Ist es also nicht zutreffend, dass Digitalisierung hauptsächlich in den größeren Städten stattfindet?
Der Eindruck könnte vielleicht mit Blick auf die weltweit anerkannten Forschungseinrichtungen in Kaiserslautern entstehen, wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), dem Fraunhofer IESE und einigen mehr. Aber das beste Beispiel dafür, dass Digitalisierung auch die Dörfer bewegt, sind die „DigitalenDörfer“. Hier zeigt sich eine tolle Zusammenarbeit zwischen Fraunhofer IESE und den Verbandsgemeinden Eisenberg und Göllheim. Mit dem „Dorffunk“ und den „Dorfnews“ wurden mit den Verbandsgemeinden digitale Lösungen erarbeitet, die auch wirklich nach Rheinland-Pfalz passen. Beide Lösungen garantieren sicheres Kommunizieren innerhalb der Gemeinde und bringen die Dorfgemeinschaft auch auf digitalem Wege zusammen. Das Projekt läuft bereits seit 2015.
Vieles geht aber nur, wenn vor Ort alle mit anpacken.
Ohne Zweifel macht das Ehrenamt unsere Dörfer lebens- und liebenswert. Sei es im Verein, der Feuerwehr oder im Gemeinderat. Die vielen Ortsbürgermeister im Land sind mit viel Engagement bei der Sache. Das macht der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ immer wieder aufs Neue deutlich.
Und in diesem Jahr gibt es in diesem Wettbewerb den Sonderpreis „Mehr Grün im Dorf“?
Ja, genau. Klimaschutzaspekte spielen auch im Kleinen eine große Rolle. Innovative Ideen und konkrete Maßnahmen in den Dörfern wollen wir unterstützen und finanziell fördern. Deshalb haben wir dem Landeswettbewerb mit dem Sonderpreis „Mehr Grün im Dorf“ einen neuen Baustein hinzugefügt. Mehr Grün kann das Dorfklima nachhaltig verändern, die Dorfgestaltung positiv beeinflussen und gesünderen Lebensbedingungen vor Ort dienen. Alle Gemeinden, die es in den Landesentscheid schaffen, erhalten diesen Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro. Noch bis zum 20. März können Gemeinden ihre Bewerbung für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ bei der jeweilig zuständigen Kreisverwaltung einreichen.
In vielen Dörfern der Region Westpfalz leben US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner in direkter Nachbarschaft. Auch sie beleben die Orte. Wie kann dieses Miteinander weiter unterstützt werden?
Die US-Amerikaner waren bereits vor 100 Jahren in Rheinland-Pfalz präsent. Uns verbindet eine lange Partnerschaft, die in den Gemeinden mit viel Engagement als reale Nachbarschaft gelebt wird. Um die freundschaftlichen Bande zu festigen, haben wir das Programm „Willkommen in Rheinland-Pfalz“ gestartet. Hier werden gemeinsam mit der Atlantischen Akademie in mittlerweile 23 Gemeinden spezielle Angebote und Projekte gestartet, um die US-amerikanischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aktiv in das Dorfleben einzubinden. Viele folgen dieser Einladung. Das Programm hilft dabei, vorhandene Hürden zu nehmen. Auf diese Weise profitieren beide Seiten von einem aktiven und positiven deutschamerikanischen Gemeindeleben. Und weitere 13 Ortsgemeinden möchten in diesem Jahr ebenfalls mit Projekten starten. Auch das gehört fest zur Westpfalz dazu. msw