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„Alte Steig“ in Bad Dürkheim: Weiße Borke und blaue Hüte

Winterliche Eindrücke findet man beim Spaziergang im Wald vom Naturfreundeweg zum Kyrill-Fahrweg

„Alte Steig“ in Bad Dürkheim: Weiße Borke und blaue Hüte

An der „Alten Steig“ kann man manchmal durch verschneiten Wald gehen. FOTO: LADWIG

Rund um die „Alte Steig“ in Bad Dürkheim hat man an kalten Tagen durchaus Chancen, winterliche Eindrücke einzufangen. Bis zu 400 Meter hoch liegt hier der Wald, sodass manchmal Schnee liegt, während das Weiß in tieferen Lagen schnell wieder verschwindet.

Ab dem Waldparkplatz „Auf der Steige“ nahe des Ruheforsts in Bad Dürkheim geht es zunächst in südliche Richtung: Der breite Forstweg ist als Naturfreundeweg ausgewiesen. Nach wenigen Biegungen zweigt links die Strecke mit der Nummer 3 ab. Hier folgt man gleichzeitig dem ausgeschilderten „Kyrill-Fahrweg“.

Rechts vom Weg stehen mehrere hohe Weißtannen. Wenn nur wenig Schnee liegt, bleibt der Erdboden unter ihnen frei und zeigt sich von sattgrünen Moosen bewachsen. Der Name „Tanne“ stammt vom althochdeutschen „,tanna“ für Wald ab.

Dagegen geht die Bezeichnung „Weiß“ auf die auffallende Schuppenborke zurück: Weißgrau gefärbt umhüllt sie die gerade aufstrebenden Stämme.

Unter den heimischen Nadelbäumen gilt die weißtanne als besonderer Hoffnungsträger in Zeiten des Klimawandels. Besser als Fichte und Kiefer kann sie langer Trockenheit und steigenden Temperaturen widerstehen. Neben der ungleichen Klimatoleranz zeigen Waldbäume auch einen unterschiedlichen Lichtbedarf. So gehört die Tanne zu den Schattenbaumarten. Die Jungbäumchen wachsen problemlos bei geringem Lichteinfall auf. Dagegen braucht die Waldkiefer für ihre Entwicklung viel Licht.


Es geht ein Stück durch den gemischten Baumbestand des Ruheforsts. Bald ist der Holger-Schmitt-Platz erreicht. Hier nimmt man den rechts abzweigenden Weg. Im altersmäßig gestuften Wald wechseln Buchen und Kiefern mit Fichten und Birken. Auch kann man einige stehende Totholz-Bäume entdecken. Sie sind ein besonders wichtiger Lebensraum für Waldbewohner.

So leisten die aufragenden Stammruinen großer Rotbuchen einen enormen Beitrag zur Artenvielfalt. Einer der hier lebenden Höhlenbrüter lässt sich mitunter mit ausdauerndem Klopfen hören. Wer stehen bleibt und Ausschau nach dem Urheber hält, entdeckt in den meisten Fällen unseren häufigsten Specht, den Buntspecht. Aber auch der Ruf des Schwarzspechts klingt durch die winterliche Stille.

Ziemlich viele Totholz-Bewohner kommen aus dem Reich der Pilze. Zu den besonders attraktiven Holzzersetzern gehören die Trameten, die den Herbst- und Winterwald mit reizvollen Farben beleben. Vom rötlichen Braun über Grün und Blau reicht ihre Palette. Die nächste Wegkreuzung liegt an der Kirschtaler Höhe. Hier nimmt man die erste Möglichkeit nach links, folgt also weiterhin der Nummer 3. Es geht ein Stück steiler abwärts.

Links am Weg liegt ein ausgedehnter und durchforsteter Bestand von Rotbuchen. Unter dem lockeren Schirm, den die Altbäume bilden, wächst die nächste Generation heran. Ein Vogel, der seinen Namen von den Nüsschen der Buche hat, zeigt sich manchmal in kleinen Trupps: Buchfinken hüpfen über den Weg und picken eifrig nach Bucheckern.

Unten im Tal führt der Weg mit der 3 wieder nach links. Hier wurden zahlreiche Fichten gefällt, sodass der Wald sein Aussehen sehr verändert hat. Im Weitergehen hört man stärker den Verkehr der Bundesstraße. Bevor sie erreicht ist, biegt man nach links ab und kommt so wieder auf den Parkplatz. lad