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75 Jahre DIE RHEINPFALZ

Das Flaggschiff

LOKALREDAKTION LUDWIGSHAFEN: Ludwigshafen ist für Journalisten immer wieder eine Herausforderung. Die Stadt verändert ständig ihr Gesicht. 14 Kollegen machen in der Lokalredaktion die Zeitung für morgen. Und wenn es mal wieder eine Katastrophe bei der BASF gibt, wird recherchiert, geschrieben, fotografiert – bis spät in die Nacht hinein.

Das Flaggschiff

Mit dem Wiederaufbau der Hochstraße Süd sowie dem Rückbau der Hochstraße Nord und dem Bau einer ebenerdigen Stadtstraße als Ersatz gibt es in „Lu“ so einige XXL-Bauprojekte.

Als die RHEINPFALZ am 29. September 1945 zum ersten Mal erschien, lag Ludwigshafen in Trümmern. Mit der Zeitung gewann die vom Krieg schwer getroffene Stadt ihre Stimme zurück. Ludwigshafen und Neustadt waren die ersten Erscheinungsorte. Für Verleger Josef Schaub war klar, dass Ludwigshafen als größte Stadt und Industriezentrum der Pfalz ein eigenes Presse-Erzeugnis brauchte.Die ersten Jahre waren hart. „Ein ständig puffender Sägemehlofen und selbst in Stutzhandschuhen frierende Finger, die auf typenschwachen Schreibmaschinen klapperten, erzeugten eine eigenartige Redaktionsmelodie“, erinnert sich Klaus Hofmann, der in der Ludwigshafener Redaktion 1948 als Volontär begann und es im Laufe seines Berufslebens bis zum Korrespondenten in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn bringen sollte. Die Ernährungslage in der Nachkriegszeit war in Ludwigshafen schwierig, und auch den Journalisten knurrte oft der Magen. Gut, dass Feuilleton-Redakteur Fritz Staudinger ausgebildeter Tenor war und Operettenarien in gepflegten Gasthäusern sang.                  

„Die abgehärmte Redaktion verdankte ihm mitunter eine Sondervesper“, erinnerte sich Hofmann. Die Lokalredaktion Ludwigshafen verbrachte die ersten sechs Jahre im Waldkirch-Gebäude in der Amtsstraße. 1951 wurde das neue Pressehaus gegenüber eröffnet – dort ist noch heute der Hauptsitz der Zeitung. Der Umzug verschaffte der Redaktion bessere Arbeitsbedingungen. Die Druckerei befand sich zu diesem Zeitpunkt im Pressehaus. Die hohen Einfahrten in den Hof und dicke Geschossdecken zeugen immer noch davon, dass hier in der Amtsstraße nicht nur Texte geschrieben wurden, sondern von Metteuren und Druckern eine Zeitung mit handwerklichem Können erstellt wurde.

In den 1950er-Jahren gab es die „Ludwigshafener Rundschau“ in zwei getrennten Ausgaben – eine für die Stadt und eine für den Landkreis Ludwigshafen. Ab Mai 1963 erschien schließlich eine gemeinsame Ausgabe für Stadt und Land –mit einer Ausnahme: In Schifferstadt gab es ab 1950 ein eigenes Redaktionsbüro. Dort wurde eine eigene Seite für die größte Kommune im Kreis erstellt, welche für mehr als vier Jahrzehnte die zweite Stadt-Seite in der Rundschau ersetzte.

Im Vergleich zu heute sehen die damaligen Zeitungsausgaben der „Ludwigshafener Rundschau“ ungeordneter aus. Die Berichterstattung aus Ludwigshafen dominierte alles, beim Sport ging’s hauptsächlich um die Fußballer des SV Südwest, andere Sportarten landeten nur selten im Blatt. „Stiefmütterlich war das Platzangebot für die Kreisgemeinden oder gar die Mannheimer Belange“, erinnerte sich der spätere Lokalchef Günter Bohley. Mit einem neuen Layout wurde mehr Ordnung ins Blatt gebracht, die Seiten nach Stadt- und Kreisbeiträgen, Sport- und Kulturartikeln getrennt.

Die Ludwigshafener Lokalredaktion hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Personalwechsel erlebt, aber alle Redakteure der „Loka Lu“ wussten, dass ihre Ausgabe am Unternehmenssitz das lokaljournalistische Flaggschiff der RHEINPFALZ war und ist. Hier wurden neue Formate ausprobiert und Service sowie Lesernähe großgeschrieben. Die Anzahl der Journalisten ist gewachsen im Laufe der Jahre: Heute schreiben 14 Redakteure und etwa 80 freie Mitarbeiter für die „Ludwigshafener Rundschau“. Sie ist die größte Lokalredaktion der Zeitung neben Kaiserslautern. Das Ludwigshafener Team hat in den vergangenen Jahren durchschnittlich 2500 Printseiten im Jahr produziert – das größte Pensum aller Lokalausgaben. 

Ludwigshafen selbst ist für die Journalisten immer wieder eine Herausforderung. Die Stadt verändert stetig ihr Gesicht. Zuerst wurde die „autogerechte Stadt“ mit einem damals europaweit einzigartigen Hochstraßensystem konzipiert. Der Hauptbahnhof war dabei im Weg und wurde kurzerhand verlegt. Die Innenstadt wurde komplett umgekrempelt. Das Rathaus-Center und neue Plätze entstanden. Die Stadt rückte mit Wohngebieten und einem Einkaufszentrum an den Rhein.

Heute stehen mit dem Wiederaufbau der Hochstraße Süd sowie dem Rückbau der Hochstraße Nord und dem Bau einer ebenerdigen Stadtstraße als Ersatz wieder riesige Bauprojekte an. Hinzu kommt noch der Blick auf das Geschehen in der Nachbarstadt Mannheim und in den Rhein-Pfalz-Kreis, den „Gemüsegarten Deutschlands“. Mit den „Eulen“ gibt es eine Bundesliga-Handballmannschaft, die der Lokalsport in ihrer Entwicklung eng begleitet. Auch das Kulturangebot ist mit dem Ludwigshafener Pfalzbau, dem Filmfestival auf der Parkinsel, dem Mannheimer Nationaltheater, dem Capitol, der SAP-Arena und den großen Museen in den beiden Städten riesig.

Die Nähe zur BASF ist ein ganz besonderer Faktor. Die Ludwigshafener erwarten, dass ihre Zeitung ihnen erklärt, was im weltgrößten Chemiewerk passiert. Katastrophen wie die Explosion einer Ferngasleitung 2014 oder das Unglück im Industriehafen 2016 bedeuteten auch für die Ludwigshafener Redaktion den Ausnahmezustand. Gearbeitet wird dann bis spät in die Nacht – so lange, bis alle Berichte im Internet veröffentlicht sind und im Oggersheimer Druckzentrum die Zeitungen über die Rotationsmaschine flitzen.  VON MICHAEL SCHMID

ÜBER UNS

Ludwigshafen

Auflage der Lokalausgabe: 34.183

Das Redaktionsteam:
• Steffen Gierescher (ier, Leiter)
• Michael Schmid (mix, Stellvertreter)
• Britta Enzenauer (btw)
• Constanze Junk (cju)
• Antje Landmann (jel)
• Ulrike Minor (umi)
• Marek Nepomucky (mne)
• Axel Nickel (ax)
• Doreen Reber (doo)
• Rebekka Sambale (rxs)
• Oliver Seibel (os)
• Nicole Sperk (heß)
• Christiane Vopat (evo)
• Sven Wenzel (svw)