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Symbolkraft am Straßenrand

Wegekreuze erfüllen Symbol als Wegmarker in allen Gemeinden

Symbolkraft am Straßenrand

Steinernes Mahnmal: das Wegekreuz an der Einmündung vom Marxenweidenweg in die Berghäuser Straße in Römerberg. FOTO: KÜHNER

Sie zeugen von Dankbarkeit, persönlichen Schicksalen oder sind Markierungen für Wallfahrer: Wegekreuze. In der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen gibt es einige christliche Symbole, die in Kreuzungsbereichen oder an gut einsehbaren Standorten aufgestellt sind.

Wegekreuze erfüllen Symbol als Wegmarker in allen Gemeinden

Zweimal ist ein Fünf-Wunden-Kreuz in der Verbandsgemeinde zu finden: Sowohl in Berghausen, als auch in Harthausen steht dieses an einem sicheren Standort. Das Denkmal im Römerberger Ortsteil, das 1813 an der Stelle erbaut wurde, ist 2012 saniert worden. Konkrete Hinweise auf die Stifter sind dank der Inschrift vorhanden. Die lautet: „Dieses Kreuz hat neu erbaut der Bürger Kaspar Knoch und seine Ehefrau Anna Maria, geborene Keim, im Jahre 1817.“

In Harthausen ist ein solches Fünf-Wunden-Kreuz ebenfalls zu finden. Ein flammendes Herz bildet den zentralen Mittelpunkt des von Birken umgebenen Standortes. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die ersten Fünf-Wunden-Kreuze in der Pfalz überhaupt im18. Jahrhundert entstanden. Häufiger errichtet wurden sie im 19. Jahrhundert, was auch die Entstehungsdaten in Römerberg und Dudenhofen bestätigen.

Die Darstellung der Fünf-Wunden-Kreuze ist symbolhaft. Der Gekreuzigte wird nur durch Hände und Füße mit Nagelwunden, Dornenkrone, Schweißtuch, das durchbohrte Herz oder die Seitenwunde dargestellt. Schützen soll es vor einem unvorhergesehenen Tod.

Beispiele für die Funktion als Wegmarker sind die Flur- oder Wegekreuze. Sie weisen nicht nur auf prekäre Stellen auf der Strecke hin, sondern laden dazu ein, ein Gebet zu sprechen oder innezuhalten. In Berghausen steht ein solches Denkmal im Marxenweidenweg. Das Sandstein-Wiederkreuz stammt aus dem Jahr 1817. In Heiligenstein ist ebenfalls ein Sandstein-Gebilde zu finden. Das 1816 gebaute Kreuz steht in der Heiligensteiner Straße an der Einmündung zum Kirchenweg. 1948 wurden Korpus und Kreuz erneuert, 2015 folgte die komplette Restaurierung. Dem Stil des Nachbarock entstammt das Wegekreuz, das in der Speyerer Straße, Ecke Boligweg, in Dudenhofen in den Blick fällt. 1816 – so sagt es die Beschriftung – ist es entstanden.

Moderne und Tradition

Alt und neu können in Harthausen des Weiteren gegenübergestellt werden. Nach der Eröffnung des neuen Friedhofes in der Straße „Am Pfaffensee“ 1823 wurde ein Jahr später ein Friedhofskreuz errichtet. Dieses zeigt die Wundmale Christi. Eine qualitativ hochwertige Arbeit ist in der Ausführung zu erkennen. Versetzt wurde das Kreuz 1860. Fortan stand es am Weg, der nach Heiligenstein führt, direkt an der Gabelung zum „Viernussbaumer Weg“, der ursprünglich das Ziel der zweiten Bitt-Prozession gewesen ist. Als neue Komponente wurde 1951 in Harthausen auf Anregung des Pfarrers Heinrich Braun ein weiteres Kreuz geschaffen. Vorbild dafür war ein Kreuz des Professors Josef Henselmann am Sendlinger Tor in München. Der Harthausener Bildhauer Werner Schreiner war dessen Schüler an der Kunstakademie der bayerischen Landeshauptstadt und für die Herstellung des Kreuzes für seine Heimatgemeinde verantwortlich.

Kreuzbalken und Sockel wurden von Steinmetz Eugen Keller ergänzt. Auch dieses Kreuz blieb nicht am ursprünglichen Standort, für den der Anfang des Berghäuser Weges gewählt wurde. Im Zuge der Flurbereinigung wurde es in die Ortsnähe, in die Josef-Diebel-Straße, verlegt. Dort lag früher das Ziel der ersten Bitt-Prozession.

Eine neue Wertigkeit erhielten die speziellen Kreuze mit dem Bildhauersymposium in Dudenhofen im Jahr 1992. Neun Buntsandsteine entlang des Weges zwischen der Festhalle und dem Friedwald wurden von Kunstschaffenden gestaltet und dienen seither dazu, die Tradition der Wege- und Flurkreuze wach zu halten. xsm