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Raus aus dem Alltag, rein in die Natur: Eine entspannte Begegnung von Mensch und Pferd mit Wald und Wiesen bietet das „Wandern im lebendigen Takt der Ponyhufe“ von Anke Geiselmann. Erst im Februar startete sie das neue touristische Konzept, wobei sie schon mehrere Touren konzipiert hat. Sonnenaufgangs- und Achtsamkeitswanderungen führen durch den Neustadter Ordenswald. Bei den Halbtages-Erlebnissen bereichern regionale Manufakturen das Angebot.
Unerwartet kam in den vergangenen Wochen die Corona-Zwangspause. Nun ist man aber für Touren in Kleingruppen vorbereitet. „Das können Familien sein, aber auch beste Freunde oder Pärchen“, so Geiselmann. Das richte sich danach, wie die Lockerungsmaßnahmen für die Freizeitpartner der Tourismusbranche ausfielen. Ausrichtung auf Nachhaltigkeit ist Geiselmann wichtig. Die meisten Ausflüge fänden derzeit im Ordenswald statt, denn auch hier gebe es in der Natur vieles zu entdecken.
„Seit acht Jahren haben wir eigene Pferde, mein Lebensgefährte fährt mit seiner Kaltblutstute Fanni Kutschtouren. Ich selbst bin seit Kindesbeinen an mit Pferden vertraut. Irgendwann kam Evi zu uns, ein Pony, das man nicht mehr reiten kann. Denn Evi hatte es im Leben nicht immer schön gehabt und viele negative Erfahrungen gemacht“, erzählt Anke Geiselmann. Bewegung tut aber gut, also wurde Evi an der Leine geführt. „Beim Spazieren mit Freunden und deren Kindern entdeckten wir, wie entspannend das ist. So entstand in mir die Idee mit dem Ponywandern“, erzählt Geiselmann.
Ursprünglich kommt die Mitarbeiterin einer Physiotherapie-Praxis aus der Hotel- und Gastronomiebranche. So weiß sie, dass die Verbindung von Erlebnissen in der Landschaft mit Wein und Genuss reizvolle Möglichkeiten bietet. Sie stellte ihre Ideen bei verschiedenen Gremien vor, konnte die Neustadter Tourist-Information ebenso begeistern wie Bio-Pionier Gerhard Schwarztrauber vom gleichnamigen Mußbacher Weingut.
„Auch Neustadt nimmt am Zertifizierungsprozess ,Nachhaltiges Reiseziel – Deutsche Weinstraße‘ teil. Man hat uns darin als Partnerbetrieb, als Teil des Netzwerkes, aufgenommen“, freut sich die Tier- und Naturfreundin. Da ihr der Nachhaltigkeitsgedanke wichtig ist, versucht sie, die Angebote möglichst wohnortnah zu gestalten. Das soll auch die aktuelle Ausbildung zur Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung untermauern. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen honoriert dies mit der Einstufung „Partnerbetrieb in Anwartschaft“.
Die Ponys Lotta und Belle begleiten die Menschen auf ihren Wanderungen. „Sie sind sehr freundlich und zugänglich. Vor Ponys haben auch Leute, die mit Pferden nicht so vertraut sind, kaum Scheu.“ Die Tourenteilnehmer erhielten schnell ein Gefühl dafür, wie sie die Tiere an der langen oder kurzen Leine führen können, das schaffe bald Vertrautheit. Drei Tourenkonzepte, darunter auch im Elmsteiner Tal, gibt es bereits. Doch der quirligen Haardterin gehen die Ideen nicht aus, weitere Varianten will sie im Laufe des Jahres entwickeln. Wingertwanderungen mit anschließenden sensorischen Erlebnissen im Bioweingut Schwarztrauber starten in Mußbach. Des Weiteren stehen Bildungsarbeit für Schulen und Kitas sowie Firmenevents und Kindergeburtstage im Programm. „Das alles derzeit noch unter Vorbehalt, es ist abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie“, so Geiselmann. Sie hofft, dass die Walderlebnistage im Rahmen der „Neustadter Ferienhits“ (13. und 16. Juli sowie 11. August) stattfinden können.
Auch Kutschfahrten stehen auf dem Plan. „Fanni und Odin haben wir, seit sie ein Jahr alt sind. Wir haben uns bewusst für Kaltblüter entschieden, ihre Stärke und zugleich Sanftheit haben uns fasziniert“, erzählt sie. Auf den Geschmack kamen Geiselmann und ihr Partner, als sie mit einem gemieteten Pferd mit Wagen durch das Elsass zogen. „Kaltblüter sind wunderschöne, kraftvolle Geschöpfe, sie reagieren fein und sensibel und sind an Menschen gewöhnt. Und letztlich passen sie auch gut in die Pfalz, wo sie in früheren Zeiten als Arbeitstiere auf dem Feld und im Wald dienten.“
Tradition und moderne Themen zusammenbringen, Entschleunigung und Auftanken anbieten, lautet ihre Devise. Dahinter steckt für Geiselmann viel Aufwand: Die Pferde, die auf Weiden in Neustadt und Lachen stehen, sind täglich nach der Arbeit zu versorgen. „Auch wenn viel zu tun ist – wir lieben es. Wir machen alles, was wir uns vorgenommen haben, mit Herzblut.“ anzi
INFO
Ponywandern Pfalz
Anke Geiselmann
www.ponywandern-pfalz.de
Tel.: 06321 9705615
Vereinbarung von Wanderung in Kleingruppen möglich.
Terminvorschau (unter Vorbehalt) auch unter www.neustadt.eu, Rubrik Veranstaltungen und auf Facebook.