Die Corona-Pandemie und das Radfahren haben ihre eigene Geschichte geschrieben. Während ein Virus das gesellschaftliche Leben lahmlegte, entdeckten die Menschen die Individualität wieder für sich. Gemeinsam sorgen sie seit 6. September für besseres Klima. Sechs Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) konnten seither eingespart werden.
Über 400 Teilnehmende beim Stadtradeln in der Verbandsgemeinde – Mehr als sechs Tonnen CO2 eingespart
Ein Blick auf die aktuelle Statistik erfüllt die Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, Stefanie Kuß, nicht ohne Grund mit Stolz. 432 Personen sind in diesem Jahr bei der Aktion „Stadtradeln“ im Sinne des Umweltschutzes aktiv. Formiert haben sich 44 Teams. Fast 44.000 Kilometer sind seit dem offiziellen Start zusammengekommen.
Kuß gerät dabei ins Schwärmen. „Der Spätsommer bereichert uns mit Sonnenschein. Ob sportliches Joggen, gemütliche Spaziergänge oder entdeckungsreiche Radtouren: In der Natur sind alle mit zuletzt steigenden Temperaturen wieder aufgeblüht.“ Zum größten Fahrrad-Boom der vergangenen Jahrzehnte hätten insbesondere Pedelecs beigetragen, die sich immenser Beliebtheit erfreuen.
„Diesem Rad-Trend tragen auch wir in diesem Jahr Rechnung und treten früher in die Pedale als bisher“, lenkt Kuß mit Verweis auf die vorgezogene Terminierung des Stadtradelns Über 400 Teilnehmende beim Stadtradeln in der Verbandsgemeinde – Mehr als sechs Tonnen CO2 eingespart ein. Dass diese Art der Fortbewegung noch dazu umweltfreundlich ist, sei nur einer von vielen positiven Nebeneffekten.
Positive Erlebnisse haben Kuß und ihre Mitstreiter aus dem Rathaus bestärkt, mit der erneuten Teilnahme an der Aktion den richtigen Weg zu gehen. Bei Informationsständen auf Parkplätzen von Einkaufsmärkten im August, bei der die bundesweite Veranstaltung und das Klima-Bündnis bekannter gemacht werden sollten, schlug dem Team reges Interesse entgegen. „Wir haben außerdem festgestellt, dass viele Bürger schon mit dem Fahrrad zum Einkaufen fahren und manche sogar ein Lastenrad nutzen“, berichtet Kuß.
Generell hat die Klimaschutzmanagerin den Eindruck, dass die Corona-Krise viele Menschen erst zum Radeln gebracht hat. Ein Grund dafür ist für sie leicht zu finden: „Die Vereine konnten den Bürgern keine sportlichen Aktivitäten oder Veranstaltungen anbieten. Weiterhin waren Sportstudios, andere Freizeitanlagen und Kinos geschlossen.“
Entsprechend seien situationsbedingt andere körperliche Aktivitäten, die alleine oder mit der Familie in der Region umgesetzt werden konnten, sehr attraktiv und beliebt geworden. „Die Nachfrage zum Erwerb von Trekkingrädern, Mountainbikes und Pedelecs ist in der Corona- Zeit rasant angestiegen“, hat Kuß beim Studium entsprechender Medienberichte festgestellt. Sie ist froh über diese Entwicklung, die sich auch beim gemeindeeigenen Stadtradeln widerspiegelt. „Am Anfang liefen die Anmeldungen noch schleppend, aber jetzt kommen immer noch Personen hinzu“, erzählt Kuß. Viele Kinder seien im Klassenverband dabei, viele Ältere wetteiferten im Bekannten- und Freundeskreis miteinander. Ihnen geht die Verwaltungsfrau bei Bedarf zur Hand.
„Nicht alle können die Stadtradel-App herunterladen und die Kilometer direkt eintragen. Sie erhalten von uns einen Datenbogen, den sie jeden Tag im Rathaus abgeben. Wir tragen die Werte dann für die Personen ein“, führt Kuß aus.
Ihr gefällt das Engagement. Und sie kann versichern: „Die Pfalz bietet sehr schöne Radtouren, deren Ausgangspunkt mit dem Fahrrad und der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann.“ In die Pedale treten können die Teilnehmenden also auch weit über den Weg zur Arbeit hinaus.
Für Mittwoch, 27. Oktober, ist eine Abschlussveranstaltung im Bürgerhaus Dudenhofen geplant. |xsm