Auch für die diesjährige Ausgabe des Literaturfestivals „Speyer.Lit“ ist es gelungen, etablierte Größen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zu gewinnen. Noch bis Donnerstag, 10. März, stellen bekannte Autoren ihre Neuerscheinungen im Alten Stadtsaal und in der Heiliggeistkirche vor.Der beliebte Schweizer Autor Peter Stamm hat am Mittwoch, 9. Februar, ab 19.30 Uhr sein neues Buch „Das Archiv der Gefühle“ im Gepäck – eine versäumte Liebesgeschichte, die nach vierzig Jahren unerfüllter Liebe neue Fragen aufwirft. Das Werk erkundet, ob wir im Leben unsere Chancen erkennen. Es ist vierzig Jahre her, dass der mittlerweile einsame Archivar der Sängerin Fabienne seine Liebe gestand. Fast ein ganzes Leben liegt dazwischen. Seitdem hat er alles getan, um Unzufriedenheit von sich fernzuhalten und sie zu vergessen. Er hat sich zurückgezogen und nur noch in der Fantasie gelebt. Aber jetzt taucht sie wieder auf. Gefährdet das seine geschützte Existenz, oder nimmt er diese zweite Chance wahr?
„Speyer.Lit“ präsentiert etablierte Größen und neue Autoren bis 10. März
Peter Stamm, 1963 in der Schweiz geboren, studierte einige Semester Anglistik, Psychologie und Psychopathologie. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor und Journalist. 1998 erschien sein erster Roman „Agnes“. Seine Texte, Hörspiele und Romane wurden vielfach ausgezeichnet.
Am Dienstag, 15. Februar, ab 19.30 Uhr, präsentiert Tijan Sila seinen aktuellen Roman „Krach“. In seinem mit pfälzischem Lokalkolorit angereicherten Roman geht es um Punkrock und Vorurteile, Freundschaft und Gewalt. Um unbedachte Worte, die raue Schönheit des Dialekts und das Zusammenleben unterschiedlichster Menschen.
Tijan Sila führt seine Leser ins Herz einer Szene, die er sehr gut kennt: In den Neunzigerjahren zog er selbst mit seiner Punkband „Atlas Lanze“ durch Deutschland und hat gerade mit einer neuen Band „Korrekte Drinks“ eine Single aufgenommen. Der Autor kam1981 in Sarajevo zur Welt und emigrierte 1994 mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Anglistik, lebt heute in Kaiserslautern, wo er als Lehrer an einer Berufsschule arbeitet. 2017 erschien sein Debütroman „Tierchen unlimited“. Für den Roman „Die Fahne der Wünsche“ wurde er 2021mit demArno-Reinfrank Literaturpreis der Stadt Speyer ausgezeichnet.
Es folgt am Freitag, 18. Februar, ab 19.30 Uhr ein Abend mit Stefanie vor Schulte. Ihr „Junge mit dem schwarzen Hahn“ entführt in eine mythische Welt, in der menschliche Abgründe überwunden werden müssen. Der elfjährige Martin besitzt nur das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn. Ohne Fürsorge und Liebe wächst er am Rande eines Dorfes auf. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Als er mit ansehen muss, wie ein schwarzer Reiter, der der Legende nach jedes Jahr Kinder entführt, ein Mädchen raubt, steht für ihn fest, dass er dem Spuk ein Ende setzen muss.
Stefanie vor Schulte wurde 1974 in Hannover geboren und ist studierte Bühnen- und Kostümbildnerin. „Junge mit schwarzem Hahn“ ist ihr Debütroman. Die Autorin lebt in Marburg.
Am Freitag, 4.März, liest ab 19.30 Uhr die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2021, Antje Rávik Strubel, aus ihrem preisgekrönten Roman zum Thema sexualisierte Gewalt und ihren Folgen. „Blaue Frau“ erzählt aufwühlend von den ungleichen Voraussetzungen der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie wir das Ungeheuerliche zur Normalität machen.
Antje Rávik Strubel lebt in Potsdam und veröffentlichte die Romane „Unter Schnee“ (2001), „Fremd Gehen. Ein Nachtstück“ (2002), „Tupolew 134“ (2004) sowie den Episodenroman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“ (2016). Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen geehrt.
Die vier Termine finden im Alten Stadtsaal statt. Es sind die am Veranstaltungstag gültigen Auflagen zu beachten. Gegebenenfalls werden die Veranstaltungen angepasst. msw