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Ludwigshafen – Eine Stadt im Wandel

Bauprojekte für eine wachsende Stadt

Städtische „Leitstelle Wohnen“ soll Wohnungsmarktbeobachtung und Wohnungsbedarf koordinieren

Bauprojekte für eine wachsende Stadt

Die von Oberbürgermeisterin Jutta Steinrück eingerichtete Ludwigshafener „Leitstelle Wohnen“ hat den Bedarf an Wohnraum sicher im Blick. Durch städtebauliche Maßnahmen und die enge Zusammenarbeit mit den Wohnungsbaugesellschaften möchte man dem stetig ansteigenden Bedarf an Wohnraum entsprechen.  

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Am Rheinufer Süd entstehen auf dem nördlichen Entree und in den Baufeldern 5 und 6 zur Zeit rund 500 Wohnungen. Baubeginn dafür war 2016. FOTO: STADTVERWALTUNG/FREI

Ludwigshafen ist eine wachsende Stadt. „Und es gibt aktuell keine Anzeichen dafür, dass das Wachstum aufhört“, betont Werner Appel vom Bereich Stadtentwicklung. Die Zahl der wohnberechtigten Einwohner hat sich seit dem Jahr 2013 um rund 10.000 auf etwa 176.000 alleine schon bis zum Ende des Jahres 2018 erhöht.

Die Zunahme resultiert durch erhöhten Zuzug vor allem aus dem europäischen Ausland und anwachsenden Geburtenzahlen. Parallel dazu verharrte die Wohnungsbautätigkeit bis 2016 auf einem vergleichsweise niedrigen quantitativen Niveau, wie Appel ausführt. Das seien zwei Faktoren, die man durch städtebauliche Maßnahmen in ein ausgewogenes Verhältnis bringen müsse. Mit Blick auf diese Fakten hat Oberbürgermeisterin Jutta Steinrück Anfang letzten Jahres eine „Leitstelle Wohnen“ eingerichtet.

Schwerpunkte in Stadtteilen

Die Eigentumsverhältnisse können laut der Untersuchung der Stadtentwicklung fünf Eigentümergruppen zugeordnet werden: Öffentliche Hand, GAG, Firmen, BASF Wohnen und Bauen und private Eigentümer. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG stellt die zweitgrößte Eigentümergruppe dar. Dieser Anteil ist im Vergleich zu anderen Städten recht hoch, was im Hinblick auf Gestaltungsmöglichkeiten in der Stadtentwicklung und der Wohnungsversorgung von sehr großem Vorteil ist. Privateigentümer haben dennoch in allen Stadtteilen den größten Anteil am Wohnungsbestand.

Ausnahme bilden zwei Stadtteile aufgrund ihrer Entstehung: Die Gartenstadt wies von Anfang an merkliche Anteile des städtischen (GAG) und genossenschaftlichen Bauens auf und die Pfingstweide hatte aufgrund der gemeinsamen Planung von GAG und BASF einen hohen Anteil beider Wohnungsbaugesellschaften. Während die GAG in allen Stadtteilen über Wohnungen verfügt, hat BASF Wohnen und Bauen ihre Schwerpunkte in Ludwigshafen Süd, Friesenheim, Gartenstadt, Nord-Hemshof, Edigheim und Pfingstweide.

Anstieg der Neubauten

In den Jahren 2000 bis 2014 verharrte die Bautätigkeit kontinuierlich auf einem niedrigen Niveau, obwohl viel baureifes Land bereitstand. In jüngster Zeit nimmt sie aber enorm an Fahrt auf. 2016 wurden 848 Neubauwohnungen genehmigt, 329 fertiggestellt. Im Jahr 2017 gab es 424 neue Genehmigungen, geschaffen wurden sogar 462, was aus längerer Bauzeit, in den Vorjahren begonnen, resultiert. Die steigende Tendenz an neuem Wohnraum zeigt sich 2018 mit 469 Wohnungen, genehmigt wurden gar 554. Neben dem Wohnungsneubau tragen auch Modernisierungsmaßnahmen zur Schaffung von Wohnraum und zur qualitativ verbesserten Wohnungsversorgung bei.
   

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Harmonisches Ensemble: die Neubauten der Christian-Weiß-Siedlung. FOTO: STADTVERWALTUNG/FREI

Vorausschauend planen

Die Stadt Ludwigshafen ist sich darüber im Klaren, dass sich der Wohnungsmarkt zu rund 70 Prozent in privater Hand befindet. „Daher ist eine direkte Einflussnahme nur begrenzt möglich. Somit kommt der zügigen Fortschreibung des Flächennutzungsplans mit der Ausweisung zusätzlicher Wohnbauflächen als längerfristige Absicherung der Wohnungsversorgung eine umso wichtigere Rolle zu“, so Appel. Ebenso bedeutend seien künftige Umstrukturierungen im Siedlungsbestand, also im Rahmen der Innenentwicklung. Ludwigshafen setzt deshalb bei der Wohnungsversorgung besonders auch auf die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG als sehr verlässlichen Partner.

Zahlen und Statistiken stehen nicht für sich alleine, sondern lassen sich durch reale Hintergründe erklären. „Viele Projekte sind vorgesehen, aber der rechtliche Weg von Aufstellung des Flächennutzungsplans bis zu Schaffung von Baurecht kann dauern. Deshalb muss man mittelfristig planen“, erläutert Werner Appel. Der Bevölkerungszuwachs erklärt sich durch Zuwanderung aus dem europäischen Ausland und einen geringfügigen Geburtenüberschuss, das seien allein im letzten Jahr rund 2500 Menschen gewesen.

Beratungsnetz gewünscht

Städtisches Wunschziel sei es auch, ein Beratungsnetzwerk aufzubauen. Integrieren müsse man eine Sozialberatung, denn bisweilen empfänden Eltern, nachdem die Kinder aus dem Haus seien, oder alleinstehende ältere Menschen ihre Wohneinheiten als zu groß. Ein Beratungsnetzwerk könnte vielleicht auch eine Form des Wohnungstausches wieder auf den Weg bringen.anzi
   

ZUR SACHE

Intensive Bautätigkeit

Die Schaffung von Wohnraum, auch im Hinblick auf erschwingliche Mietpreise, ist eines der zentralen Themen in Ludwigshafen. Eine städtische Bestandsaufnahme zeigt auf, dass bis 2030 rund 7200 neue Wohnungen benötigt werden. Der Bau von 4200 Wohnungen ist bereits angeschoben, um den Bedarf zu decken.

In der künftigen Heinrich-Pesch-Siedlung entstehen rund 500Wohnungen für 1500 Menschen. Über 1000 Wohnungen plant die GAG. Weitere Wohnungen kommen durch die Neubaugebiete in Oggersheim (Melm, Paracelsusstraße Süd) und Rheingönheim (Neubruch, Sommerfeld) dazu.

Für Neubauten in der südlichen Innenstadt sollen auch das bisherige Pfalzwerke- und das frühere Halberggelände sowie das alte Polizeipräsidium genutzt werden. anzi