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Neustadter Sommer

Keine Funkstille am Klavier

Konzertpianistin Anna Anstett hält ihre Musikschüler auch online bei Laune

Keine Funkstille am Klavier

Multitasking: Anna Anstett im Homeoffice.

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„Konzerte und gemeinsames Musizieren auf der Bühne fehlen mir schon sehr“, betont die Neustadter Pianistin Anna Anstett. Seit der Corona-Pandemie sind alle Auftritte abgesagt, Konzertsäle geschlossen. Auch fehlt ihr der direkte Kontakt zu ihren Schülern. Aber sie macht das Beste daraus, unterrichtet mittlerweile versiert im „Homeschooling“ – mit dem Tablet auf dem heimischen Klavier.

Seit sechs Jahren wohnt Anna Anstett mit ihrem Mann Dominique, ebenfalls Musiker (Solo-Bratschist im Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern), in Neustadt. Die gebürtige Ukrainerin begann ihr Musikstudium 2005 an der Staatlichen Musik-Akademie Donezk in der Ukraine und wechselte 2012 als Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.
Ihr Masterstudium in Klavier-Korrepetition schloss sie 2018 an der Musikhochschule Mannheim ab. Seither absolviert sie ein Aufbaustudium in Liedgestaltung an der Musikhochschule Karlsruhe bei Hartmut Höll. „Hier musste ich wegen Corona nun ein Urlaubssemester einlegen, eigentlich hätte ich den Abschluss fast schon in der Tasche“, merkt Anstett an.

Seit Jahren konzertiert sie als Klavierbegleiterin unter anderem mit Bariton Modestas Sedlevicius in Konzertsälen und großen Häusern der Republik. „Das letzte Konzert war Anfang März in Bingen. Danach Funkstille. Abgesagt wurden Konzerte in Kaiserslautern, Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim“, bedauert sie. „Am 3. Oktober wäre ein Liederabend mit dem Bass-Bariton Gabriel Rollinson in Bad Dürkheim.Wir hoffen sehr, dass sich die Lage bis dahin entspannt“, so die Pianistin.

Emsig hingegen widmet sich Anstett derzeit dem Online-Unterricht. Sie ist unter anderem an den Musikschulen in Kaiserslautern und Speyer tätig. „Das hat sich wunderbar eingespielt, wir kommunizieren live über Internet-Plattformen oder per Video-Sequenzen“, beschreibt sie. „Es gibt einen festen Stundenplan, eigentlich wie beim Unterricht vor Ort. Die Schüler sind engagiert dabei, hoffen dennoch, dass sie bald wieder in ihre Musikschule gehen dürfen.“ Die aktuelle Situation erfordert kreative Methoden und Wege: Gemeinschaftsstiftend sind die digitalen Vorspiele, alle Klavierschüler schicken hierfür Aufnahmen ihrer Stücke zu Anstett. „Das Einspielen motiviert zusätzlich zum Üben, man muss noch konzentrierter spielen, es soll ja auch gut rüberkommen.“ Anstett stellt dann alles in einer Filmsequenz zusammen. „Es ist fast so schön wie ein Live-Konzert, die Schüler können sich gegenseitig zuhören. Ein super Format, das ich in Zukunft öfter machen werde“, freut sie sich.

Der Tagesablauf im Hause Anstett ist ganz auf die Unterrichtszeiten eingestellt, eigentlich so, als wäre sie täglich an ihren Arbeitsorten. Der Aufwand im „Homeschooling“ sei natürlich um einiges größer, dafür entfalle die Anfahrt.

Ehemann Dominique Anstett ist derweil auch musikalisch tätig, das Pfalztheater Kaiserslautern pflegt über seine Website das musikalische Format „notesfromhome“. Er und seine Musikerkollegen agieren überdies online in unterschiedlichen Kooperationen. Wenn die Bratsche schweigt, widmet sich Dominque Anstett gerne Aufgaben in der Küche, sorgt für abwechslungsreiche Mahlzeiten. „Die heimische Gemeinsamkeit ist auch geschenkte Zeit“, findet Anstett. „Sobald uns die Decke auf den Kopf fällt, gehen wir spazieren. Zum Glück wohnen wir nahe am Wald. Wir haben schon viele unbekannte Ecken entdeckt und erkunden gerne neue Wege“, betont Anstett. „Ich hoffe aber, dass sich das Kulturleben bald normalisiert und ich freue mich darauf, wieder Konzerte zu spielen.“ anzi

KONTAKT

anstettpiano@gmail.com
www.anna-anstett.de