur „Smart City“ – und erhält als Anschubhilfe 15 Millionen Euro.

Das ist enorm: „Die Fördersumme ist sogar noch höher als die, die beim Bitkom-Wettbewerb in Form von Leistungen zu erwarten war“, verweist Martin Verlage auf die Dimension. Bei besagtem Wettbewerb des Branchenverbands Bitkom hatte Kaiserslautern es vor gut zwei Jahren „nur“ in die Finalrunde geschafft. Indes war die Wettbewerbsteilnahme die Initialzündung für die Gründung der Gesellschaft KL.digital, die seither mit Landesmitteln vor Ort allerlei Projekte stemmt. Verlage ist Geschäftsführer der Lauterer Digitalisierungsgesellschaft.

Ende 2017 hatte Kaiserslautern zwar das Nachsehen gehabt und Darmstadt den Vortritt geben müssen. Schon Anfang 2018 aber legte die dafür neu gegründete Gesellschaft KL.digital richtig los, nachdem aus dem Mainzer Innenministerium die Zusage gekommen war, Kaiserslautern auch als zweitem Sieger die in Aussicht stehenden Fördermittel zukommen zu lassen. „Damit war das Land Hebamme, Geburtshelfer, Anlasser“, formuliert es Verlage.

Als nun das Bundesinnenministerium eine Ausschreibung auf den Weg gebracht und den Wettbewerb „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ ausgerufen hatte, war Kaiserslautern gleich dabei. Unter allen, die sich beteiligt hätten, hätten gut 100 überhaupt die formalen Bedingungen zur Teilnahme erfüllt, erläutert der Geschäftsführer. Nur 13 Gebietskörperschaften – Landkreise, Städte in verschiedenen Größenordnungen und interkommunale Netzwerke – profitieren nun vom Wettbewerb. Dass Kaiserslautern zu den Gewinnern gehört, freut Verlage riesig,wie er sagt. Allzu überraschend aber komme das nicht.

„Herzlich digital“, haben sich die Kaiserslauterer Digitalisierungsstrategen auf die Fahne geschrieben. Bei ihren Projekten steht praktischer Nutzen im Blick, wie er zum einen der Entwicklung der Stadt, zum anderen aber auch der Gesellschaft, den Menschen zugute kommt. Das habe wohl die Juroren überzeugt.

Verlage verweist dabei auf ein bevorstehendes Ereignis, bei dem die Akteure wieder in den Blick rücken wollen, was sich in Kaiserslautern in Sachen Digitalisierung tut: Bei einem „Markt der digitalen Möglichkeiten“ am 12. November in der Alten Eintracht in Kaiserslautern soll’s einiges davon zu sehen geben, was die künftige „Smart City“ Kaiserslautern so alles bieten könnte. cha