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Region mit Zukunft

„Jeder kann ein Pionier werden“

Interview: Reiner Bauer spricht über die Idee,mit Stiftungen und Genossenschaften Lebensqualität aufs Land zu bringen

„Jeder kann ein Pionier werden“

Beispiel für die Wirkung einer Stiftung: Die frühere Schule in Rockenhausen-Marienthal ist zum schmucken Bürgerhaus umgebaut. Die örtliche Bürgerstiftung stiftete die Theke.

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Menschen auf dem Land wollen gern etwas für ihr Dorf tun“, sagt der Donnersberger Wirtschaftsförderer Reiner Bauer. Ein Weg dazu sind Genossenschaften und Stiftungen. Doch wie geht das am besten? „Genau da setzen ab 7. September unsere Aktionswochen für Genossenschaften und Stiftungen mit Praxiswerkstatt an“, sagt Bauer.

Herr Bauer, warum brauchen Stiftungen und Genossenschaften Aktionswochen des Landkreises?

Es geht uns nicht um solche, die schon aktiv sind: keine Konkurrenz also, sondern vielmehr eine Ergänzung und Unterstützung vorhandener Initiativen. Unser Anliegen ist, Menschen zu unterstützen, die im Hinterkopf die Idee tragen, sich monetär oder ideell für ihre Dörfer oder die Region zu engagieren. Diese Menschen wollen wir unterstützen, damit sie ihre Idee wirklich umsetzen und zur Praxisreife bringen. Aktiv wird aber nicht nur der Donnersbergkreis: Partner sind der Verein Zukunftsregion Westpfalz und die Sparkasse Donnersberg.

Stiftungen und Genossenschaften können überall in der Westpfalz die Dinge voran bringen.

Spricht da der Standortentwickler Reiner Bauer?

Sicher. All die Initiativen, die sich schon jetzt so segensreich engagieren, sorgen dafür, dass Lebensqualität erhalten bleibt. Das sorgt für Bindung und für Infrastruktur. Und das sorgt für Wertschöpfung in der Region. Was von Bürgern für Bürger kommt, hat einen hohen Wirkungsgrad.

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Reiner Bauer FOTO: BAUER/FREI

An welche Genossenschaften oder Stiftungen denken Sie besonders?

Es gibt ganz verschiedene Gründe und Perspektiven, mit denen Menschen das Thema angehen. Wir haben die fachlichen Schwerpunkte der Aktionswochen deshalb auf drei Blickwinkel zugeschnitten, wobei es da Zusammenhänge und Überschneidungen gibt. Wichtig ist immer die Zukunftsausrichtung der Initiativen. Wir wollen Menschen inspirieren und unterstützen. Jeder kann ein Pionier des Wandels werden.

Erklären Sie die drei Blickwinkel doch bitte mal genauer.

Blickwinkel eins heißt in etwa „Ich will mit anderen etwas für mein Dorf, für meine Region tun“. Diese Motivation ist die Grundlage vieler erfolgreicher bestehender Initiativen, die sich in unterschiedlicher Rechtsform organisiert haben. Wir wollen dies gerne mit fachlichen Inputs und guten Beispielen beleuchten und dabei auch die besonderen Chancen der Bürgerstiftung darstellen. Blickwinkel zwei ist „Ich will mit meinen Vermögenswerten zu Lebzeiten oder nach dem Ableben einen dauerhaften und nachhaltigen Beitrag für die Zukunft meiner Heimat oder einen anderen mir wichtigen Zweck leisten“. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um diesen Wunsch umzusetzen. Auch hier wollen wir bei den Aktionswochen passgenaue Wege aufzeigen, natürlich entsprechend sensibel.

Und die Genossenschaften?

Das ist Blickwinkel drei: „Was einer nicht schafft, dass schaffen viele“. Der Leitsatz von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist gerade für Wohn- und Energieprojekte und für andere Maßnahmen der Grundversorgung eine gute Basis. kgi

ZUR PERSON

Reiner Bauer ist 49 Jahre alt. Er leitet die Stabstelle Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung des Donnersbergkreises in Kirchheimbolanden.

Die Aktionswochen: Erst online, dann als Werkstatt

Die Aktionswochen für Stiftungen und Genossenschaften, die der Donnersbergkreis in Kooperation mit dem Verein Zukunftsregion Westpfalz und der Sparkasse Donnersberg organisiert, beginnen am Montag, 7. September. An diesem Montag sowie am 14. und am 21. September laufen um 19 Uhr jeweils zehn Minuten lange Beiträge im Internet. „Wir stellen dabei auf unserer Facebook-Seite ein gutes Beispiel aus der Praxis vor und ein Fachmann zum Thema hält einen Impulsvortrag“, sagt der Wirtschaftsförderer Reiner Bauer. „Eingebunden sind beispielsweise Genossenschaftsexperten, Stiftungsfachleute, Steuerprofis und Rechtsanwälte.“

Die Sendungen werden nach Zielgruppen gegliedert. Teil eins soll sich an jene Menschen richten, die für das Allgemeinwohl in ihrem Dorf, ihrer Stadt oder der Region etwas tun wollen; Teil zwei an Menschen, die ein Wirkungsfeld für ihr Kapital suchen. Ein weiterer Einspieler stellt all die Initiativen in den Mittelpunkt, die ein konkretes Projekt umsetzen wollen.

Am Freitag, 25. September, 9 bis 12 Uhr, folgt dann die sogenannte Expertenwerkstatt. Die Teilnahme daran erfolgt auf Einladung: Initiativen und Interessierte aus der Region können sich bewerben – wer den Zuschlag erhält, kann seine Ideen als Praxisbeispiele in die Expertenwerkstatt einbringen.

„Wichtig ist uns, dass in der Werkstatt Initiativen mit verschiedenen Schwerpunkten und, wenn möglich, in unterschiedlichen Umsetzungsphasen zusammenkommen. Unsere Fachleute werden beraten, aber auch untereinander ist der Austausch von Erfahrungen und Stolpersteinen Gold wert. Vielleicht gelingt es ja auch, ein Netzwerk aufzubauen, in dem sich die Initiativen austauschen können“, erläutert Bauer.

Die Ergebnisse der Werkstatt werden dann zum Abschluss der Aktionswochen am Montag, 28. September, 19 Uhr, gesendet. kgi

INFO

— Die Beiträge erscheinen auf der Seite https://www.facebook.com/kvdonnersbergkreis/
— Wer sich um einen Werkstattplatz bewerben will, schickt einen kurzen Steckbrief des Projekts per E-Mail an rbauer@donnersberg.de.