Die Chefredaktion der RHEINPFALZ ist so vielfältig wie das Angebot in der Zeitung. Seit 2023 steht Yannick Dillinger, ein Zweibrücker, als gebürtiger Chefredakteur an der Spitze der Redaktion. Der 41-Jährige, der in Landau Lehramt studiert hat, hat seine ersten journalistischen Schritte als Schüler in der Lokalredaktion seiner Heimatstadt gemacht, in Plauen volontiert und ist nach Stationen in den Chefredaktionen bei der Augsburger Allgemeinen und der Schwäbischen Zeitung als Chefredakteur zur RHEINPFALZ und zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Er lebt mit seiner Familie in Speyer und steht für einen modernen, heimatverbundenen Journalismus, der die RHEINPFALZ fit machen soll für die Zukunft.
Uwe Renners, gebürtiger Westfale und gelernter Textilveredler, ist seit fast neun Jahren in der Chefredaktion. Seit er nach einem Volontariat in Münster über Bayreuth nach Ludwigshafen kam, ist das Digitale das Metier des 54-Jährigen. Er ist verantwortlich für den Digitaldesk und das Content-Development-Team und macht die Redaktion unter anderem fit in Sachen KI-unterstütztes Arbeitens. Er wohnt in Wachenheim.
Wolfgang Kreilinger ist seit 33 Jahren bei der RHEINPFALZ, seit seinem Volontariat 1993. Der Diplom-Volkswirt, der 1982 seine ersten Texte als freier Mitarbeiter noch per Schreibmaschinenmanuskript ablieferte, liest heute am liebsten am Bildschirm. Der Kaiserslauterer hat viele Lokalredaktionen von innen gesehen, und das Herz des 61-Jährigen schlägt nach wie vor fürs Lokale, für das er verantwortlich zeichnet.
Birgit Schwarz hat 1996 volontiert und zuvor Sprachen und Medien und Kommunikation studiert. Wie ihre Kollegen ist sie Stellvertreterin des Chefredakteurs. Als Chefin vom Dienst leitet die 56-Jährige Wörtherin das gleichnamige Ressort. Mit ihrem Team betreut sie einen „Gemischtwarenladen“: vom Printprodukt über neue Programme und deren Schulung, der Volontärsausbildung bis zum Presserecht. |git
Gut gerüstet
Die RHEINPFALZ bleibt in der Fläche
Am 2. September 1995, wenige Wochen vor dem 50. Geburtstag des Verlages, erschien die farbige RHEINPFALZ. Sie fand in der Leserschaft große Zustimmung und bundesweit bald viel Nachahmung. Zur Jahrtausendwende hatte die RHEINPFALZ mit 250.000 Exemplaren ihre Rekordauflage erreicht.
Thomas Schaub begreift sich als Manager der Qualität, setzt gemeinsam mit der Redaktion Qualitätsstandards. 2007 löst die von einer eigenen Redaktion erstellte „RHEINPFALZ am SONNTAG“ die in Stuttgart produzierte „Sonntag aktuell“ ab. 2007 gelingt Thomas Schaub der Einstieg beim „Süddeutschen Verlag“. Seit 2008 ist er Mitherausgeber der „Süddeutschen Zeitung“, ein Flaggschiff in der deutschen Zeitungslandschaft.
2008 ging auch wieder eine neue Druckanlage in Oggersheim in Betrieb. Die RHEINPFALZ erhielt ein neues Layout, das bis heute hält. Doch der Zeitungsmarkt wurde immer schwieriger. Das Internet wurde ihr größter Konkurrent.
Thomas Schaub beobachtete das alles sorgsam, aber mit Skepsis: Wie konnte ein Medienverlag wie seiner ein einträgliches Geschäftsmodell im weltweiten Netz entwickeln? Mit einem Wechsel in der Geschäftsführung des Verlages im Jahr 2015 - Holger Martens löste Rainer Bilz ab, der die Geschäfte des Verlages seit 1987 rastlos, energisch und klug geführt hatte - beschleunigte sich die digitale Strategie des Verlages. E-Paper, RHEINPFALZ-App, Pfalz-Ticker, elektronische Vorabendausgabe, Newsletter und Podcasts rückten an die Seite der gedruckten Zeitung.
Die gedruckte Auflage sinkt inzwischen beständig. Auch das Geschäft mit den Anzeigen wird immer schwieriger. Es gelingt immer weniger, zuverlässige Zustellerinnen und Zusteller zu finden. Aber die digitale Auflage steigt und ebenso das Interesse an den zusätzlichen digitalen Produkten, die für eine aktuelle Versorgung mit Nachrichten, Hintergründen und Unterhaltung rund um die Uhr sorgen.
Die Medien Union mit der RHEINPFALZ steht im Wettbewerb der Medien besser da als die meisten anderen ursprünglich regionalen Zeitungsverlage in Deutschland. Das liegt auch daran, dass Thomas Schaub dem Trend widerstanden hat, redaktionelles Personal abzubauen und Lokalredaktionen und Lokalausgaben einzustellen.
Im Gegenteil: Die journalistische Produktion der RHEINPFALZ-Redaktion ist so groß wie nie zuvor. Der Verlag geht an seinem 80. Geburtstag selbstbewusst und gut gerüstet in die Zukunft. ga
Quelle: DIE RHEINPFALZ 1945 bis 2020. Geschichte der Zeitung für die Pfalz. Herausgegeben von Michael Garthe und Annette Weber, 2021.