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Andechser Bierfest Haßloch

Für den einen Bier und die anderen Slush

Der Haßlocher Bürgermeister Tobias Meyer erklärt, welche Schwierigkeiten nach zweijähriger Pause bei der Organisation des Andechser Bierfestes zu bewältigen waren und warum Besucher des Festes Eintritt zahlen müssen. Wer das erste Fass Bier ansticht, das ist ein Geheimnis.

Für den einen Bier und die anderen Slush

Beliebt beim Andechser Bierfest: das Andechser Bräu und bayerische Hausmannskost. ARCHIVFOTO: GEMEINDEVERWALTUNG/GRATIS

Tobias Meyer. FOTO: TOBIAS KOCH

Herr Meyer, was ist Ihr Lieblingsbier?

Ich wähle die diplomatische Antwort und sage: ein Frischgezapftes vom Fass. An der Marke mache ich nicht unbedingt den Unterschied fest, sehr wohl aber zwischen einem Flaschenbier und einem gezapften Bier. Aus dem Hahn schmeckt es irgendwie am besten. Und ja, das Bier aus Andechs gehört definitiv zu den Favoriten.

Wie schwierig war es, das Andechser Bierfest, nach einjähriger Pause und dem Kleinformat Biergärten im vergangenen Jahr, wieder auf die Beine zu stellen?

Die Erneuerung des Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes hat eine Nachjustierung beim Sicherheitskonzept erfordert, das personalintensiver und somit auch kostenintensiver ist als in den Vorjahren. Es war also früh absehbar, dass das Defizit des Bierfestes steigen würde. Gleichzeitig sind wir als Gemeinde durch die Kommunalaufsicht dazu angehalten, unsere freiwilligen Leistungen, zu denen auch das Andechser gehört, nicht weiter zu erhöhen, sondern eher zu reduzieren. Aus diesem Grund haben wir frühzeitig die politischen Gremien mit einbezogen, um zu erörtern, wie wir dieses Defizit auffangen. Im Juni 2022 fiel im Ausschuss für Tourismus, Veranstaltungen und Ortsmarketing - also über alle Fraktionsgrenzen hinweg - die Entscheidung, ein Eintrittsgeld in Höhe von drei Euro für Besucher ab 16 Jahren zu erheben.

Eine weitere Herausforderung ist das Reagieren auf kurzfristige Änderungen. Im Bereich der Schausteller und Beschicker herrscht Personalmangel und es kommt zu Absagen. Uns ist beispielsweise das Riesenrad weggebrochen, was wir nun durch ein Kettenkarussell ersetzen werden. Nichtsdestotrotz haben wir ein Angebot auf die Beine stellen können, das den Vorgängern in nichts nachstehen wird. Auf vier Bühnen haben wir jeden Tag Live-Musik von namhaften Bands. 

Beim Wurstmarkt, dem größten Weinfest der Welt, und auch bei anderen Festen ist ein Sicherheitskonzept erforderlich, trotzdem wird dort kein Eintritt verlangt, warum muss man für den Besuch des Andechser Bierfestes drei Euro zahlen?

Das Polizei- und Ordnungsbehördengesetz schreibt ja nicht die Erhebung von Eintrittsgeldern vor, doch letztlich muss jeder Veranstalter entscheiden, wie die durch das verschärfte Sicherheitskonzept entstehenden Kosten getragen werden können. Wie bereits erwähnt, hat sich der Ausschuss für Tourismus, Veranstaltungen und Ortsmarketing frühzeitig mit der Thematik befasst und sich einstimmig für die Eintrittsregelung ausgesprochen.

Für ein Fest, das inmitten des Ortskerns stattfindet, und wir stets im Blick haben müssen, wie viele Gäste sich auf dem Gelände befinden, ist die Regelung des kontrollierten Zugangs über ein Eintrittsgeld durchaus sinnvoll und ja nicht völlig fremd. Auch im vergangenen Jahr bei der Version der Andechser Biergärten gab es Zugangskontrollen inklusive Kontaktdatenerfassung, die in diesem Jahr glücklicherweise fällt. 

Letztlich entscheidet aber jeder Besucher selbst, ob das Fest die drei Euro wert ist. Klar ist aber auch, dass bei uns im Vergleich zu 2019 die Preise für Bier und Weinschorle unverändert bleiben. Beim Wurstmarkt hat man für eine Schorle in diesem Jahr bereits tiefer in die Tasche greifen müssen, so kann man ein Fest auch finanzieren. Für uns kam es jedenfalls nicht in Frage, den Vereinen, die einen nicht unerheblichen Teil ihres Jahresbudgets beim Bierfest erwirtschaften, größere Teile ihrer Einnahmen wegzunehmen und so das Fest zu finanzieren.

Gibt es etwas, auf das sich Ihre vier Söhne beim Andechser Bierfest besonders freuen?

Das letzte reguläre Bierfest fand vor drei Jahren statt. Da meine Söhne noch sehr jung sind, besteht da noch keine allzu enge Verbindung zum Andechser Bierfest. Das wird sich mit zunehmendem Alter bestimmt ändern. Highlights sind aber sicherlich Fahrgeschäfte wie das Kettenkarussell oder die Waterballs. Pommes und Slush-Getränke gehen natürlich auch immer.

Welche Kontakte hat Haßloch zum Kloster Andechs und Landkreis Starnberg?

Schon allein durch die jährliche Ausrichtung des Andechser Bierfestes besteht eine enge Verbindung zwischen Haßloch und dem Landkreis Starnberg. Ich habe mich besonders gefreut, in diesem Jahr erstmals bei der Eröffnung des Symposiums „Kunst und Bier" in Andechs dabei sein zu dürfen. Hintergrund war die Teilnahme einer Haßlocher Künstlerin. Gabriele Köbler hatte sich mit dem Entwurf einer Bierkönigin in Form einer Feinbetonplastik für das Symposium beworben und letztlich gemeinsam mit Markéta Váradiová aus Tschechien und Tim Weigelt aus Jena das Symposium bestreiten dürfen. Vom 17. bis zum 24. August haben alle Drei ihre Entwürfe auf der Skulpturenwiese in Andechs unter den Augen interessierter Besucherinnen und Besucher ausgearbeitet.

Werden offizielle Vertreter des Landkreises Starnberg oder des Klosters Andechs zum Bierfest kommen?

Selbstverständlich! Stefan Frey ist seit 2020 Landrat des Landkreises Starnberg und wird nun erstmals in seiner Funktion als Landrat das Andechser Bierfest besuchen. Er wird durch den Bürgermeister der Gemeinde Andechs, Georg Scheitz, begleitet. Außerdem haben die beiden die Friedinger Blaskapelle im Gepäck, die den Eröffnungsabend im Festzelt bestreiten wird.

Wer wird bei der Eröffnung des Andechser Bierfestes das erste Fassbier anschlagen?

Das bleibt, wie immer, bis zum Fassanstich ein Geheimnis.

Trinken Sie auch zu anderen Zeiten Bier aus Andechs?

Ein gut gekühltes Bier aus Andechs ist ganzjährig ein Genuss. ANNEGRET RIES