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Im Herbst und Winter ändern Gewässer wie der Schlangenweiher immer wieder ihr Gesicht. Erst spiegeln sich farbige Laubkronen im Wasser, später deren kahles Geäst. Mal liegt der Weiher von Nebel umhüllt, mal von Eis bedeckt. Das stille Waldgewässer nahe des Dürkheimer Ortsteils Hausen entstand einst durch Menschenhand und ist auch bei einem Spaziergang in der kalten Jahreszeit äußerst sehenswert.
Was der heutige Besucher als Landschaftsweiher erblickt, wurde vor zwei Jahrhunderten als Wasserspeicher angelegt. Von mehreren Stillgewässern, die als Reservoir für den Dürkheimer Salinenbetrieb dienten, bildet der Schlangenweiher das kleinste. Seine regelmäßige Form deutet noch auf den künstlichen Ursprung hin. Doch mit der Zeit hat sich hier eine interessante Tier- und Pflanzenwelt angesiedelt, zu der sogar seltene Arten wie der Eisvogel gehören.
Direkt am stadtwärts gelegenen Ufer gibt es einen Parkplatz, von dem aus man das Gewässer umrunden kann. Auch bieten sich von hier zahlreiche Wanderwege an, die beispielsweise zur Hardenburg oder zu den Drei Eichen führen. Doch bevor man sich zu einem dieser Ziele aufmacht, lohnt es sich auch in der kalten Jahreszeit noch am Weiher zu verweilen. Das Gewässer besteht aus zwei Becken, die vierzig Meter breit und zusammen 180 Meter lang sind. Unter den gefiederten Bewohnern fallen auf den ersten Blick die Stockenten auf. Jetzt im Herbst tragen die Erpel ihr Prachtkleid und beeindrucken mit glänzend grünem Kopfgefieder die Weibchen.
So hübsch sie auch aussehen und so vertraut die Enten herbei schwimmen, man sollte sie nicht füttern. Eine ohnehin drohende Überdüngung des Weihers würde dadurch noch verstärkt werden. Für überhöhten Gehalt an Nährstoffen ist der Schlangenweiher anfällig, was sich wiederholt durch übermäßiges Algenwachstum zeigt.
Manchmal kann man einen Graureiher entdecken, der starr und reglos am Ufer steht oder mit langsamen Flügelschlägen über das Wasser zieht. Weniger auffällig ist die höchstens 20 Zentimeter große Gebirgsstelze, ein schlanker Singvogel mit gelber Unterseite. Wer besonderes Glück hat, sieht den prächtigen Eisvogel am Ufer entlang fliegen. Sein Kopf- und Rückengefieder leuchtet so intensiv in Blau- und Türkistönen, dass man diesen Vogel den „fliegenden Edelstein“ nennt. Doch meistens zeigt er sich nur im schnellen Vorbeiflug.
Von anderen Bewohnern des Schlangenweihers wie Erdkröten, Gras- und Teichfröschen sowie den namengebenden Ringelnattern ist im Herbst und Winter nichts zu sehen – sie bleiben bis zum kommenden Frühling verborgen.
Am Südende des Weihers führt ein Weg mit dem Hinweisschild „Kleines Eppental“ neben der Pferdekoppel entlang. Wer nicht nur das Gewässer umrunden will, sondern noch ein Stück weiter spaziert, kommt an mehreren Privatgrundstücken vorbei, bevor es in den Wald geht. Der Einschnitt des südwestlich verlaufenden Klausentals ist zwar recht eng, trotzdem bietet der Weg auch lichte Strecken. An den Hängen wechseln Fichten und Kiefern mit Rotbuchen.
Unter vielen Moosarten gibt es das besonders geschützte Torfmoos zu entdecken. Es speichert ein Vielfaches seines Trockengewichts an Wasser. Ebenso sind zahlreiche Pilze zu sehen. Auch am Schlangenweiher fallen mehrere Arten auf, unter ihnen vor allem die Holzzersetzer. Dazu gehört die nur wenige Zentimeter große „Geweihförmige Holzkeule“: Ihre hübschen Fruchtkörper leuchten jetzt weiß und verzweigen sich wie kleine Geweihe. An Baumstümpfen und anderem Totholz nahe des Ufers kann man sie reichlich entdecken. lad