Liebe zum Maserholz

Holz ist natürlich und vielseitig, dient seit Jahrhunderten dem Hausbau, als Energieträger oder zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen. Es überzeugt durch seine warme Schönheit und kann sehr gut bearbeitet werden. Begeistert von seinen Qualitäten ist auch Richard Meng aus Haßloch, den insbesondere die Maserhölzer aus kräftigen Wurzelhölzern mit Maserknollen begeistern. Der ehemalige Schreinermeister, heute Rentner, bearbeitet nicht nur Holz, sondern gewinnt es auch selbst.

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So vielfältig, wie das Maserholz, ist Mengs Handwerkskunst, die oft Bezug zu Geschichten der Mythologie oder zu historischen Begebenheiten sucht. So hat beispielsweise die Lampe „Cornelia“ Geschichte. Eine antike Vase aus der Hoftöpferei des Kaisers Franz Josef von Wien hatte Mengs Herz erobert und sozusagen Modell gestanden. Ihre Form sei einfach perfekt gewesen, Lampen Standfestigkeit und Eleganz zu verleihen, freut er sich. Obwohl die Grundform des Standfußes hierfür gleich sei, werde durch geschickte Holzauswahl jedes Stück ein wertvolles Unikat, schildert der Holzkünstler.

Das variantenreiche Maserholz stammt von beispielsweise Rosskastanie, Robinie, Walnuss oder Erle, wird glattgeschliffen, lackiert und manchmal auch gebeizt, mit stabilen Fassungen und farbigen Lampenschirmen versehen. Jahre benötige er von der Holzgewinnung zum Objekt, betont Meng. Denn zunächst werde der Baum, der etwa im Zuge einer Flurbereinigung weichen müsse, bis zu seinen Wurzeln ausgegraben. Er fälle ihn also in der Regel nicht, sondern lege ihn fachgerecht um, schildert er die schwere Arbeit, bei der ihm sein Sohn gerne helfe. Danach teilten sie die noch sehr großen Holzabschnitte vorsichtig in kleinere Stücke. Von der Sorgfalt dieser Arbeit hänge später ab, welche nur phasenweise im Holz vorkommenden Muster er individuell herausarbeiten könne.

Seien die besten Maserungen gesichert, werde das Holz gereinigt und entrindet. Mengs Werkstatt ist dazu bestens mit Werkzeugen und Maschinen ausgestattet, inklusive Handwerkszeug der „Marke Eigenbau“. Die anschießende Arbeit mit der Kettensäge erfordere Genauigkeit, solle doch durch geschicktes Führen der Säge das Holz sozusagen bestmöglich „filetiert“ werden, um mit den schönsten Kernstücken weiter arbeiten zu können. „Es bedeutet viel Arbeit und Zeit, bis solch ein handgefertigtes Maserholzobjekt fertig gestellt ist“, schildert Meng und streicht liebevoll über einen bereits fertiggestellten Lampenkörper, der noch vor einiger Zeit ein klobiger, viereckiger Quader war. Nachdem ihn ein Schruppeisen auf der Drechselbank von seinen Kanten befreit habe, bedürfe es noch monatelanger spezieller Trocknung, bis die Feinarbeit geleistet werden könne. Bei seinen Arbeiten komme alles aus einer Hand, berichtet Meng.

„So, wie ich die historische Vase als Vorbild hatte, arbeite ich auch gerne nach Wunschvorlagen von Interessenten, wenn es sich technisch umsetzen lässt“, erklärt er und präsentiert weitere Verarbeitungsmöglichkeiten. Es sind Skulpturen bis hin zu ausgefallenen Gebrauchsgegenständen wie etwa einer Spiegelkonsole und individuellen Geschenken. Hierzu zählten beispielsweise auch die Astrowürfel mit jeweiliger Sternenkonstellation in Perlmutteinlage.

Gerade bei den Skulpturen und großen Arbeiten gehe kaum eine ohne eigenen Namen aus dem Haus, sagt der Holzfachmann und lacht. In seiner kleinen Ausstellung hatte er schon eine „Nadel der Kleopatra“, „Jupiter mit seinen Monden“, „Lupo“, das phantasievoll aus der Maserung gelesene Wolfsgesicht oder die Scheibenleuchte „Gabriel mit seinen Engelsflügeln“. Ob Privat- oder Geschäftsleute, seine Maserholzarbeiten seien zeitlos und träfen nach Absprachen ganz den individuellen Geschmack alter und junger Holzliebhaber. aew

INFO

„Natur und Form“
Richard Meng
August-Becker-Str. 12, 67454 Haßloch
Tel.: 06324 593359
Mobil: 0177 3683788
Email: info@naturform.eu
www.natur-form.eu