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Nur mit Zertifikat Unterstützung vom Bund

Neubauförderung wird seit April geknüpft an das "Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen" - Neue Regeln ab Januar?

Nur mit Zertifikat Unterstützung vom Bund

Wärmedämmung ist ein wesentlicher Schritt, Häuser energieeffizient zu gestalten. Die Bundesförderung für Neubauten umfasst aber noch eine Fülle anderer Kriterien, die für eine finanzielle Unterstützung durch den Bund erfüllt werden müssen. FOTO: ARMIN WEIGEL/DPA

Die Spatzen pfeifen es längst von den Dächern: Bauen hat sich drastisch verteuert. Nicht nur die Kreditzinsen sind deutlich gestiegen, auch die Preise für Baumaterialien sind explodiert, und steigende Umwelt- und Effizienzstandards tragen ihrerseits zum Kostenniveau bei. Da ist staatliche Unterstützung willkommen. Aber auch die hat ihre Tücken.

Staatliche Förderung als Steuerungsinstrument orientiert sich natürlich an den ambitionierten Klimazielen des Bundes und zielt auf maximale Energieeffizienz und Klimaschonung.

Ganzheitliches Anforderungsspektrum

Wegen Anfang des Jahres herrschte noch große Verwirrung. der Antragsflut und ausgeschöpfter Mittel musste das Ministerium zweimal die Förderung aussetzen. Seit April gelten nun die aktuellen Regeln. Demnach werden nur noch solche Neubauten vom Bund gefördert, für die das Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen (QNB) beantragt und nach Zertifizierung auch erteilt wird. Dem liegen die Vorgaben für das sogenannte Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeitsstandard zugrunde. Die "40" besagt, dass der Neubau nur 40 Prozent des Energiebedarfs eines Standard-Neubaus nach derzeitigen Energieverordnung haben darf.

Der hinzukommende ,,Nachhaltigkeitsstandard" umfasst eine Fülle weiterer Anforderungen von der Barrierefreiheit über die zertifizierte Nachhaltigkeit der Baustoffe, Ressourcenschonung, Schallschutz, Wertstabilität bis hin zur Flexibilität bei sich änderndem Wohnbedarf. Die Broschüre „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) nennt Anforderungen an soziokulturelle und funktionale, ökonomische, ökologische, technische und Prozessqualität. Der Grenzwert bei der Treibhausgasemission etwa darf 28 kg CO₂ pro Quadratmeter, der Bedarf an Primärenergie 96 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter nicht übersteigen.

Die aktuelle Bundesförderung, die über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfw) vergeben wird, besteht in einem zinsvergünstigten Kredit und in einem Tilgungszuschuss, der nach abgeschlossener und erfolgreicher Zertifizierung auf diesen Kredit gewährt wird und damit die Rückzahlung des Kredits verkürzt. Das heißt, der finanzielle Vorteil ist für den Bauherrn nicht sofort verfügbar, um die Baukosten zu mindern, sondern ergibt sich erst über die Laufzeit der Tilgung.

Das bedeutet Unsicherheiten schon gewisse und Mehraufwand für den Bauherren. Schon bei der Festlegung auf den neuen Modus im April kritisierte der Zentralverband des Bauhauptgewerbes, dass das Siegel für viele Bauwillige ein Hemmnis darstellen könne, und forderte ,,eine verlässliche und verstetigte Neubauförderung, damit für alle Beteiligten Planungssicherheit besteht". Es entstehen natürlich Mehrkosten, schon für die Zertifizierung selbst fallen 600 Euro pro Wohneinheit an sowie Kosten für Prozess- und Baubegleitung, was allerdings mitgefördert wird. Die Mehrkosten für das Bauen selbst gibt etwa das Portal Haustec.de unter Berufung auf das Ministerium mit etwa 20 bis 80 Euro je Quadratmeter Wohnfläche an, andere gehen von einem deutlich höheren Plus aus, zumal wegen der hohen Anforderungen an die Baumaterialien. Entgegengehalten wird, dass der Betrieb eines solchen Gebäudes über die Zeit erhebliche Einsparungen und Wertsteigerungen verspricht.

Günstigere Zinsen und Tilgungszuschuss

Beim Neubau besteht die Förderung in einem zinsvergünstigten Kredit von maximal 120.000 Euro pro Wohneinheit und in einem fünfprozentigen Tilgungszuschuss. Hier seien es vor allem die vergünstigten Zinskonditionen der kfw, die das Programm besonders interessant machten, zumal die sich seit Steigen des allgemeinen Zinsniveaus deutlicher von marktüblichen Sätzen abheben als zuvor, hieß es bei der kfw auf die Frage, warum die Konditionen für den Neubau auf den ersten Blick schlechter aussehen als die für Kauf oder Modernisierung entsprechender Gebäude. Bei Kauf und Modernisierung reicht das Spektrum bis zu 150.000 Euro Kredithöhe unter verschiedenen Zinskonditionen und bis zu 25 Prozent Tilgungszuschuss.

Die Förderung soll ab Januar neu ausgerichtet werden, wozu bei der kfw noch keine Einzelheiten zu erfahren waren. Ein Anfrage bei Ministerium blieb bislang unbeantwortet. Soviel ist bekannt, dass das neue Programm die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen werde. Manches Internetportal geht davon aus, dass das derzeitige Programm noch bis Ende Februar weiterlaufen könnte. bke