Starkes Rennen nach einem Start aus der hintersten Reihe: Der westpfälzischen Bewerbung um den Deutschland-Standort eines Tesla-Automobilwerks war letztlich kein Erfolg beschieden. Ums Haar jedoch hätten die Fürsprecher Zweibrückens die Ziellinie als Sieger überquert.
„Wir haben keine Chance – also nutzen wir sie“: Gemäß dieses Mottos hat der Verein Zukunftsregion Westpfalz einen Versuchsballon steigen lassen. Das Unterfangen, Tesla-Chef Elon Musk in die Südwestpfalz zu locken und zu einem Werksbau auf dem Gelände des Zweibrücker Flugplatzes zu bewegen, schien schier aussichtslos.
Das Gelände dort sei größer, auch habe es mit einem bereits bestehenden Bahnanschluss gepunktet. Dass allerdings das Triwo-Flughafengelände unter den letzten drei, vielleicht sogar nur zwei Kandidaten auf die Zielgerade eingebogen sei, gilt als sicher. Das hatte Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza thematisiert, als just die Entscheidung für Brandenburg gefallen war.
Bei der Präsentation mit der europäischen Unternehmensspitze des Autobauers vor Ort habe man vieles als umsetzbar darstellen können, was Tesla wohl fordert. Was genau dies war, „das wussten wir ja gar nicht; das haben wir erst einmal in Erfahrung bringen müssen“, sagt Hans-Günther Clev rückblickend. Der ZRW-Geschäftsführer war ein Motor im kleinen Team derer, die die Bewerbung ausgeklügelt und auf den Weg gebracht hatten. Die verwegen klingende Idee hatte ZRW-Vorstandsmitglied Bernhard Mattheis aufs Tableau gebracht. Der frühere Pirmasenser Oberbürgermeister, René Chassein und Vorstandschef Jürgen Adam hatten mit Clev Gedankenspiele angestellt, die in eine professionelle Bewerbungmündeten.
„Wir werden so etwas auch weiterhin versuchen, sobald sich Gelegenheit bietet“, resümiert Clev. Die Region sei auch für andere höchst attraktiv – allerdings müsse man Lehren aus dem Verlauf der Bewerbung ziehen: „Vieles dauert bei uns einfach zu lange. Wir müssen schauen, dass wir die Voraussetzungen vorab schaffen, statt nur mit der Perspektive aufwarten zu können, dass sich wesentliche infrastrukturelle Dinge erst in paar Jahren erledigen lassen“, fordert Clev eine vorausschauende Planung, zukunftsweisende Konzepte. Dabei könne eine landesweit agierende Entwicklungsgesellschaft sicherlich hilfreich sein. cha