Hochberg? Schon mal gehört? Wir staunen nicht schlecht, wenn wir nach kurzem, teils knackigem Anstieg vom Wanderparkplatz am Haus an den Fichten einen Gipfel erreichen, der an Höhe der gegenüberliegenden, ungleich berühmteren Kalmit kaum nachsteht, stolze 635 Meter misst und als vierthöchster Berg des Pfälzerwaldes dennoch allenfalls Insidern bekannt ist. Immerhin tummeln sich an seinem höchsten Punkt, am sogenannten Steinernen Köppl in Gestalt eines imposanten Steinkegels, einige Wanderer, die ihr Picknick genießen. Entspannung bieten die schmalen, mit Sitzbänken versehenen Waldschneisen des Haardtrandes- und lassen die Blicke über die Rheinebene zum Odenwald und Schwarzwald schweifen.
Attraktion Nummer 1 ist die vom Haus an den Fichten schnell über den Auerochsenweg und einem breiten Forstweg zu erreichende Hesselbachhütte. Von dort führt das Wegzeichen „Felsengrafik auf gelbem Schild“ zum Hochberg. Über einen Bergsattel gelangt man schließlich über einen kurzen Abstecher (200 Meter) zum besagten Steinernen Köppl. An der Weggabelung wieder zurück, wenden wir uns nach links und marschieren steil hinunter zum Schornsteinfelsen - Trittsicherheit erforderlich! - mit seinen vorgelagerten gewaltigen Steinquadern, die wie riesige Bauklötze wirken.
Wir kommen jetzt aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn unser Weiterweg Richtung St. Martin ist dicht gesät von einigen Highlights, die da wären: Schorlestumpe (Picknickplatz mit Aussicht in die Rheinebene), Wallfahrtsstätte mit Wetterkreuz am Ottilienberg, Dichterhain, Schwalbenfels, Tina-Will-Blick-Hütte, Bellachinibrunnen und Bellachiniweiher. Vor allem der Dichterhain hat es uns angetan: Irgendwie erinnern uns die in Fels gemeißelten Porträts der drei pfälzischen Dichter Lina Sommer, August Heinrich („Bellemer Heiner“) und Fritz Claus an die Präsidentenköpfe am Mount Rushmore in South Dakota. Noch mehr verwundert uns ein ausgehöhlter Baum, der als kleiner Bücherschrank umfunktioniert wurde und zum Schmökern und Verweilen einlädt. Einige wanderfreudige Poeten nutzen die Gelegenheit, um von der Muse geküsst und unter dem Einfluss besagter pfälzischer Dichter ihre Verslein zu schmieden - es sind Liebeserklärungen an den Pfälzer Wald, die wir in dieser außergewöhnlichen Bibliothek finden und an der wir uns erfreuen.
Nach dem Bellachinibrunnen begeben wir uns in westlicher Richtung und gelangen über einen parallel zur Totenkopfstraße führenden Waldweg (Markierung weiẞ-grün) dem Bach entlang, vorbei am Hollerbrunnen zurück zu unserem Wanderparkplatz am Haus an den Fichten.
MARKUS PACHER
Mandelblütentraum in Maikammer
Führung mit der Kultur- und Weinbotschafterin Martina Schnitzer-Stumpf
Bei einer Führung mit der Kultur- und Weinbotschafterin Martina Schnitzer-Stumpf am Samstag, 23. März, 14 Uhr in Maikammer-Alsterweiler steht die Mandel im Vordergrund. Auf Spurensuche in der Mandelblüte verkosten die Teilnehmer Mandeln in verschiedenen Facetten zu einer dreier rosa Secco/Sektprobe. Dazu lockt ein Spaziergang auf rosa und weiß gesäumten Wegen, bei dem man Wissenswertes zur Herkunft und Verwendung der Mandeln und vieles mehr erfahren kann. Treffpunkt ist an der Alsterweiler Kapelle in Alsterweiler, Hauptstraße 5. Eine Anmeldung ist bis zum Vortag um 14 Uhr erforderlich. Telefon 06321/850930 oder online unter www.maikammer.de/erlebnistouren_buchen.html.
red