Deshalb bietet die Agentur für Arbeit wichtige Tipps und Informationen für Eltern, damit sie ihre Kinder in dieser sensiblen Lebensphase adäquat begleiten können. Vielen Eltern hilft schon die Erkenntnis, dass diese Aufgabe lösbar ist. Denn im Grunde wird von ihnen nur das erwartet, was sie ohnehin schon seit vielen Jahren für ihre Kinder leisten: sie zu unterstützen, selbstständig für sich einzustehen und gute Entscheidungen zu treffen. Jugendliche und junge Erwachsene, die auf die Unterstützung ihrer Eltern zählen können, haben auf dem Arbeitsmarkt die besseren Karten.
Wichtig sei es, sich rechtzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Agentur für Arbeit empfiehlt, bereits zwei Jahre vor dem Schulabschluss mit der Findungsphase zu beginnen. Zunächst gehe es vor allem darum, Fähigkeiten, Talente und Interessen herauszuarbeiten und vielleicht schon in den Ferien mit Praktika erste Schritte in die Berufswelt zu wagen. Hilfreich kann der gemeinsame Besuch der Ausbildungsbörse „Mit Doppelpass zum Ausbildungsplatz“ der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens sein.
Da der Besuch besonders effektiv ist, wenn er im Vorfeld gut vorbereitet wird, können die Eltern hier Hilfestellung geben und – wo nötig – anleiten. Auch bei der Erstellung einer vorzeigbaren Bewerbungsmappe oder bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch ist die Erfahrung und Hilfe der Eltern oft gefragt. Das Stöbern und Nutzen der zahlreichen Online-Angebote der Agentur für Arbeit macht gemeinsam oft mehr Spaß. Manche Jugendlichen freuen sich auch, wenn sie auf die Begleitung der Eltern bei einem Gespräch mit dem Berufsberater zurückgreifen dürfen.
Allerdings empfehlen die Berater der Agentur für Arbeit, darauf zu achten, die Unterstützung auf ein altersgerechtes Maß zu beschränken. Schließlich öffnet sich mit dem Schulabschluss und dem Eintritt in die Berufswelt das Tor in die Erwachsenenwelt, in der Eigenständigkeit und selbstbewusstes Handeln erwartet wird.
Nicht zuletzt gilt es, die jungen Menschen zu ermutigen, ihren Weg zu gehen und eine bewusst und überlegt getroffene Entscheidung selbstbewusst zu leben. Denn nicht jede Berufswahl trifft im Umfeld auf uneingeschränkte Zustimmung – da benötigt es nicht selten Zuspruch. Insbesondere hagelt es dann Kritik und Zweifel, wenn die Wahl nicht geschlechtsspezifischen Klischees entspricht. Vielleicht fehlt dem jungen Menschen auch aus anderen Gründen der Mut, sich auf einen Beruf einzulassen, der zwar seinen Neigungen und Fähigkeiten, aber nicht den gängigen Rollenzuschreibungen entspricht. Hier kann es helfen, auf besondere Angebote wie beispielsweise die Mitmachangebote des Ada-Lovelace-Projektes oder die Boys’ und Girls’ Days, bei denen die Möglichkeit besteht, Berufsfelder kennenzulernen, in denen das eigene Geschlecht noch unterrepräsentiert ist.
Manchmal müssen sich Eltern in ihrer Haltung dem Nachwuchs gegenüber selbst überprüfen. Gerade dann, wenn es mal etwas länger dauert. Denn die Berufswahl ist in den seltensten Fällen eine schnelle Entscheidung. Es gilt, den Weg zu finden, hinter dem der junge Mensch mit einem absoluten Ja steht. Insbesondere Praktikumszeiten oder Freiwilligendienste sind keine verlorene Lebenszeit, sondern helfen, den Weg ins Berufsleben zu finden. „Persönlichkeitsbildung“ ist ein Stichwort, das gerade jetzt, an der Schwelle zum Erwachsensein und der Erwerbstätigkeit, enorme Bedeutung hat.
Zur Persönlichkeitsbildung gehören leider manchmal auch Zweifel, Durchhaltevermögen, Aufgeben oder gar Scheitern. Bei Überlegungen, die Ausbildung oder das Studium abzubrechen, ist es wichtig, beratend und unterstützend zur Seite zu stehen und gemeinsam sinnvolle Lösungen zu finden. Nicht selten kommen während der Ausbildungszeit Zweifel an der getroffenen Entscheidung auf. Und nicht umsonst werden in vielen Studiengängen rauschende „Bergfeste“ gefeiert, wenn die Hälfte des Studiums erfolgreich absolviert ist. Wenn sich aber herausstellt, dass hinter den Abbruchgedanken ernsthaftere Zweifel stecken, sollte man sich rechtzeitig an kompetente Ansprechpartner wenden, deren Zuständigkeit vom gewählten Bildungsweg abhängt.
Für die sogenannten „Studienzweifler“ bieten die Hochschulen mit den Studienberatern eine hervorragende Anlaufstelle, die auf ein breites Netzwerk zurückgreifen können. Ansprechpartner findet man auch in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit.
Steht ein Ausbildungsabbruch zur Debatte, ist die Berufsberatung der Agentur für Arbeit eine gute Adresse, um gemeinsam weiter zu planen. Sie wissen, welche Probleme lösbar sind und wer dabei unterstützt. Je nach Problemlage hilft sie, richtige Ansprechpartner zu finden, kennt Hilfestellungen, wie die Assistierte Ausbildung (AsA), und hilft zu prüfen, ob deren Einsatz weiterhelfen kann. Ist der Abbruch nicht vermeidbar, helfen die freundlichen Berater bei der weiteren Orientierung.
Eltern, die gerne eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen möchten, finden in den Berufsinformationszentren in Kaiserslautern und Pirmasens stets kompetente Ansprechpartner. Hier findet man auch das Elternheft. Es kann kostenlos mitgenommen werden und beinhaltet wertvolle Tipps. Viele wichtige Hinweise gibt es online unter www.arbeitsagentur.de/bildung/schule/tipps-fuer-eltern, und natürlich auf der Ausbildungsbörse „Mit Doppelpass zum Ausbildungsplatz“ an den Ständen der Agentur für Arbeit mit den Nummern 93 und 111. mide