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Die Kunst der Kommunikation und Kooperation

World Town Planning Day: Stadtplanerin Kerstin Trojan spricht über die größten aktuellen Projekte in Speyer - Kurpfalz-Kaserne, Industriehof und Normand-Gebiet

Die Kunst der Kommunikation und Kooperation

Am Modell des Industriehofs: Kerstin Trojan mit Alisa Eichmann und Lena Straßner (von links), die dem Stadtplanungsteam angehören. FOTO: CLAUDIA HECK

Auf die Ziele und Ideen der Stadt- und Regionalplanung soll ein Aktionstag - der World Town Planning Day - die öffentliche Aufmerksamkeit lenken. Der Welttag der Stadtplanung, so die deutsche Übersetzung, ist 1949 von Carlos Maria della Paolera, einem Professor von der Universität Buenos Aires, ins Leben gerufen worden und wird jährlich am 8. November in mehr als 30 Ländern begangen - Grund genug, mit Kerstin Trojan, Leiterin der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadtverwaltung Speyer, über die größten aktuellen Projekte zu sprechen: Kurpfalz-Kaserne, Industriehof und Normand-Gebiet.

,,Das größte Städtebauprojekt, das wir momentan betreiben, ist die Entwicklung der Kurpfalz-Kaserne - hin zu einem urbanen Gebiet mit Wohnraum, Gewerbe, Dienstleistungen und sozialer Infrastruktur", sagt Trojan, deren Hauptaufgabe darin besteht, die Gebietsentwicklung voranzutreiben, also zu schauen, wo im Siedlungskörper sich was verändert und wo man bauen kann - so wie zuletzt am Russenweiher, am Priesterseminar und auf dem Erlus-Gelände; nur - wann man bauen kann, ist im Fall der Kurzpfalz-Kaserne von vielen Faktoren abhängig: „Der erste Schritt ist der Ankauf der Fläche", erläutert die Stadtplanerin, denn mit dem Ende der militärischen Nutzung 2015 ist die Liegenschaft in den Verantwortungsbereich der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gelangt; erst wenn die Flächenverfügbarkeit gesichert ist, kann der detaillierte Planungsprozess starten.

Historie und Moderne, Aufenthaltsqualität und gewerbliche Nutzung sowie verkehrsgünstige Lage und Innenstadtnähe sollen nun im Industriehof miteinander vereint werden. FOTO: CLAUDIA HECK
Historie und Moderne, Aufenthaltsqualität und gewerbliche Nutzung sowie verkehrsgünstige Lage und Innenstadtnähe sollen nun im Industriehof miteinander vereint werden. FOTO: CLAUDIA HECK

Im zweiten Schritt wird ein städtebauliches Wettbewerbsverfahren angestrebt, um den hohen Planungsanforderungen gerecht zu werden - und eine Vielzahl qualifizierter Lösungsvorschläge von Architekten und Stadtplanern zu erhalten. ,,Da treten verschiedene Büros an, die in Konkurrenz zueinander stehen - und alles geben“, so Trojan, die in einem Team mit insgesamt sechs Stadtplanerinnen und einer Architektin sowie drei Teamassistentinnen und Zeichnerinnen arbeitet; Robin Nolasco ist der Fachbereichsleiter, Stefanie Seiler die Baudezernentin.

Im dritten Schritt ist die Fachjury gefragt. Und schließlich geht es zur Sache - mit dem Bebauungsplan, um das Baurecht zu schaffen. Darin wird jedes Detail geregelt - eine intensive Abstimmungsarbeit, alles unter einen Hut zu bekommen: Natur- und Artenschutz, Emission, Verkehr und Rettungswesen... Da sind öffentliche, aber auch private Belange einzubringen. Und alles, was wir entwickeln und planen, muss vom Stadtrat beschlossen werden. Das heißt, wir unterbreiten dem Stadtrat Vorschläge; er beauftragt uns, planerisch tätig zu werden, und ihm obliegt die Entscheidung, was letztendlich umgesetzt wird: Das Planerische im Zusammenspiel mit Politik und Bürgern zu bewältigen - das ist die Kunst."

Zudem sei zu berücksichtigen, wie Trojan erläutert, dass die Kurpfalz-Kaserne in weiten Teilen durch das Land Rheinland-Pfalz als Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Anspruch genommen wird. Und aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zur Ortsgemeinde Otterstadt werde eine interkommunale Abstimmung der Flächenentwicklung verfolgt.