Fahnen gehören zum Gemeindebild auch von Dudenhofen-Römerberg dazu. Sie sind Symbole für Feiertage, bekunden Mitleid in Krisensituationen und kündigen an, was sich in Kürze im gesellschaftlichen Leben zutragen wird. Flaggen gibt es in allen Größen und Ausfertigungen in der Verbandsgemeinde (VG). Nicht jeder Ort ist gleich bestückt.
103 Flaggen befinden sich im Bestand der Verbandsgemeinde – Hissen nach Kalendervorgabe
Die Gemeinden sind letztendlich autark bei der Anschaffung ihrer Fahnen“, macht Verbandsbürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) deutlich. Das erklärt, weshalb in Hanhofen eine Europa-Fahne mit Regenbogenfarben existiert, in den anderen Orten der VG dagegen nicht.
„Letztendlich kommt es darauf an, dass die Flagge bei öffentlichen Anlässen gehisst werden darf“, betont Scharfenberger. Eine Dauer-Beflaggung gebe es nicht. Nur anlassbezogen würden die Fahnen an den dafür vorgesehenen Stellen in die Höhe gezogen.
Römerberg hat mit 38 Exemplaren die meisten im Fundus, wobei es alleine sechs Ausfertigungen der Gemeindeflagge und fünf Jubiläumsfahnen „40 Jahre Römerberg“ gibt. Danach olgt Dudenhofen mit 33 Flaggen, von denen sieben auf die Verbandsgemeinde hinweisen und fünf ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen.
Sieben von 18 Fahnen im Sortiment von Harthausen bilden das Gemeindewappen ab, vier von 14 tun das in Hanhofen. Einheitlich ausgestattet sind die Orte mit wehenden Zeichen in Stoff, die sich von der kommunalen Ebene abheben. Europa-, Bundes- und Rheinland-Pfalz-Fahne sind in jeder Gemeinde separat vertreten. Die Kreisfahne dagegen gibt es nur in Dudenhofen und Römerberg.
An die jeweiligen Partnergemeinden erinnern ausgewählte Fahnen ebenfalls. Im Falle von Dudenhofen ist das Martell in Südtirol, in Harthausen Uchizy (Frankreich), in Hanhofen das ungarische Kondoros) und in Römerberg Mainvilliers in Frankreich.
Der Stoff muss stimmen
Was auch immer auf den Flaggen zu sehen ist: Die Qualität muss stimmen. „Der Preis kommt auf die Größe und das Material an“, gibt Scharfenberger zu bedenken und stellt heraus: „In jedem Fall muss die Fahne aus einem gescheiten Stoff hergestellt sein.“ Schließlich müsse diese allen denkbaren Witterungsverhältnissen standhalten. Die Mitarbeitenden der jeweiligen Bauhöfe kümmerten sich um die Reinigung, die regelmäßig „en bloc“ durchgeführt werde.
Wann welche Flagge gehisst werden muss, ist überregional beziehungsweise bundeseinheitlich bereits im Vorfeld bekannt. „Es gibt einen Beflaggungskalender, anhand dessen sich das Vorgehen orientiert“, merkt Scharfenberger an. Um sicher zu gehen, dass kein offizieller Termin durchgeht, erinnere Büroleiter Stefan Schall rechtzeitig an den Einsatz an den Fahnenmasten. Flexibilität ist in jedem Fall gefragt, denn manches Mal gehen die Einsätze der Fahnen über den vorgegebenen Kalender hinaus. Das ist immer dann der Fall, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreffen. Erst kürzlich war das der Fall, nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. Ministerpräsidentin Malu Dreyer ordnete die Beflaggung an.
„Die Flaggen werden auch an Vereine ausgeliehen“, sagt Scharfenbergermit Verweis auf eine rege Resonanz auf das Angebot, Orts-, Bundes- oder Rheinland-Pfalz-Fahnen für Jubiläen zu nutzen. „Bei den meisten wird dann ein kompletter Vorhang als Bühnenhintergrund gehängt“, verrät der Verbandsbürgermeister.
In der Obhut der Bauhöfe seien die Flaggen zur Lagerung. Teilweise würden einige im Rathaus aufbewahrt. Zum festen Bestandteil der Ausstattung für die Verbandsgemeinde sind die insgesamt 103 Fahnen damit geworden. xsm
Wappenkunde
Jeder Ort hat eine Fahne
Jeder Ort der Verbandsgemeinde hat eine eigene Fahne, geprägt vom Wappen. Bei Dudenhofen heißt das: silbernes Kreuz auf blauem Grund mit verlängertem gekrümmten Arm. Genehmigt wurde die Darstellung 1962. Hanhofen hat ebenfalls einen Untergrund in Blau. Silber ist das Emblem, ein Gemarkungszeichen in Kreuzform, dessen Arm in einer liegenden Mondsichel endet. 1845, unter König Ludwig I. von Bayern, wurde es besiegelt. Der obere Teil des Harthausener Wappens, 1951 angenommen, ist Schwarz. Zwei goldene Löwen halten einen Mühlstein in den Pranken. Der untere Bereich ist Silber und Blau mit einer Lilie. Das Römerberger Wappen, 1971 von der Bezirksregierung genehmigt, zeigt historische Hauptelemente der Ortsteile Berghausen, Heiligenstein und Mechtersheim: Armbrust, Weintraube, Rebmesser und Pflugschar. xsm
Kalender
Wann geflaggt wird
Am Anfang eines Jahres wird in der VG der Beflaggungskalender herausgegeben. Fahnen werden an öffentlichen Gebäuden analog zur Vorgabe für Rheinland-Pfalz an folgenden Tagen gehisst: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar), Tag der Arbeit (1. Mai ), Europatag (9. Mai), Tag des In-Kraft-Tretens der Landesverfassung (18. Mai), Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes (23. Mai), Jahrestag des Volksaufstands in der ehemaligen DDR im Jahre 1953 (17. Juni), Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung (20. Juni), Jahrestag des Aufstands gegen Unrecht und Tyrannei des Nationalsozialismus im Jahre 1944 (20. Juli), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) sowie an den Tagen allgemeiner Wahlen. Die Beflaggung beginnt um 8 Uhr und endet mit Einbruch der Dunkelheit. xsm