Der heiß ersehnte „Sechser im Lotto“ ist da. Jetzt gilt’s, das Los nur ja nicht verfallen zu lassen. Deutschlands größtem Batteriezellen-Werk den Weg weiter zu ebnen und die Voraussetzungen für den Bau zu schaffen, das ist nun die Aufgabe der Verantwortlichen vor Ort. Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel zeigt sich fest entschlossen: „Wir werden als Stadt Opel und PSA – wo und wie es nur geht – bei dieser Ansiedlung auch weiterhin unterstützen.“
Am 9. Dezember hatte die EU-Kommission Grünes Licht für die staatliche Subvention des Vorhabens signalisiert. Damit war die Bahn dafür bereitet, dass in Kaiserslautern ein Werk für wesentliche Fahrzeug-Komponenten der Elektromobilität entstehen kann. „Das sind fantastische Nachrichten für Opel und für Kaiserslautern“, betont Weichel, der auch als Stellvertretender Vorsitzender des Vereins Zukunftsregion Westpfalz fungiert.
Den Vergleich mit dem großen Los in der Lottiere hatte Thorsten Zangerle geprägt: Eine positive Entscheidung für den Standort wäre für die gesamte Region wie ein „Sechser im Lotto“, hatte der Betriebsrats-Chef des Opel-Werks in Kaiserslautern gesagt. Es herrscht Erleichterung nach dem zähen Ringen, nach Hoffen und Bangen, das die Personal-Vertretung in den zurückliegenden Jahren mächtig in Atemgehalten hatte.
Opel spricht von bis zu 2000 Arbeitsplätzen
Zu dem französischen Automobilkonzern Groupe PSA gehört Opel mittlerweile. PSA wiederum will für den Bau der neuen Produktionsstätte ein Unternehmen mit Namen Automotive Cell Company (ACC) gründen. Opel-Chef Lohscheller bezifferte den damit verbundenen Bedarf an Beschäftigten auf 2000. Weichel rechnet etwas vorsichtiger mit „1500 bis 2000 Arbeitsplätzen“, die vor Ort zu erwarten seien.
„In Kaiserslautern bauen wir Deutschlands größtes Werk für Batteriezellen“, hat Opel-Chef Michael Lohscheller bereits verkündet. Gemeinsam mit Projekt-Kooperationspartner Saft – auf die Batterieproduktion spezialisierte Tochtergesellschaft des französischen Mineralölkonzerns Total – werde PSA einen Milliardenbetrag in der Westpfalz investieren.
Zu dem französischen Automobilkonzern Groupe PSA gehört Opel mittlerweile. PSA wiederum will für den Bau der neuen Produktionsstätte ein Unternehmen mit Namen Automotive Cell Company (ACC) gründen. Opel-Chef Lohscheller bezifferte den damit verbundenen Bedarf an Beschäftigten auf 2000. Weichel rechnet etwas vorsichtiger mit „1500 bis 2000 Arbeitsplätzen“, die vor Ort zu erwarten seien.
Das auch schon als Giga-Factory betitelte Werk in der Pfalz wird im Zuge eines Programms der Europäischen Union unterstützt, das insgesamt 3,2 Milliarden Euro bereitstellt. Die Produktionsstätte soll schrittweise entstehen, der erste Block soll in gut vier Jahren die Produktion aufnehmen.
In Zukunftstechnologien Rheinland-Pfalz vorn
Neben dem Batteriewerk in Kaiserslautern soll auch eins in Frankreich entstehen. Die Europäische Union fördert das gesamte Vorhaben der französischen Unternehmenskooperation mit 1,3 Milliarden Euro. Die EU-Kommission hat ihr Okay dafür gegeben, dass zudem auch in Italien, Polen, Belgien, Schweden und Finnland an Batteriezellen-Projekten beteiligte Unternehmen Geld erhalten. Für die Bundesrepublik gilt eine Förderobergrenze von 1,25 Milliarden Euro.
Auslöser für die Batterie-Offensive des Autobauers und die Unterstützung aus Brüssel war, dass bislang Europa in Sachen E-Auto-Batterien fast ein weißer Fleck auf der Landkarte ist. Aktuell werden über 90 Prozent in Asien hergestellt. Künftig soll mindestens ein Viertel des globalen Bedarfs auf europäischem Boden produziert werden.
Dass die Pfalz davon profitiere, sei überaus erfreulich und könne gut weitere Investitionen nach sich ziehen. „Wir haben die Chance, Gewinner der Transformation der Autoindustrie zu werden“, erwartet etwa der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Volker Wissing zusätzliche Effekte für ein Land, in dem schon seit geraumer Zeit Konzepte für autonomes Fahren entwickelt würden. cha